Ein Projekt von Susanna Kraus, Andreas Langholz und Michael Hummel

1999 beschrieb Wolfram Siebeck in der ZEIT die Berliner Gastronomen als eine Gurkentruppe. 2010 haben wir mit unserem ersten Ausstellungsprojekt „Berliner Köche“ Spitzenköchinnen und Köche Berlins auf 30 lebensgroßen schwarz-weiß Fotografien in Szene gesetzt und den Beweis angetreten, dass sich Berlin kulinarisch nicht mehr verstecken muss.

Zehn Jahre nach dieser ersten Ausstellung möchten wir mit unserem neuen Projekt „anderenBlick – Berliner Köche 2021 im Selbstportrait“ nicht nur aktualisieren, sondern wir möchten zeigen, wie es in Berlin kulinarisch weitergeht. Da ist viel passiert, und wie es sich für Berlin gehört, in außergewöhnliche und eigenwillige Richtungen. Seit etlichen Jahren verändern sich die Ansprüche und Kriterien des Fine Dining. Silbernes Besteck ist heute ähnlich unwichtig geworden, wie ein Dresscode. Und wenn früher Gastroführer meinungsbildend waren, sind es heute die sozialen Medien, die über Erfolg oder Misserfolg eines Restaurants mitentscheiden. Auch das, was auf den Teller kommt, hat sich stark verändert: regionale, frische und gesunde Produkte, statt Hummer oder Kaviar.

Ein weiterer Unterschied zur ersten Ausstellung sind auf jeden Fall auch die aktuellen Umstände. Dieses Zeitdokument entsteht 2021 unter dem Damoklesschwert von Corona. Restaurants, Kunst und Kultur waren lange geschlossen. Deshalb soll unser Ausstellungsprojekt auch dazu beitragen, den Neustart zu beflügeln. Nun kommt endlich wieder die Zeit, sich zusammenzusetzen und gemeinsam zu feiern! In diesem Sinne freuen wir uns sehr, dass wir nun die mit Spannung erwartete Fotoausstellung anderenBlick von Susanna Kraus – ankündigen können. Lebensgroße fotografische Exponate zeigen 30 Berliner Köche und repräsentieren gleichzeitig die aktuelle gastronomische Landschaft der Stadt. Am Sonntag, den 17.10.2021 wird die Ausstellung zum ersten Mal in der Fabrik23 im Rahmen einer kulinarischen Vernissage präsentiert von mehr als 20 Hauptstadt- Köchinnen und -Köchen.

 

Die Küchenchefs Andreas Saul (Bandol sur mer), Yuhang&Jonas (UUU), Yannic Stockhausen (Cordo), Stefan Langelüttig (Lokal), Rene Frank (Coda), Jazmati (Malakeh) (Malakeh) und viele andere trugen zu dem Projekt bei. Zeigen sie doch im wahrsten Sinne des Wortes einen anderen Blick auf sich selbst als diejenigen, die für die neuen Ideen stehen und zeitgemäße kulinarische Maßstäbe setzen; und das wie in Berlin üblich auf eine verrückte und außergewöhnliche Art und Weise. Sie hinterfragen die klassische Küche, brechen ihre Regeln und setzten ihre eigene zeitgenössische Sichtweise um. Das Essen soll nicht nur schmecken, sondern soll umfassend erlebbar sein. Die Ästhetik, die Kultur, die Herkunft einzelner Produkte spielen eine Rolle und vor allem das, was sich aus der Kombination neuer Elemente und Geschmacksrichtungen ergibt. Ein durchaus künstlerischer Ansatz.

 

Die lebensgroßen Selbstporträts entstanden in einem gemeinsamen kreativen Prozess zwischen Koch/Köchin, der IMAGO Camera und Susanna Kraus in der weltweit einzigen begehbaren Großformatkamera, beheimatet in ihrem Kunstraum am Moritzplatz. Ein interaktives Kunstwerk, dass Anfang der 1970er Jahre von dem Wissenschaftler Werner Kraus speziell für die 1:1-Fotografie entwickelt, und dem Künstler Prof. Erhard Hössle aus geschweißten Eisenplatten und beschichteten Planen gebaut wurde.

Vernissage

TOrt: Fabrik23, Gerichtstraße 23, 13347 Berlin

Reservierung

www.koeche1zu1.berlin E-mail | info@koeche1zu1.berlin Phone | +49 30 5213 2617

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