Am lauschigen Abend der Amateure, die vier der zwölf Gänge bestritten, wurde mit der 1997 ins Leben gerufenen Internationalen Derby-Meisterschaft der Amateure das mit 25.000 Euro höchst dotierte Amateurfahren der Republik die bombensichere Beute einer bayrisch-österreichischen Kooperation. Josef Franzls Desert King eilte schon vorab ein exzellenter Ruf voraus – kein Wunder, hatte der Braune doch bei zuvor lediglich neun Versuchen sechsmal den Winner Circle besucht. Wenn dann noch ein oder besser gesagt der österreichische Spitzenamateur Thomas Royer verpflichtet werden kann, der bei Großereignissen mit fast schon unheimlicher Konstanz in vordere Ränge fährt, sollte der Favorit nicht schwer zu finden sein. Bereits in seinem Vorlauf ließ der „Wüstenkönig“ für 10:10 die Rivalen stramm vorneweg geradezu vor Ehrfurcht erstarren und ging im Finale für ganz magere 12:10 gegen gewiss nicht schlechte Konkurrenz ab. Einzig der Bänderstart barg ein gewisses Risiko, weil Desert King ihn noch nicht kannte.

Den bekam der Cantab-Hall-Sohn im Gegensatz zu seinen Bandgefährten Pompano Julian, Offroader und Realist, die allesamt mehr oder weniger ausgiebig sprangen, wie aus der Pistole geschossen hin. Und als sich der Hotelier aus Ramsau am Dachstein vor den Tribünen umschaute, war ihm nur Mephisto PS halbwegs auf den Fersen. Sämtliche Aspiranten des zweiten Bandes – jene besten Fünf aus Vorlauf 2 – hatten enorme Probleme, den Kontakt zu diesem Duo herzustellen, was Mister Big Yankee als deren Speerspitze erst nach der Hälfte der Strecke gelang. Etwas besser konnte es dann gegenüber in zweiter Spur die im Vorlauf erst spät aus der Umklammerung frei gekommene Wildcat Hanseatic, die sich zügig auf den Weg in vordere Sphären machte. Natürlich hatte Royer das gesehen, gab seinem Geschoss an der letzten Ecke den Kopf frei – und hatte umgehend zum zweiten Mal in diesem Klassiker nach 2014 mit dem ebenfalls von Josef Franzl vorbereiteten Faust Hanover gewonnenes Spiel.

Am lauschigen Abend der Amateure, die vier der zwölf Gänge bestritten, wurde mit der 1997 ins Leben gerufenen Internationalen Derby-Meisterschaft der Amateure das mit 25.000 Euro höchst dotierte Amateurfahren der Republik die bombensichere Beute einer bayrisch-österreichischen Kooperation. Josef Franzls Desert King eilte schon vorab ein exzellenter Ruf voraus – kein Wunder, hatte der Braune doch bei zuvor lediglich neun Versuchen sechsmal den Winner Circle besucht. Wenn dann noch ein oder besser gesagt der österreichische Spitzenamateur Thomas Royer verpflichtet werden kann, der bei Großereignissen mit fast schon unheimlicher Konstanz in vordere Ränge fährt, sollte der Favorit nicht schwer zu finden sein. Bereits in seinem Vorlauf ließ der „Wüstenkönig“ für 10:10 die Rivalen stramm vorneweg geradezu vor Ehrfurcht erstarren und ging im Finale für ganz magere 12:10 gegen gewiss nicht schlechte Konkurrenz ab. Einzig der Bänderstart barg ein gewisses Risiko, weil Desert King ihn noch nicht kannte.

Den bekam der Cantab-Hall-Sohn im Gegensatz zu seinen Bandgefährten Pompano Julian, Offroader und Realist, die allesamt mehr oder weniger ausgiebig sprangen, wie aus der Pistole geschossen hin. Und als sich der Hotelier aus Ramsau am Dachstein vor den Tribünen umschaute, war ihm nur Mephisto PS halbwegs auf den Fersen. Sämtliche Aspiranten des zweiten Bandes – jene besten Fünf aus Vorlauf 2 – hatten enorme Probleme, den Kontakt zu diesem Duo herzustellen, was Mister Big Yankee als deren Speerspitze erst nach der Hälfte der Strecke gelang. Etwas besser konnte es dann gegenüber in zweiter Spur die im Vorlauf erst spät aus der Umklammerung frei gekommene Wildcat Hanseatic, die sich zügig auf den Weg in vordere Sphären machte. Natürlich hatte Royer das gesehen, gab seinem Geschoss an der letzten Ecke den Kopf frei – und hatte umgehend zum zweiten Mal in diesem Klassiker nach 2014 mit dem ebenfalls von Josef Franzl vorbereiteten Faust Hanover gewonnenes Spiel.

THOMAS ROYER UND DER WÜSTENKÖNIG – EIN BAYRISCH-ÖSTERREICHISCHES MÄRCHEN

Majestätisch zog er, wie es einem König geziemt, seine Bahn – „ein Pferd, von dem ich noch immer nicht weiß, wo seine Grenzen sind. Thomas hat das unheimlich cool verwandelt. Er ist ein Mann mit Nerven aus Stahl und von mir schon fest für die Aufgabe im nächsten Jahr gebucht“, zog Josef Franzl fröhlich Bilanz – und ließ der sich wie gewohnt mit jeder Faser ihres großen Kämpferherzen reinhängenden Wildcat Hanseatic nicht den Hauch einer Umsturzchance. Die erst Anfang fünfjährig in den Rennbetrieb eingestiegene Stute blieb ihrerseits bombensicher vor Mephisto PS, der den Bandvorteil teuflisch konsequent nutzte und sich knapp gegen Mister Big Yankee, Lady Vera und Kelso behauptete. Der Lasbeker, in Vorlauf 2 knapper Sieger über Wildcat Hanseatic und angeblich beim zweiten Start stets besser auf Zack, hatte nach äußerst mäßigem Beginn nie eine Szene.

„Natürlich mache auch ich Fehler, aber ich bemühe mich, die Quote so gering wie möglich zu halten und daraus zu lernen. Darf man so tolle Pferde fahren, ist es anderseits nicht allzu schwer, im Rampenlicht zu stehen – und dieser Desert King ist wirklich ein Traum von Rennpferd. Ich muss mich bei Trainer und Besitzer für die Fuhre bedanken, denn der ‚King’ hätte bei diesem Meeting sicherlich auch andere lukrative Aufgaben gehabt“, gab der 39jährige Steiermärker die Komplimente zurück. Total happy war Besitzer Hermann Lehner: „Thomas ist der coolste Amateur überhaupt. Es hat sich ausgezahlt, dass wir Desert King im Vorjahr als Dreijährigen nicht über Gebühr strapaziert und ihm das Derby erspart haben. So konnte er in Ruhe ausreifen. Und das tollste: Ich habe ihn selbst gezüchtet!“

Genauso drückend warm wie das Wetter war Atlantic CG überlegen in der den Amateurfahrern vorbehaltenen Auftaktprüfung und siegte mit Dr. Marie Lindinger fünf Längen voraus zum Geldwechsel-Kurs von 10:10, was allein diejenigen erfreut haben dürfte, die über die Siegwette Jagd auf den Hauptgewinn der Prämienausspielung, einen nagelneuen PKW, machten. Dem wollte Michael Nimczyk nicht nachstehen, der mit Night Star Sam trotz eines Rumplers vor der Startmarke, der ihn gut und gern 40 Meter kostete, im Einlauf den sich durch die Todesspur prächtig verkaufenden Eminent Frisia locker am Wickel hatte.

Die Hoffnungen der Berliner, ihr Liebling Mighty Hanover könnte vorneweg den Derby-Pokal der Flieger in der Hauptstadt halten, erfüllten sich nicht. Eiskalt wartete der Goldhelm in dessen Windschatten auf freie Bahn, warf Nileo wuchtig ins Gefecht und knöpfte dem Adlermühler in für die Meile mäßigen 1:14,0 zwei Längen ab. Danach klingelte es endlich für das Quartier des Schöneichers, denn mit dem eigens aus der schwedischen Filiale angereisten Dennis Spangenberg benahm sich Tragopan Jet brav wie ein Lämmchen. Von Trainingskumpel Flash di Quattro für die Schlussrunde ans Regiepult gelassen, war der italienische Jet turmhoch überlegene Ware und verabschiedete sich wie er wollte, zumal Candyman Hornline als designierter Herausforderer hinter mauen Kontrahenten fest steckte.

Gut wie nie zuvor in seiner Karriere nahm Krabat das Halbfinale B des Handicap de luxe unter die Hufe, knöpfte Blitzstarter Iceman Bo in der ersten Kurve das Kommando ab und konnte, obwohl die vermeintlich schärfste Herausforderin Apollonia begonnen hatte wie die berühmte Karre Sand und am Ende mit Ach und Krach das Finale erreichte, doch nicht gewinnen. Nicht Iceman Bo, der mit Rang drei zufrieden sein musste, sondern die an dritter Position innen lauernde Jilliane mit Manfred Zwieners Lebensgefährtin Nicole Fink lief zur Knaller-Quote von 392:10 Krabat den ersten Rang verblüffend leicht um drei Längen ab. Das Halbfinale A, dessen beste Fünf im Endlauf mit 20 Meter Vorsprung auf die Reise gehen werden, wurde eine leichte Beute Kristian Nostos, der mit Heiner Christiansen Start-Ziel Chef im Ring war, sich auf der Zielgeraden aus dem Staub machte und für das seit Jahrzehnten im Trabrennsport engagierte Alt-Mariendorfer Ehepaar Christa und Hartmut Dillges seinen ersten Sieg überhaupt feierte.

Ebenfalls zum ersten Mal klingelte es im Derby-Pokal der Stuten für die am Start von Hollands Nachwuchsstar Jaap van Rijn zurückgehaltene Hanna Greenwood, die ab 400 Meter vorm Ziel mit jedem Schritt überlegener wurde und die Gegnerinnen gnadenlos abkanzelte, sowie für Il Capo dei Capi. Gerhard Mayr stukte den Muscle-Hill-Sohn in einem turbulenten Rennen, aus dem sich der führende Highlander Boko unvermittelt 500 Meter vorm Ziel sprang, mit Augenmaß an den kämpfenden Joeyboy und Rien n’est plus vorbei und nährte die Hoffnung seiner Besitzer, die 100.000 Euro für den Hengst bei der Derby-Auktion 2016 gut angelegt zu haben.
Shootingstar-Cup fest in holländischer Hand

Wie erwartet war der erstmals seit seiner Gründung 1997 ohne Vorläufe entschiedene Shootingstar-Cup fest in der Hand holländischer Trainer, die die Prämien I, II, III und V einstrichen. Andererseits hatte am Sieg des in Italien auf dem berühmten Gestüt der Biasuzzis zur Welt gekommenen Viveur Bi ein Deutscher gerüttelten Anteil, für den diese Prüfung allmählich zum Erbhof wird: Zum dritten Mal in Folge und vierten Mal seit 2013 war Michael Nimczyk „Man of the Match“. Mit dem von Hollands Trainerchampion Jeroen Engwerda vorbereiteten, an Renate Gramüller und Johann Holzapfel verkauften Varenne-Sohn umkurvte er im Einlauf aus dem zweiten Paar innen Tempomacher Bachelet und rang innen entlang die nach acht Siegen aus neun Aufgaben zur Favoritin gekürte Fuchsschimmel-Stute Happy Hollandia, eine Nichte der einst europaweit als „fliegende Friesin“ apostrophierten Action Skoatter, um eine Länge nieder. Platz drei und fünf gingen durch Hairos F Boko und Bachelet ebenfalls an „Oranje“, in dessen Phalanx sich allein der Jaußsche Here I am zu schieben vermochte. „Ein starker Typ, der speziell am Start viel leichter zu händeln war als angekündigt. Auch beim Schluss-Slalom offenbarte er nicht das kleinste Problem“, klappte Michael Nimczyk nach dem dritten Sieg des Abends höchst zufrieden sein Fahrtenbuch zu.

Auch der Veranstalter dürfte nach Kassensturz gestrahlt haben: Mit 302.831,59 Euro rubelten Toto- und virtuelle Wettkassen rund elf Prozent mehr um als bei den zwölf Prüfungen in 2017, was vor allem an der neuen V7+-Wette gelegen haben dürfte.
Umsatz bei 12 Rennen: 302.831,59 Euro (incl. 184.337,49 Euro Außenumsatz)
Foto Marius Schwarz.jpg

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Von admin

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