Sie schnippeln, braten und kochen für Präsidenten, Kanzler und gekrönte Staatsoberhäupter. 25 Mitglieder des "Club des Chefs des Chefs", des exklusivsten Gastronomieclubs der Welt, treffen sich derzeit anlässlich des 35. Geburtstags des Verbands bis kommenden Dienstag in Berlin und Paris. Ihre Kochlöffel haben sie zu Hause gelassen. Geheimnisse über kulinarische Vorlieben ihrer Chefs wollten die Mitglieder bei einer Pressekonferenz im Hotel Adlon Kempinski in Berlin nicht verraten. Die Sorge, dass die Staatsoberhäupter bei Besuchen immer dasselbe Gericht erhielten, sei zu groß.

 

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Der Koch von Fürst Albert II. und Charlène von Monaco, Christian Garcia, verwendet überwiegend Früchte und Gemüse aus dem eigenen Garten. Für die südafrikanische Charlène versuche er, ab und zu Gerichte ihrer Heimat zuzubereiten. Für den Koch des Franzosen François Hollande, Bernard Vaussion, ist es zu früh, den Geschmack des vor kurzem gewählten Präsidenten einschätzen zu können. "Bis jetzt schmeckt ihm alles", sagt der Spitzenkoch. An Hollandes erstem Arbeitstag habe er auch das Küchenpersonal besucht. Das habe vor ihm noch kein Präsident gemacht.
Der Spitzenkoch Anton Mosimann hat das Menü der königlichen Hochzeit von Prinz William und Kate zubereitet. Üblich sei es, vor einer großen Veranstaltung ein Testessen zu geben. Bei der Hochzeit habe es sogar zwei gegeben. "Das war toll, das junge Paar wusste genau, was es will", erzählt er. Als der frühere amerikanische Präsident George Bush vor einigen Jahren in der Londoner Downing Street zu Besuch war, hätten zwei Sicherheitsmänner jede Bewegung des Kochs beobachtet und alle Zutaten zuvor probiert, berichtet Mosimann.
Cristeta Comerford ist Küchenchefin des US-Präsidenten Barack Obama. Gemeinsam mit dessen Ehefrau Michelle Obama versucht sie, vor allem den Präsidentenkindern gesunde Ernährung näher zu bringen. Auch der Hund des Weißen Hauses, Bo, werde von Comerford mit einem speziellen Menü bekocht. Auf der Speisekarte der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ständen immer regionale Produkte von Geschäften und Bauern aus Berlins Umgebung, sagt der Küchenchef des Kanzleramts, Ulrich Kerz. "Für mich gibt es keine Extrawürste", sagt Kerz. Auch er müsse an der Supermarktkasse hinten anstehen. Im Kanzleramt habe er einen eigenen Kräutergarten.
Auf Merkels Speiseplan stehen Suppen, Schweinsbraten, Fisch aus der Ostsee und Gemüseplatten. Im Sommer sei Salat, im Winter manchmal Hühnerbouillon mit Gemüse gefragt, sagt Kerz. Merkel freue sich immer über Käse und Weintrauben zum Dessert, verriet er.
Der "Club des Chefs des Chefs" wurde 1977 im berühmten Restaurant von Paul Bocuse in Collonges au Mont d’Or in Frankreich von Gilles Bragard gegründet. Der Club sei die "G-20 der Köche", sagte der Modeschöpfer für Hotellerie und Gastronomie Jedes Jahr treffen sich die Spitzenköche in einem anderen Land, um die kulinarischen Traditionen der einzelnen Landesküchen kennenzulernen und Freundschaften unter den Mitgliedern zu fördern.

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Club des Chefs des Chefs in Berliner Adlon

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Von admin

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