Bundespräsident Joachim Gauck und Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt informieren sich auf der Internationalen Grünen Woche 2016 über das innovative Bildungsprogramm GemüseAckerdemie, welches Kinder an die Zusammenhänge der Landwirtschaft, gesunde Ernährung und nachhaltiges Handeln heranführt.*

„Ein sehr beeindruckendes Projekt … jetzt habt ihr mir was beigebracht“ sagt Bundespräsident Joachim Gauck bei seinem Besuch auf der Internationalen Grünen Woche 2016. Hier ließ er sich von den Schülern der Nürtingen Grundschule Berlin erklären, wo Palmkohl herkommt, wie man ihn verarbeitet und was man bei Nacktschnecken tut, die das Gemüse anfressen wollen. „Man hört gerne mal was Gutes! Es ist wichtig, dass es solche Bildungsangebote an Schulen gibt“. Das bewegte den Bundespräsidenten prompt dazu, die Kinder zu sich ins Schloss Bellevue einzuladen, um mit dem Koch des Schlosses gemeinsam Palmkohl zuzubereiten.

Morgen öffnet die Messe für Besucher ihre Pforten, doch schon heute konnten sich Bundespräsident Joachim Gauck und Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt in der BMEL-Sonderschauhalle 23a umsehen. Sie sprachen mit Grundschulkindern, die über das Projekt „BioAcker macht Schule“ an der GemüseAckerdemie teilnahmen und ein Jahr lang auf ihrem eigenen Schulacker Gemüse angebaut, vermarktet und natürlich auch gegessen haben. Lehrer Karl-Heinz Reus wurde dabei mit Lehrmaterialien, Schulungen und umfangreicher Beratung vom Team der GemüseAckerdemie unterstützt.

 
„Es muss ein Fach Ernährungsbildung in welcher Form auch immer integriert in den Schulplan geben“ meint Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt. „Man sieht hier bei der GemüseAckerdemie einen lebensnahen und produktnahen Unterricht und ohne dass wir auf die Kinder in diesen Punkten kreativ eingehen, wird das nichts werden mit der gesunden und ausgewogenen Ernährung“. Diese Meinung teilt auch der 9-jährige Kasimir, Schüler und Teilnehmer der GemüseAckerdemie: „Ich glaube, das hätte es schon längst an Schulen geben müssen. Weil ohne die Landwirtschaft können die Menschen eigentlich nicht überleben.“

Am Stand des Projektes „BioAcker macht Schule“, das durch das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) gefördert wird, können sich Besucher während der Grünen Woche darüber informieren, wie die GemüseAckerdemie an den Schulen umgesetzt wird. Durch den ökologischen Anbau und die Vermarktung von Gemüse bekommen Schülerinnen und Schüler natürliche Wachstumsprozesse und die Wertschätzung von Lebensmitteln vermittelt.

Spielerisch interessante Aspekte über Gemüse, Landwirtschaft und gesunde Ernährung erfahren, das können Besucher ob groß oder klein bei einer Runde des eigens für die GemüseAckerdemie entwickelten Kartenlernspiels „Fette Ernte“. Wer sich lieber alles in Ruhe anhört oder auf die große Bühne möchte, sollte am 16. Januar um 16 Uhr das Bühnenprogramm in der BMEL-Sonderschauhalle 23a nicht verpassen.

Zum Projekt „BioAcker macht Schule – Bundesweite Einführung und Konsolidierung des innovativen Bildungsprogramms GemüseAckerdemie“:

Kinder und Jugendliche wissen zunehmend weniger über gesundes Essen, Produktion und Herkunft von Lebensmitteln. Im Jahr 2014 startete das innovative Bildungsprogramm GemüseAckerdemie, das Schülerinnen und Schüler innerhalb eines Jahres wieder an die Zusammenhänge natürlicher Lebensmittelproduktion und gesunder Ernährung heranführt. Nach Kriterien des ökologischen Landbaus produzieren und vermarkten die Kinder das Gemüse, lernen so landwirtschaftliches Basiswissen und entwickeln ein Verständnis für natürliche Wachstumsprozesse.

Im Rahmen des Projektes „BioAcker macht Schule“, gefördert durch das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN), nahmen im Jahr 2015 in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin und Brandenburg über 500 Kinder im Alter von 8-14 Jahren in 15 Schulen an der GemüseAckerdemie teil. Von April bis Oktober bauten die Schüler unter fachlicher und pädagogischer Anleitung bis zu 25 verschiedene Gemüsearten auf den 150 – 500 m² großen Ackerflächen an. Durch die anschließende Vermarktung des Gemüses erhielten die Schülerinnen und Schüler erste Einblicke in marktwirtschaftliche Prozesse und lernten so die vollständige Produktionskette des Gemüseanbaus kennen. In der GemüseAckerdemie wurde nicht nur praktisch gearbeitet, für die Wintermonate und Regentage gehörten auch theoretische Unterrichtsmodule zum Konzept.

Das langfristige Ziel von Ackerdemia e.V. ist es, dass möglichst alle Kinder unabhängig vom privaten Hintergrund in Deutschland die Möglichkeit haben, auf praktische und theoretische Weise zu lernen, wie Gemüse wächst und wie es schmeckt. Auch Bundesernährungsminister Christian Schmidt erklärte jüngst: „Nicht nur der Satz des Pythagoras gehört in den Unterricht, sondern auch das Einmaleins der Ernährung."

Das Projekt „BioAcker macht Schule“ wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN).

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Von admin

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