Das Karten-Brettspiel „Broom Service“ hat die Jury von „Spiel des Jahres“ überzeugt. Sie hat das Spiel der Vielspielermarke „alea“ aus dem Hause Ravensburger zum „Kennerspiel des Jahres 2015“ gewählt. Auf der heutigen Pressekonferenz in Berlin begründeten die Spiele-Experten ihre Entscheidung für Broom Service so: „Die immer wieder geforderte Einschätzung, eine Aktion riskant und somit viel lukrativer ausführen zu wollen oder lieber vorsichtig und damit verlässlich, sorgt für Spannung am Fließband.“

„Wahrlich magische Momente erlebt, wer die taktischen Vorhaben der Gegner entzaubert. Besonders schön: Zusätzliche Profi-Varianten gestalten das Spiel noch abwechslungsreicher“, so die Jury.

Bei „Broom Service“ schlüpfen die Spieler in die Rollen von Sammlern, Hexen und Druiden. Sie versuchen, möglichst gewinnbringende Tränke herzustellen und diese dann im gesamten Hexenreich auszuliefern. Jeder der zwei bis fünf Spieler erhält zu Beginn zehn Rollenkarten, von denen er pro Durchgang vier auswählen darf. Dann wetteifern die Mitspieler in einer Art Stichspiel um die Aktionen der ausgewählten Rollenkarten. Wer eine Karte auslegt, entscheidet sich, ob er diese „mutig“ oder „feige“ spielt. Die mutigen Aktionen sind besonders einträglich, aber auch riskant, da sie von den nachfolgenden Spielern noch weggeschnappt werden können. Die feigen Aktionen hingegen sind nicht so lohnend, aber dafür sicher.

 

Zur Foto-Galerie: "Colt Express" ist das Spiel des Jahres 2015

Colt Express

von Christophe Raimbault
aus dem Verlag Ludonaute
ist das Spiel des Jahres 2015. Colt Express

Begründung der Jury:

Ein Spiel wie eine Westernparodie! Fast schon in Slapstick-Manier verlieren die Banditen die sicher geglaubte Beute in Schlägereien oder sie ballern einfach ins Nichts. Wer gerade noch darüber feixt, anderen Gaunern die Absichten vermasselt zu haben, tappt schon bald selbst in einen Hinterhalt. Diese Mischung aus Planung und Chaos hat Charme und viel Witz. Lok und Waggons als dreidimensionaler Spielplan machen „Colt Express“ zudem zu einem echten Hingucker.

"Broom Service" ist das Kennerspiel des Jahres 2015

Broom Service

von Andreas Pelikan und Alexander Pfister
aus dem Verlag alea / Ravensburger
ist das Kennerspiel des Jahres 2015. Broom Service

Begründung der Jury:

Mutig oder feige sein? Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch eine Partie „Broom Service“. Die immer wieder geforderte Einschätzung, eine Aktion riskant und somit viel lukrativer ausführen zu wollen oder lieber vorsichtig und damit verlässlich, sorgt für Spannung am Fließband. Wahrlich magische Momente erlebt, wer die taktischen Vorhaben der Gegner entzaubert. Besonders schön: Zusätzliche Profi-Varianten gestalten das Spiel noch abwechslungsreicher.

Nominierungsliste 2015

The Game

von Steffen Benndorf
Verlag: Nürnberger Spielkarten Verlag

1 – 5 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 20 Minuten • ca. 8.00 €

The Game

Die Aufgabe beim kooperativen „The Game“ ist schnell klar: Gemeinsam versuchen die Spieler, alle Karten mit Werten von 2 bis 99 passend abzulegen. Auf zwei Stapeln geht es abwärts, auf zwei Haufen aufwärts. Wer dran ist, spielt mindestens zwei Karten und füllt seine Hand wieder auf. Muss jemand passen, endet die Partie. Die Lücke zwischen zwei Karten darf beliebig groß sein, doch mitunter unvermeidbare Riesensprünge verringern die Möglichkeiten. Wenn man bloß wüsste, welche Zahlen die Mitstreiter auf der Hand haben! Die Runde darf zwar kommunizieren, aber das Nennen von konkreten Zahlen ist verboten. Gleichwohl entspannen sich lebhafte Beratungen gespickt mit emotionalen Ausbrüchen. Etwa wenn Rücksprünge gelingen. Vor allem aber dann, wenn diese simple wie fesselnde Patience aufgeht.

Begründung der Jury:
Dieser Minimalismus begeistert! Mit rund 100 Karten und wenigen Regeln erschafft Autor Steffen Benndorf eine spannungsgeladene Atmosphäre, die niemanden abschweifen lässt. Im Gegenteil: Die Zwänge beim Ablegen der Karten schicken die Spieler in ein Wechselbad der Gefühle. Verzweiflung, Ärger, Freude, triumphaler Jubel – alles ist dabei. Doch vor allem die Einschränkungen in der Verständigung machen „The Game“ zu einer Herausforderung, die nie langweilig wird.

Ergänzende Information
In der Schweiz erscheint das Spiel mit anderer Covergestaltung beim Verlag Game Factory.

Nominierungsliste 2015

Machi Koro

von Masao Suganuma
Verlag: Kosmos

2 – 4 Spieler • ab 8 Jahren • ca. 30 Minuten • ca. 13.00 €

Machi Koro

Unsere kleine Stadt will wachsen. Wo anfangs noch Weizenfelder und die Dorfbäckerei den Tag verschlafen, sollen bald Geschäfte, Fabriken und Cafés von urbaner Größe zeugen. Jeder Spieler ist der neue Bürgermeister solch einer Mini-Metropole und will die vier Großprojekte Bahnhof, Funkturm, Freizeitpark und Einkaufszentrum umsetzen. Wer am Zug ist, würfelt mit (anfangs) einem Würfel, anschließend prüfen alle Spieler, ob ihre Gebäude einen Ertrag erwirtschaften. Manche bringen nur im eigenen Zug Geld, andere auch dann, wenn man nicht an der Reihe ist. Dieses Geld wird wiederum in neue Unternehmen investiert – oder in eines der wichtigen Großprojekte. „Machi Koro" ist ein schnelles und strategisch leichtes Aufbauspiel für große und kleine Stadtplaner, die in großen und kleinen Städten wohnen.

Begründung der Jury:
Wer hat die beste Vision für seine aufblühende Metropole? Bei „Machi Koro“ treffen die Spieler quasi an jeder Straßenecke Entscheidungen mit politischer und wirtschaftlicher Tragweite. So muss Stadtplanung aussehen! Egal ob Industrie, Restaurants oder Landwirtschaft – die Zahl der strategischen Möglichkeiten ist groß und reicht von friedlich bis rabiat. Da ist für jeden Charakter etwas dabei. Besonders empfehlenswert ist die Variante „Komme, was wolle“.

Nominierungsliste Kennerspiel 2015

Elysium

von Brett J. Gilbert und Matthew Dunstan
Verlag: Space Cowboys

2 – 4 Spieler • ab 14 Jahren • ca. 60 Minuten • ca. 50.00 €

Elysium

Willkommen in der griechischen Sagenwelt! Als Halbgötter versuchen die Spieler fünf Epochen lang, Anhänger von Götterfamilien in ihrem Elysium zu versammeln. Wer eine Karte aus der Spielmitte erwerben und fortan deren Vorteile nutzen möchte, muss dazu noch Säulen in den darauf abgebildeten Farben parat haben. Da man sich nach jeder Aktion von einer beliebigen der noch vorhandenen Säulen trennen muss, werden die Möglichkeiten schrittweise eingeschränkt. Wer es dabei verpasst, eine Aufgabe im Tempel zu erledigen, darf nur ein Minimum seiner Familienkarten ins Elysium übergehen lassen. Sie verlieren dann zwar ihren Effekt, aber nur dort bringen Kartenkombinationen am Ende Punkte. Wann also soll man sich am besten von welchen Karten trennen? Unterschiedliche Strategien führen auf den Olymp.

Begründung der Jury:
Eine Familie ist nicht genug! Von acht Kartensets werden immer fünf kombiniert. Das sorgt für abwechslungsreiche Spielverläufe und für optischen Genuss, denn: Jede Familie wurde von einem anderen Grafiker illustriert. Das hat Stil! Seinen Reiz zieht „Elysium“ aber vor allem aus dem mehrfachen Dilemma, nur durch Einschränkungen vorankommen zu können. Wer wünschte sich bei der kniffligen Suche nach dem richtigen Timing nicht mal eine göttliche Einflüsterung?
Weitere Information zum Verlag
Vertrieb: Asmodee

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"Colt Express" ist das Spiel des Jahres 2015

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