Mit dem Robert Geisendörfer Preis, dem Medienpreis der Evangelischen Kirche, werden im Jahr 2015 insgesamt sechs Produktionen ausgezeichnet. In der Kategorie „Allgemeine Programme“ werden jeweils zwei Preise für Hörfunk- und Fernsehsendungen, in der Kategorie „Kinderprogramme“ werden ebenfalls zwei Preise vergeben. Außerdem wird der Sonderpreis der Jury 2015 verliehen.
Die Jury „Allgemeine Programme“ des Robert Geisendörfer Preises unter Leitung des Vorsitzenden, Landesbischof i. R. Dr. Ulrich Fischer, zeichnet folgende Produktionen aus:

 
Hörfunk
Nicht genug
An Chris Ohnemus (Buch) und Martin Zylka (Regie)
SR 2014, Redaktion: Hörspiel, verantwortl. Redakteurin: Anette Kührmeyer; Koproduktion: RB, Holger Rink. Begründung der Jury: Der Vater stirbt, die Tochter reist quer durch Deutschland zu ihm ans Sterbebett, um dann festzustellen, sie habe nicht genug Lebenszeit mit ihm verbracht. Das Hörspiel hat den Mut, uns am Radio mit auf die letzte Reise zu nehmen – erzählerisch, klanglich und musikalisch überzeugend.
Grandhotel für Alle!
An Marianne Weil (Buch und Regie)
Deutschlandradio Kultur 2014, Redaktion: Hörspiel/Produktion Wort, verantwortl. Redakteur: Ingo Kottkamp. Begründung der Jury: Die Autorin, mehrfach als „Hotelgast ohne Asyl“ in der Flüchtlingsinitiative Cosmopolis, montiert ihr rhythmisch feinfühlig komponiertes Feature chronologisch: Von der euphorischen Bauphase der Unterkunft über den ermüdenden Behördenkampf bis zur Ernüchterung, nachdem eine Gastfamilie abgeschoben wurde.

Fernsehen
Sterben für Allah? Deutsche Gotteskrieger auf dem Weg nach Syrien
An Peter Gerhardt, Ilyas Mec und Ahmet Senyurt ( Buch und Regie)
HR 2014, Redaktion: FS-Politik und Gesellschaft, verantwortl. Redakteurin: Julia Klüssendorf; Koproduktion: BR, Stefan Meining; SWR. Begründung der Jury: Für den Schüler Enis geht es um Sieg oder Tod. Er siegt nicht, er stirbt – als „Gotteskrieger“ in Syrien. Die Filmemacher begeben sich auf eine akribische Spurensuche und zeigen mit ihren gründlichen Recherchen, welche drängende Herausforderung die Radikalisierung junger Muslime ist.

Unsere Mütter, unsere Großmütter im 2. Weltkrieg.
An Julia Driesen-Rosenberg und Amrei Topcu (Buch und Regie)
VOX 2014, Redaktion: Programmentwicklung/Unterhaltung, verantwortl. Redakteurin: Iris Patzner-Fuhrmann; Produktion: Spiegel TV/Michael Kloft; dtcp, Hamburg. Begründung der Jury: 75 Jahre nach Kriegsanfang nimmt sich VOX einen ganzen Fernsehabend der Frage an, welche Rolle die Frauen im Dritten Reich spielten. Die Dokumentation fächert Lebensmodelle und Leidenswege behutsam auf und vergegenwärtigt das Lebensgefühl der Zeit mit beeindruckenden Gesprächspartnerinnen und zum Teil wenig bekanntem Archivmaterial.

Kinderfernsehpreis
Die Jury „Kinderprogramme“ des Robert Geisendörfer Preises verleiht unter Leitung des Vorsitzenden, Pfarrer Bernd Merz, folgende Preise:
Mohammed auf der Flucht (aus der Reihe: Schau in meine Welt!)
An Guido Holz (Buch und Regie) und Eva-Maria Grewenig (Kamera und Schnitt)
MDR 2014, Redaktion: Kinder/Soziales, verantwortl. Redakteurin: Anke Gerstel, Produktion: timeline film & tv, Frankfurt. Begründung der Jury: Das Porträt des traumatisierten Titelhelden ist von beklemmender Aktualität und vermittelt gerade in Zeiten wachsender Fremdenfurcht nachhaltig, was es heißt, Flüchtling aus einem Kriegsgebiet zu sein.

Die Sendung mit dem Elefanten: Freundschaftsspecial
An Heike Sistig (verantwortl. Redakteurin), stv. für das Team
WDR 2014, Redaktion: PG Kinder und Familie, Produktion: Flachbild, Trickstudio Lutterbeck, Köln Begründung der Jury: Die Lach- und Sachgeschichten stellen eine ausgesprochen gelungene Mischung aus unterschiedlichsten Beiträgen dar und vermitteln auf zauberhaft beiläufige Weise, was Freundschaft ist.

Sonderpreis der Jury 2015
für exemplarische publizistische oder künstlerische Leistungen geht an
Jürgen Domian
Moderator von „Domian“, 1LIVE und WDR Fernsehen
Begründung der Jury:
„Jürgen Domian ist Gastgeber der bimedialen Call-in-Sendung ‚Domian‘. Die Bandbreite seiner Gesprächsthemen ist groß, und der Gastgeber ist sich stets bewusst, dass das Besprochene für sein Radio- und Fernsehpublikum auch unterhaltend sein muss. Wer das am anderen Ende der Leitung im Eifer des Gefechts vergisst, wird von Domian sanft darauf hingewiesen. Tabulose Offenheit ist in dieser Sendung von großer Wichtigkeit, wobei Jürgen Domian klar Stellung bezieht, wenn er die Meinungen seiner Hörer nicht teilt. So gibt er allen eine Stimme, ohne seine eigene aufzugeben.“
Jürgen Domian nimmt die Auszeichnung persönlich in Empfang. Pastorin Andrea Schneider, Rundfunkbeauftragte der evangelischen Freikirchen, wird die Laudatio halten.

Volltext nach Login

Von admin

Schreibe einen Kommentar