Am 12. Juni wurde der Berlin Art Prize bereits zum dritten Mal an drei Berliner Künstler vergeben. Die Kunstwerke der 27 Künstler, die zum Auswahlverfahren zugelassen wurden, werden noch bis zum 4. Juli im DISTRICT Berlin-Tempelhof zu sehen sein.

 
Berlin ist die Stadt der Kreativität und der Kunstschaffenden. Bekannt für seine uneingeschränkte Freiheit und scheinbar unendlichen Entwicklungsmöglichkeiten, erfindet sich die Berliner Kunstszene ständig neu und wird doch viel zu wenig gewürdigt. Um dieses Ungleichgewicht auszugleichen, haben die vier Kunstschaffenden Zoë Claire Miller, Alicia Reuter, Sophie Jung und Ulrich Wulff den unabhängigen Berlin Art Prize ins Leben gerufen. Mit dieser Trophäe, werden seit 2013 jedes Jahr drei Berliner Künstler auszeichnet und 27 weiteren die Möglichkeit gegeben ihre Werke in der Ausstellung zum Berlin Art Prize der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Der Berlin Art Prize ist der einzige Kunstpreis in der Hauptstadt, der die Künstler und seine Werke unabhängig vom Ansehen und Vorwissen, ausschließlich auf Basis künstlerischer Kriterien bewertenden und damit offen ist für alle in Berlin lebenden Künstler. Ebenfalls einzigartig ist das kostenlose Veranstaltungsprogramm, womit die ausgewählten Kunstwerke ans Licht der breiten Öffentlichkeit getragen werden. Der Andrang der Künstler, sich für die Ausstellung zu qualifizieren ist dementsprechend groß. Aus ganzen 700 Bewerbungen wählte die internationale Jury um die angesehenen Künstler, Kuratoren und Professoren Monica Bonvincini, Elise Lammer, Natasha Ginwala, Kitty Kraus und Willem de Rooij, 30 Künstler aus. Drei von ihnen ist nun der begehrte Preis verliehen worden.

Ohne Gliederung nach ersten, zweiten und dritten Platz haben Installationskünstlerin Rike Horb., der Choreograph Julian Weber und die Videokünstlerin Miriam Yammas den Wettbewerb für sich gewonnen. Die gebürtige Westberlinerin Rike Horb. wurde für ihre Arbeit Flexible Walls / Gummimauer No.2 ausgewählt. Eine performative Installation, die laut Jurystatement, das Interesse an dem Verhältnis zwischen dem Gebauten und dem Erlebten zusammenfasst und dabei einen humorvollen Reiz besitzt. Der aus der Tanzszene kommende Julian Weber überzeugte die Jury mit seiner Performance auf der Basis seines Theaterstücks the tourist. Auf der Grundlage seiner professionelle Tanzausbildung schaffte er starke Bilder, die die Fähigkeit besitzen Tanz zu einer Stellungnahme zu sozialen Themen werden zu lassen. Miriam Yammads Videoserie Mimesis I-II gewann die Auszeichnung schlussendlich auf der Grundlage ihrer eingehenden und anschaulichen Ambition eine Brücke zwischen den Themenkomplexen Jugendkultur, Gender und nationale Identität zu schlagen.

Neben der von Yael Bartana gestalteten Trophäe, erwartet die Gewinner eine Residency in Griechenland sowie ein Preisgeld in Höhe von 7000,- Euro. Um seine Unabhängigkeit zu wahren finanziert sich der Preis komplett selbst über Privatspender, Warensponsoren und Kooperationen wie die mit DISTRICT. Das seit 2009 etablierte Kunstzentrum, stellt in diesem Jahr die Fläche für die Ausstellung des Berlin Art Prize zur Verfügung, zu finden auf dem Gelände in der Bessemerstraße 2 – 14 in Berlin-Tempelhof.

Weitere Infos zu den Künstlern, den Unterstützern und der Ausstellung selbst gibt es im Veranstaltungskatalog online: http://berlinartprize.com/about/

(Claudia Denecke)

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Von admin

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