________(Berlin) Wie können Weltkulturerbestätten für immer konserviert werden? Diese Frage beschäftigt Historiker und Archäologen vor allem im Hinblick auf die durch Bürgerkrieg bedrohten historischen Nachlässe in Syrien und dem Nahen Osten. Die Non-Profit-Organisation CyArk hat sich mit der „CyArk 500 Challenge“ zum Ziel gesetzt 500 bedrohte Kulturerbestätten der Welt digital zu konservieren. Auf der im diesen Jahr zum dritten Mal in Folge stattfindenden Konferenz „CyArk Summit 500“ feiern Spezialisten und Industriepartner die Fertigstellung von derzeit 90 Projekten weltweit und geben den Startschuss für das neue Vorhaben „Project Anqa“.

 
Über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg überlieferte historischer Monumente sind faszinierend und wertvoll. Sie geben einen Einblick über die Lebensweisen vergangener Zeiten und inspirieren den Fortschritt der Gegenwart. Durch den Einfluss von Kriegen und Naturkatastrophen sind viele Kulturerbestätten derzeit vor allem in Syrien und dem Nahen Osten bedroht. Um diesem Verfall und der Gefahr entgegenzuwirken, dass bedeutende Überlieferungen aus der Vergangenheit für immer von der Erde verschwinden und damit in Vergessenheit geraten, wurde die CyArk Challenge 500 ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es maßstabsgetreue 3D-Modelle von 500 historischen Stätten mit digitaler Technologie anzufertigen und digital zu speichern, bevor sie beschädigt oder für immer zerstört werden.
Das kühnste Projekt dieser CyArk 500 Challenge läuft derzeit unter dem Namen „Project Anqa“. In seinem Rahmen sollen dutzende bedrohte historische Stätten in Syrien, dem Irak und dem Nahen Osten für die Ewigkeit digitalisiert werden. „Das unschätzbar wertvolle Erbe der alten ‚Wiege der Zivilisation‘ ist in akuter Gefahr. Das zeigen die Zerstörungen in Palmyra und Mossul überdeutlich,“ appelliert Ben Kacyra, Präsident und Mitbegründer von CyArk. Deshalb werden Experten von CyArk zusammen mit dem International Council of Monuments and Sites (ICOMOS) im Nahen Osten arbeiten, um kulturelle Stätten mittels sogenannter Rea-Capture-Technologie wie 3D-Laserscanning, Photogrammetrie aber auch mittels traditioneller Fotoaufnahmen zu vermessen.

Der Startschuss für das „Project Anqa“ fällt auf der CyArk Summit 2015, die vom 20. bis 21. Oktober in Berlin stattfindet. In diesem Rahmen werden zum Beispiel die ersten Scan-Ergebnisse des Zikkurat von Ur präsentiert, die erste Stätte, die im Rahmen des Project Anqa digitalisiert wurde. „Der CyArk Summit ist ein wichtiges Forum für Diskussionen über Fortschritt und Probleme der globalen Bemühungen um Bewahrung und Erhaltung von Monumenten.“ erklärt Gustavo Aroz, Präsident von ICOMOS und Vorsitzender des CyArk 500 Beirates.

Zu den größten Problem bei der Arbeit in Kriegs- und Krisengebieten gehört es, die Sicherheit der Wissenschaftler vor Ort zu gewährleisten. Layla Salih vom Irakischen Ministerium für Tourismus und Antiquitäten erklärt dazu, dass die Organisation deshalb mit Verbündeten im Untergrund zusammenarbeite und auch wenn die Arbeit natürlich gefährlich sei, sei der Wunsch die wertvollen Gebäude für die nächsten Generationen zu erhalten zu stark, um sich von den Gefahren abschrecken zu lassen.

Und so gewinnt die CyArk 500 Challenge an Fahrt. Mehr als 250 ausländische Botschafter, Regierungsbeamte, Kulturvertreter und Unternehmensvorsitzende aus 35 Ländern haben sich zu dem jährlichen Treffen in Berlin zusammengefunden, um Fortschritte zu präsentieren und um Probleme und Lösungsansätze zu diskutieren. Arbeiten sie erfolgreich, besteht immer noch Hoffnung, dasst mehr als tausend Jahre Kulturgeschichte der Welt erhalten auch für die nächsten Generationen erhalten bleiben.

Weitere Informationen zu den spektakulären Visionen und der Arbeitsweise von CyArk und zu dem Museum der Zukunft gibt es auf CyArk.org.

(Claudia Denecke)

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Von admin

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