Im Berliner Olympiastadion feierte der Berliner Fußball-Verband mit Vertretern aus Wirtschaft, Sport und Politik am Freitag, den 22. Januar 2016, den bereits 27. Neujahrsempfang des Verbandes.
In feierlicher Atmosphäre begrüßte BFV-Präsident Bernd Schultz die Gäste, um mit ihnen nicht nur auf das vergangene Jahr zurückzublicken, sondern um sich auch dem kommenden Jahr mit seinen Veranstaltungen und Aufgaben zu widmen.

 
Deutliche und bewegende Ansprachen
Bevor Schultz die traditionelle Neujahrsansprache hielt, begrüßte Timo Rohwedder, der seit 2015 Geschäftsführer des Berliner Olympiastadions ist, die Gäste und freute sich, dass er „bei dieser BFV-Veranstaltung selbst Gast im eigenen Haus" sein durfte.
Der BFV-Präsident machte anschließend auf das vergangene Jahr mit all seinen sportlichen Highlights aufmerksam und rief große Augenblicke wie die Champions-League-Finals, das DFB-Pokalfinale, die European Maccabi Games oder aber auch die Verbandsfeier zu 25 Jahren Fußball-Einheit in Berlin ins Gedächtnis der Zuhörer. Er machte jedoch auch auf Herausforderungen aufmerksam, mit denen sich der Berliner Fußball nicht nur im Jahr 2015 konfrontiert sah, sondern die ihre Aktualität auch mit in das neue Jahr nehmen. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Beschlagnahmung von Sporthallen zur Unterbringung von Geflüchteten: „Mit dem kürzlich gefassten Senatsbeschluss, ab sofort auf Sporthallen als Notunterkünfte zu verzichten, sind wir auf dem richtigen Weg.“ Auch dank eines eigenen, in den Startlöchern stehenden Flüchtlingsprojektes, für das eine Teilfinanzierung der EU und die Unterstützung der Partner Polytan und Gegenbauer vorliegen, möchte der BFV neue Hilfsangebote für Flüchtlinge bereitstellen und über den Fußball einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten. Mit Blick auf die Situation in den verschiedenen Verbänden dankte Bernd Schultz den vielen ehrenamtlichen Helfern und lobte ihr unermüdliches Engagement. Der BFV-Präsident bat sie, nicht damit nachzulassen: „Denn wir sind die Basis und wir tragen den Fußball."
Mit der Europameisterschaft in Frankreich, dem Länderspiel Deutschland gegen England in Berlin und den alljährlichen Pokalendspielen warten auch im Jahr 2016 viele spannende Sportereignisse. Bernd Schultz rückte den Fokus auch auf einige bedeutende Jahrestage, wie zum Beispiel den 50. Geburtstag des 1. FC Union Berlin sowie BFC Dynamo zu Beginn des Jahres und den anstehenden 90. Geburtstag der VAR.
Stärkung der Bedeutung des Sports
Welch wichtige Rolle der Sport mit all seinen Facetten und Sympathisanten auch in Zukunft spielen wird, wurde gleichermaßen in den Ansprachen von DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel, Andreas Statzkowski, Staatssekretär aus der Senatsverwaltung für Inneres und Sport sowie Klaus Böger, dem Präsidenten des Landessportbundes Berlin, deutlich.
Reinhard Grindel betonte, dass man es sich zur Aufgabe gemacht hat, dafür zu sorgen, dass sich ein derartiger Skandal wie die Affäre um die Weltmeisterschaft 2006 nicht mehr wiederholen kann: „Aus Loyalität gegenüber der Basis, unserem Ehrenamt, müssen wir die nötigen Konsequenzen ziehen, um mit neugewonnener Glaubwürdigkeit, Integrität und Kraft in eine sportliche Zukunft blicken zu können." Damit stünde einer Bewerbung für die Europameisterschaft 2024 nichts im Wege und mit etwas Glück könne man im Berliner Olympiastadion das Eröffnungsspiel und eventuell zudem das Finale austragen.
Andreas Statzkowski richtete den Fokus schließlich auf die zu erwartende finanzielle Unterstützung des Senats für den Sport, die auch dem Berliner Fußball im kommenden Jahr zu Gute kommen soll: „Die Erhöhung des Etats für den Sport soll zu 100 Prozent in engem Kontakt mit den verschiedenen Bezirken genutzt werden. Auch die Übungsleiterpauschale wollen wir erhöhen, um unserer Wertschätzung dieser Arbeit, auf die wir alle angewiesen sind, Ausdruck zu verleihen." Das hohe Maß an Anerkennung für die Arbeit der Berliner Fußballvereine zeichne sich, laut Statzkowski, auch durch den bereits von Bernd Schultz angesprochenen, jüngsten Senatsbeschluss aus.
Bei Klaus Böger stößt die Erhöhung der Sanierungsmittel ebenso auf Begeisterung, „denn was wir brauchen, ist keine Torlinientechnik, sondern intakte Sportstätten." Damit verwies er auf die Rolle des Sports im Rahmen der Integration, die sich für Stadt und Land auch künftig als wichtige Aufgabe und Herausforderung erweist. „Der Sport wird gebraucht! Denn, wenn Integration gelingen soll, spielt er eine wichtige Rolle. Wo, wenn nicht dort, kann Integration am einfachsten geleistet werden? Wo, wenn nicht beim Sport, kann man sich gemeinsam heimisch fühlen?" Böger hofft, dass in Berlin, einer Stadt, in der „immer eine Menge los ist und wo oft Reibungen entstehen, genau diese Reibungen dazu beitragen, dass ein Feuer für den Sport entfacht wird."
Prämierung der Fair-Play-Sieger 2015
Im Anschluss an die bewegenden Reden wurden, wie in den letzten Jahren, die Fair-Play-Sieger des Jahres 2015 ausgezeichnet. Der dritte Platz und damit 250 Euro ging an Tobias Heimbach vom SC Charlottenburg. Platz zwei belegte Tim Tschechne vom Lichtenrader BC, der sich mit seinem Team über einen Scheck über 500 Euro freuen durfte. Auf Platz eins fanden sich die E-Junioren des TSV Rudow wieder, die für ihr faires Verhalten während eines Hallenturniers mit 750 Euro prämiert wurden.
Inklusion und Kinderschutz stets aktuelle Themen
Um erneut darauf aufmerksam zu machen, dass es soziale und gesellschaftliche Aktivitäten beim BFV gibt, die aufgrund ihrer Aktualität stets einer Optimierung unterliegen und an denen tagtäglich in den Vereinen gearbeitet wird, hatte der BFV Suela Blender, Leiterin der Inklusionsmannschaft des SV Adler Berlin sowie Jascha Wozniak von „Kleine Helden Deutschland" eingeladen. Mit Gerd Liesegang, BFV-Vizepräsident Qualifizierung & Soziales, fand eine interessante Gesprächsrunde statt, in der die Anwesenden über ihre Erfahrungen und ihre Arbeit berichteten.
Das Besondere an einem inklusiven Team ist für Suela Blender, dass die Kinder als gleichwertig angesehen werden, ungeachtet dessen, welche Beeinträchtigung sie haben. Dies spürt man auch im Umgang der Kinder untereinander: „Jeder wird so angenommen, wie er ist, mit all seinen Stärken und Schwächen und am Ende möchte man schließlich auch gemeinsam gewinnen." Gerd Liesegang rief in diesem Zusammenhang die Vereine auf, sich weiterhin für dieses Thema zu öffnen, Hemmungen abzubauen und mehr Integrationsarbeit zu leisten.
Auch die Präventionsarbeit im Kinderschutz macht weitere Fortschritte. Eine Kooperation zwischen dem Berliner Fußball-Verband und „Kleine Helden Deutschland" ermöglicht es Vereinen, ein 90-minütiges Training zu buchen, in dem das Selbstbewusstsein junger Fußballerinnen und Fußballer gestärkt wird. Im vergangenen Jahr fanden bereits 20 Termine statt, die mit großer Begeisterung aufgenommen wurden. Die hohe Nachfrage und die vielen positiven Rückmeldungen führten dazu, dass das Projekt nun verlängert und auf 100 Termine im laufenden Jahr 2016 erweitert wird. Jascha Wozniak von „Kleine Helden Deutschland" betonte: „Leider ist es immer noch sehr einfach, Kinder anzusprechen und zum Beispiel vom Fußballplatz wegzuführen. Wir wollen ihnen möglichst realistisch zeigen, wie man sich in unterschiedlichen Gefahrensituationen verhalten und helfen kann. Natürlich gehört es auch zum Programm, bei den Eltern Aufklärungsarbeit zu leisten." Das Programm richtet sich an Kinder bis 11 Jahre. Gerd Liesegang schloss die Gesprächsrunde mit dem Hinweis ab, dass sich der BFV nun in einem nächsten Schritt dem Thema Alkohol und Sexualität bei älteren Jugendlichen widmen und auch hier entsprechende Präventionsarbeit leisten will.
Pokalauslosungen Berliner Pilsner-Pokal und Polytan-Pokal
Nach Beendigung der Gesprächsrunde fand die Auslosung der nächsten Partien in den größten Pokalwettbewerben des Berliner Fußball-Verbandes statt. Bei den 1. Frauen wurden die Viertelfinalpaarungen des Polytan-Pokals durch Jan Lauterbach (Polytan), Nadine Fröhnel (Referentin Frauenspielbetrieb) und Bernhard Wölfl (BFV-Präsidialmitglied Spielbetrieb) gezogen. Danach kam es zur Auslosung der Achtelfinal-Spiele im Berliner Pilsner-Pokal der 1. Herren. Hier zog Gunther Birkholz von der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei die Lose und sorgte für spannende Begegnungen.

Sportartikelhersteller Nike nimmt den "Goldenen Fußball" entgegen
Der letzte Punkt auf der Tagesordnung des 27. BFV-Neujahrsempfangs war die traditionelle Verleihung des „Goldenen Fußballs". In diesem Jahr ging die Auszeichnung an den Sportartikelhersteller Nike, der den Berliner Fußball-Verband seit 2002 als verlässlicher Partner unterstützt.
BFV-Präsident Bernd Schultz darüber: „Die Partnerschaft ermöglicht uns die bestmögliche Ausstattung unserer Auswahlmannschaften. Nike stellt einen der vielen Partner dar, die mit ihrem Engagement die Arbeit des BFV erleichtern und einzelne Ideen und Aktionen teilweise erst ermöglichen. Nike fördert viele fußballspezifische, aber auch allgemeine soziale Projekte in der Hauptstadt und ist dabei stets ganz nah an der Basis, ob auf dem Bolzplatz oder beim Schulfußball. Ich freue mich, dass wir das Engagement von Nike nun mit dem ‚Goldenen Fußball‘ würdigen und unserem Partner für die vielen Jahre der erfolgreichen Zusammenarbeit danken können.“
Gregor Seemann, Sportsmarketing Manager von Nike, nahm den Preis entgegen: „Wir freuen uns sehr über diese großartige Auszeichnung und nehmen sie als Bestätigung und Ansporn zugleich. Nike ist seit 2002 Partner des BFV und hat im Rahmen zahlreicher Projekte gemeinsam den Fußball und dessen Faszination in seinen unterschiedlichen Ausprägungen – egal ob auf dem Bolzplatz, im Käfig oder 11 gegen 11 auf dem grünen Rasen – immer weiter vorangetrieben. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie wichtig und gewinnbringend solche Partnerschaften auf Landesverbandsebene sind. In einer Stadt wie Berlin hat der Sport nicht nur eine wichtige Identifikationsfunktion, sondern fördert auch die Integration und junge Talente. Genau das lag auch Nike immer am Herzen. Wir nehmen den ‚Goldenen Fußball‘ als Auszeichnung sehr gern entgegen, und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem BFV in den kommenden Jahren.“
Moderator Karsten Holland bedankte sich zum Abschluss des neunzigminütigen Neujahrsempfangs im Namen des Berliner Fußball-Verbandes bei allen Beteiligten für den interessanten Austausch und bei allen Gästen für das zahlreiche Erscheinen sowie für den gelungenen Start in ein weiteres Jahr voller sportlicher Ereignisse und Herausforderungen. Die Gäste hatten nach dem Ende des offiziellen Teils noch ausgiebige Gelegenheit, individuelle Gespräche im tollen Ambiente des Atriums zu führen. Sie wurden dabei mit kulinarischen Angeboten, die auf das Gastgeberland der diesjährigen EM Frankreich abgestimmt waren, begleitet und durften einen sehr gelungenen Jahresauftakt des Berliner Fußball-Verbandes genießen.

Volltext nach Login

Von admin

Schreibe einen Kommentar