Brandenburg an der Havel hat nicht nur mit den derzeitigen Ausstellungen BUGA Grund zum Feiern. Am 3. Mai wird auch der Brandenburger Dom ganze 850 Jahre alt und blickt damit auf eine langjährige und bewegte Geschichte zurück, die nicht nur die göttlichen Mauern, sondern auch die gesamte Stadt beeinflusst haben. Unter dem Motto „Beständig Neu“ lädt der Brandenburger Dom in Brandenburg an der Havel vom 3. Mai bis 31. Oktober zum kulturellen Jubiläumsprogramm mit Konzerten, Ausstellungen und Lesungen.

 
Zu seinem 850. Geburtstag hat sich der Dom in Brandenburg an der Havel besonders herausgeputzt. Nach der vor 20 Jahren gestartete Kampagne „Dom in Not“ ist das verfallene Kirchenschiff einem statthaften Gebäude gewichen, dass unter dem Jubiläums-Motto „Beständig Neu“ der visionären Ideen seiner Initiatoren gedenkt. Deren Idee war es die Kirche mit Leben zu füllen und die christliche Kultur und Tradition nach der Wende wiederzubeleben. Seit dem versteht sich der Brandenburger Dom als Ort der Zuversicht, wo nicht nur Beerdigungen, sondern auch Taufen gefeiert werden und wo insbesondere die junge Generation durch das ansässige Gymnasium, die KITA und regelmäßig stattfindende Schülergottesdienste gefördert wird. Ein Highlight des Doms ist außerdem die vollständig restaurierte Wagner-Orgel, welche die größte noch erhaltene Orgel seiner Art ist und heute wieder genauso klingt, wie vor 290 Jahren, als sie von dem märkischen Orgelbauer Joachim Wagner geschaffen wurde. Mit seiner umfangreichen 850. Jahrfeier setzt die Brandenburger Gemeinde ein Zeichen für den Dom, der durch die Gemeinschaftsarbeit und den Zusammenhalt der Stadt von einem einsturzgefährdeten Gebäude zu einem imposanten Zeugnis der Brandenburger Geschichte entwickelt hat. Am 3. Mai wird die Jubiläumsausstellung durch den Vorsitzenden des Kuratoriums Frank-Walter Steinmeier eröffnet. Von da an stehen Lesungen zum Beispiel von Bernhard Schlink, Vorträge wie der von Margot Käßmann und Gottesdienste wie dem Motorradgottesdienst mit Bikerpfarrer Bernd Schade auf dem Programm.

Claudia Denecke

Außenminister Steinmeier eröffnet Jubiläumsfeierlichkeiten

Brandenburg an der Havel, 3. Mai 2015. Mit einem Festgottesdienst wurde heute das Jubiläumsjahr des Doms zu Brandenburg eröffnet. Anwesend waren zahlreiche Persönlichkeiten aus Kirche, Kultur, Wirtschaft, Politik und Medien. Die Predigt hielt der Dechant des Domstifts, der frühere Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Prof. Dr. Wolfgang Huber. Der Brandenburger Kantatenkreis und der Oberstufenchor des Domgymnasiums gaben mit einer Bachkantate dem Gottesdienst den besonderen musikalischen Glanz. „Der Sinn des Jubiläums kommt in seinem Motto ‚Beständig neu‘ klar zum Ausdruck: ‎So wechselhaft die Geschichte des Domes auch war, beständig blieb der Auftrag zur Weitergabe des Evangeliums. Und aus der Dankbarkeit über das uns Anvertraute entsteht die Bereitschaft, Neues zu wagen", so Huber.

Im Anschluss an den Gottesdienst eröffnete Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Jubiläumskuratoriums das Jubiläumsjahr unter dem Motto „Beständig neu“: „ Die ‚Wiege der Mark‘ hat Geburtstag! 850 Jahre Dom zu Brandenburg an der Havel, das ist allemal ein Grund zum Feiern! Das Gotteshaus verkörpert die wechselvolle Geschichte einer Region und stand im Mittelpunkt von politischen und religiösen Konflikten. Der Zahn der Zeit nagte an seiner Substanz. Mit Hilfe Vieler zeigt sich der Dom im Jubiläumsjahr jetzt in wiedergewonnener schlichter Schönheit. Gottesdienste und eine große Zahl von Veranstaltungen laden ein mitzufeiern. Der Dom wird strahlen – weit über Stadt und Land hinaus.“

Auch der Brandenburgische Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg an der Havel, Frau Dr. Dietlind Tiemann, richteten Grußworte an die Gottesdienstteilnehmer. Ministerpräsident Woidke hob besonders hervor, dass das Jubiläum des Doms ein Ereignis von landesweiter Bedeutung sei – ohne den Dom würde es das Land Brandenburg so nicht geben, und fuhr fort: „Das Gotteshaus ist die Wiege der Mark. Von hier aus ist Brandenburg gewachsen und hat Gestalt angenommen. Auch heute noch hat der Dom eine herausragende kirchliche und gesellschaftliche Stellung.“

Dr. Dietlind Tiemann sagte, der Dom sei seit jeher nicht nur ein Zentrum der christlichen Gemeinde, sondern auch ein Ort für Kunst und Kultur, Dialog und Bildung. Sie betonte: „Wir sind sehr stolz auf diesen besonderen Ort in unserer Stadt, der ihre Entwicklung maßgeblich geprägt hat, und wir sind glücklich, dass es gelungen ist, ihn so schön wieder herzurichten.“

Der Kurator des Domstifts, Dr. Cord-Georg Hasselmann, verwies in seiner Eröffnungsrede auch auf die Jubiläumsausstellung, in der immer wieder die besondere Verbindung des Doms mit der Geschichte des Landes und der Region dargestellt werde. Auf ein Highlight wies er besonders hin: „Es ist dem Domstift gelungen, Teile der mittelalterlichen Stiftsbibliothek, die seit dem 19. Jahrhundert in der Staatsbibliothek Berlin liegen, für die Jubiläumsausstellung überlassen zu bekommen und sie an ihrem Ursprungsort auszustellen.“

Hasselmann war federführend verantwortlich für die Zusammenstellung des Festprogramms. Er sagte dazu: „Am Dom zu Brandenburg kommen in einer besonderen Weise Glaube, Kultur und Bildung zusammen wie an wenigen anderen Orten. Das zeigt auch unser Jubiläumsprogramm, das wir mit viel Überlegung und Liebe zusammengestellt haben. Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher aus ganz Deutschland.“

Zu über 200 Veranstaltungen wird aus Anlass des Domjubiläums eingeladen. Festgottesdienste, hochkarätig besetzte Autorenlesungen, Vorträge und Konzerte flankieren die Festmonate. Im Programm stehen unter anderem der Schriftsteller Prof. Dr. Bernhard Schlink, die Theologin Prof. Dr. Margot Käßmann sowie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Prof. Dr. Monika Grütters. An dem Festgottesdienst mit Bischof Dr. Markus Dröge am 21. Juni 2015 wird auch Bundespräsident Joachim Gauck sprechen.

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Von admin

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