„Die Fundamentaldaten auf dem Milchmarkt sind weiterhin positiv.“ Dies bekräftige Udo Folgart, Vizepräsident und Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), im Vorfeld des 5. Berliner Milchforum 2014. Die aktuelle Situation auf den Weltagrarmärkten sei stabil ebenso wie der langfristige Trend mit wachsender Weltbevölkerung, die ernährt werden will. Schwellenländer mit steigenden Einkommen, sich ändernden Ernährungsgewohnheiten und zunehmenden Qualitätsansprüchen würden das Exportgeschäft weiter beleben. Das träfe insbesondere auf den Milchmarkt zu, betonte Folgart.
Vor diesem Hintergrund sehen die Milcherzeuger die von einigen Handelsunternehmen umgesetzte Preissenkungsrunde für Butter mit Unverständnis. „Der Handel nutzt die saisonal typische Delle des Fettmarktes zu Jahresbeginn, um die Molkereiabgabepreise für Butter in seinem Sinne zu gestalten.“, kritisierte Folgart. „Der Lebensmittelhandel hat medienwirksam und mit Blick auf die bevorstehenden Verhandlungen mit den Molkereien für Käse und Trinkmilch die Verbraucherpreise für Butter gesenkt. Dabei hat sich der Fettmarkt inzwischen längst wieder stabilisiert.“ Für weitere Preissenkungen sieht der DBV daher keinen Anlass. Zudem stehe die Billigpreis-Taktik im eklatanten Widerspruch zum erklärten Ziel der Landwirtschaft, der Verarbeiter und des Lebensmittelhandels, der Milcherzeugung in Deutschland nach vorne zu bringen, stellte Folgart fest. Für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion in Deutschland müssten alle Glieder der Erzeugungs- und Vermarktungskette gut ineinandergreifen.
Das Milchforum des Deutschen Bauernverbandes und des Milchindustrie-Verbands e.V. stand in diesem Jahr unter dem Thema „Milcherzeuger und Molkereien im internationalen Wettbewerb – Wie geht es weiter?“ Am 13. und 14. März 2014 wurden über 400 Milchbauern, Marktexperten und Vertreter der Molkereien erwartet.
77 Prozent der 27.919 Befragten waren der Meinung, dass die Gemeinsame Agrarpolitik allen EU-Bürgern zugute kommt. Die wichtigsten kommunikativen Merkmale der Reform der EU-Agrarpolitik – wie gerechtere und gezieltere Beihilfen, die Verknüpfung der Finanzhilfen für die Landwirte mit der Einhaltung umweltfreundlicher landwirtschaftlicher Verfahren – finden 90 Prozent der Befragten richtig. Besonders die Förderung junger Landwirte bewerten 94 Prozent der EU-Bürger als eine „gute“ bis „sehr gute Sache“. Generell befürwortet die Mehrzahl der Befragten eine Unterstützung der Landwirte und den Anteil, den diese im EU-Haushalt einnimmt. So wird die Höhe der Direktzahlungen für die Landwirte von 45 Prozent der Befragten für angemessen und von 26 Prozent sogar für „zu gering“ gehalten. 13 Prozent der EU-Bürger halten sie für „zu hoch“.
Die europäische Landwirtschaft allgemein wird als wichtiges Thema betrachtet. Die EU-Bürger messen ihr wachsende Bedeutung bei: Sie halten sie zusammen mit der Entwicklung des ländlichen Raums für eine „sehr wichtige“ Herausforderung für die Zukunft (53 Prozent und damit 7 Prozentpunkte mehr sind als in 2009). Die Detail-Kenntnisse über die Situation der Landwirtschaft in der EU sind jedoch nach wie vor nicht sehr hoch. Allerdings wissen die meisten der EU-Bürger (61 Prozent), dass die Einkommen in der Landwirtschaft niedriger sind, als in anderen Wirtschaftszweigen. 53 Prozent der Befragten sind laut Umfrage bereit, etwas mehr dafür zu bezahlen, wenn die Informationen über den Ursprung der Fleisch- bzw. Milcherzeugnisse auf dem Etikett angegeben sind. Gefragteste Information ist hier das Herkunftsland.
Eurobarometer ist eine regelmäßige Meinungsumfrage in der EU und spiegelt das Meinungsbild der europäischen Bevölkerung wider. Das Eurobarometer zur Gemeinsamen Agrarpolitik ist unter http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_410_de.pdf abrufbar.
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