Anlässlich des sich zum 50. Mal wiederholenden Jahrestages der ersten konstituierenden Sitzung der Delegiertenversammlung am 07.02.1963 steht die Ärztekammer Berlin in diesem Jahr ganz im Zeichen ihres runden Geburtstages und feiert 50 Jahre Historie und ärztliche Selbstverwaltung in Berlin. Zum Jubiläum gratuliert der Senator für Gesundheit in Berlin, Mario Czaja. Die Präsidenten und die Geschäftsführung der Ärztekammer Berlin geben mit ihrem Grußwort einen kleinen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen und Meilensteine der Ärztekammer Berlin in dieser Zeit. Näheres erfahren Sie in der Jubiläumsausgabe der Kammerzeitschrift BERLINER ÄRZTE, die im Februar erscheint.

 

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bei solch einem runden Jubiläum ist ein Rückblick auf die eigene Geschichte erlaubt und notwendig, denn nur wenn man weiß, woher man kommt, kann man bestimmen, wohin man will. Allzu leicht wird bei einem Blick zurück die Vergangenheit verklärt. Aber früher war nicht alles besser, doch auf jeden Fall vieles anders. Als die Ärztekammer Berlin am 7. Februar 1963 offiziell ihre Arbeit aufnahm, war sie die jüngste Landesärztekammer der Bundesrepublik Deutschland. Vorausgegangen war ein mehrjähriges Ringen um ihre Errichtung. Und auch die ersten Jahre waren nicht einfach, die Anfänge bescheiden. 14 hauptamtliche Mitarbeiter kümmerten sich zunächst um 5.100 Kammermitglieder. Kaum jemand hätte sich damals vorstellen können, dass die Kammer 50 Jahre später 28.000 Ärztinnen und Ärzte in ganz Berlin vertreten wird.

Aber nicht nur ihre späte Gründung machte die Besonderheit der Ärztekammer Berlin aus. Sie wurde mitten in eine Zeit hineingeboren, in der sich zwei politische Systeme scheinbar unüberwindlich gegenüber standen. Nirgendwo war der Ost-West-Konflikt allgegenwärtiger als in Berlin – hier, wo sich der Schrecken des Kalten Krieges fokussierte. Gleichzeitig war Berlin der Ort, an dem eben jene Mauer 28 Jahre nach ihrer Errichtung zuerst fiel und das Ende der Teilung Deutschlands seinen Anfang nahm. Der Mauerfall stellte auch die Ärztekammer Berlin – bis dahin eine West-Berliner Kammer – vor völlig neue Herausforderungen. Ebenso groß waren die Herausforderungen für die Berliner Ärztinnen und Ärzte – insbesondere natürlich für die Ost-Berliner Kolleginnen und Kollegen, für die der Zusammenbruch der DDR soziale Unsicherheit und vage Zukunftsaussichten mit sich brachte. Doch überraschend schnell gelang es, die Ärztekammer Berlin zu einer gemeinsamen Kammer für alle Ärztinnen und Ärzte der Stadt zu machen.

Gleichzeitig mit der Wiedervereinigung bekam die Ärztekammer Berlin eine neue Rolle: Sie wurde die Kammer der deutschen Hauptstadt und rückte damit stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit. Dieser besonderen Rolle wurde die Kammer dadurch gerecht, dass sie immer wieder entscheidende gesundheitspolitische Impulse setzte. Dazu gehören die Auseinandersetzung mit der Rolle der Ärzteschaft im Nationalsozialismus ebenso wie die Thematisierung der Arbeitssituation junger Ärztinnen und Ärzte oder die Etablierung wegweisender Themen wie Evidenzbasierte Medizin und Patientensicherheit. Die Vertreterinnen und Vertreter der Kammer traten immer wieder für ihre innere Überzeugung ein. Als Beispiel sei hier nur die Wiedereinführung des Facharztes für Allgemeinmedizin genannt, der heute wieder flächendeckend Standard ist. Berlin wurde nicht nur hier Vorreiter.

Ärztliche Selbstverwaltung bedeutet, dass der Staat hoheitliche Aufgaben in die Hände derjenigen legt, die durch ihre fachliche Kompetenz am besten in der Lage sind, die Probleme des Gesundheitswesens zu lösen. Aus der Überzeugung der Ärztekammer Berlin sind dies die Ärztinnen und Ärzte selbst, die jeden Tag vor Ort in Klinik und Praxis die Versorgung der Patienten sichern. Der übertragenen Verantwortung gerecht zu werden, gelingt aber nur, wenn man immer wieder versucht, mit allen Beteiligten im ständigen Dialog zu stehen. Der permanente Austausch bildet auch seit 50 Jahren die Grundlage für Zusammenarbeit von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kammer. Unser besonderer Dank gilt deshalb abschließend allen, die sich seit 1963 unermüdlich in den Dienst der Kammer gestellt haben.

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Ärztekammer Berlin feiert 50-jähriges Jubiläum

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