Am 7. September hat sich die „Blaue Halle“ des Auswertigen Amts in eine Kunstgalerie verwandelt. Das Programm „AArtist in residence“, gibt Künstlern eine Plattform, die aus dem Ausland stammen oder, die mit ihren Arbeiten einen starken Bezug zu auswertigen Kulturen aufbauen. In Kooperation mit dem Landesverband der Berliner Galerien (lvbg) fördert das Auswertige Amt grenzüberschreitend kulturelle Ko-Produktionen, indem es den Künstlern nicht nur ein eigenes Atelier, sondern auch einen eindrucksvollen Ausstellungsraum zur Verfügung stellt.

 
 
Das Besondere an dem Programm „AArtist in residence“ ist nicht nur sein kulturverbindender Charakter, sondern vor allem auch der Ort an dem die Arbeiten entstehen. Das Kunststipendium des Auswertigen Amtes in Kooperation mit dem Landesverband der Berliner Galerien (lvbg) stellt den ausgewählten Bildhauern, Designern, Malern und Regisseuren nicht nur ein eigenes Atelier auf dem Dach des Auswertigen Amtes zur Verfügung und es bietet im Anschluss auch den Ausstellungsraum für die entstandenen Arbeiten. Die am 7. September gestartete Ausstellungsreihe beginnt mit den Werken des Asienexperten Detlef Waschkau. Inspiriert vom Berliner Rohbeton und Bauschutt und von seinen unzähligen Arbeitsaufenthalten in Japan, China und Istanbul verarbeitet Waschkau in seinen Werken wie zufällig zusammengewürfelte Rohmaterialien. Durch geschichtetes Pappelholz, entstehen Konturen, die sich durch gezielt eingesetzte Aquarellfarbe zu einem außergewöhnlich anmutenden Kunstwerk vereinen. „Bei dieser Herangehensweise trifft die Kantigkeit des Holzes auf die Zartheit der Kolorierung “, erklärt Ralf Burmeister, Leiter der Berlinischen Galerie. Die einzelnen Holzelemente verschmelzen zu einer mosaikhaftigen Gesamtheit, die zum Beispiel den ehemaligen Berliner Bürgermeister und Bundeskanzler Willy Brand in einer ganz anderen Wahrnehmung darstellt. Es ist aber nicht nur die Politik, die sich in den Werken des studierten Bildhauers widerspiegelt. Auf der insgesamt 13 Meter langen Ausstellungsfläche finden sich auch alltägliche und ungewöhnliche Szenen des Großstadtlebens in Berlin, Istanbul und Peking wieder.

Ziel der Ausstellung zum Programm „AArtist in residence“ ist es, immer wieder neue Künstler im Laufe der kommenden Jahre vom Dach des Auswertigen Amtes in dessen Ausstellungsraum der „Blauen Halle“ zu befördern. Bis 2016 arbeiten die diesjährigen Stipendiaten an ihren Werken bis sie die Pilot-Ausstellung von Detlef Waschkau ablösen. Für das kommende Jahr hat die Jury bestehend aus Brigitte Werneburg, Kritikerin der taz, Guido Faßbender, Kurator der Berlinischen Galerie und Andreas Herrmann, Galerist und stellvertretender Vorsitzender des lvbg gleich drei Stipendiaten ausgewählt: Galeristin und Performance-Künstlerin Kerstin Honeit, Filmemacher und Zeichner Ahmed Kamel sowie Fotograf André Lang. Wie sich die Inspiration vom Blick über Berlin auf die Arbeiten der jungen Künstler aus Deutschland und Kairo auswirken bleibt indes spannend.

(Claudia Denecke)

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Von admin

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