Bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises hat das ZDF zum vierten Mal in Folge gewonnen: Die ZDF/ARTE-Serie „Bad Banks“ erhielt die Auszeichnung des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands als Bester Hörfilm in der Kategorie TV. Die Verleihung fand statt am Dienstagabend, 19. März 2019, in Berlin.

Die sechsteilige Serie „Bad Banks“ von Regisseur Christian Schwochow (Headautor: Oliver Kienle, Writers‘ Room: Jana Burbach, Jan Galli, Idee: Lisa Blumenberg) spielt in der Welt der Hochfinanz, gewaltiger Geldgeschäfte und undurchsichtiger, oft zwielichtiger Finanztransaktionen. Die junge Investement-Bankerin Jana Liekam (Paula Beer) muss schnell lernen, mit den Wölfen zu heulen. Sie muss ihre ganz eigenen Tricks zu nutzen, um an die Spitze zu kommen und dort erfolgreich zu überleben.

„‚Bad Banks‘ stellt Anforderungen auf höchstem Niveau an die Audiodeskription, die brillant umgesetzt wurde und die Serie in ein intensives Hörerlebnis für blinde und sehbehinderte Fernsehteilnehmer verwandelt, hieß es in der Laudatio bei der Verleihung des Hörfilmpreises. Das gesamte Team beeindrucke „durch eine hochprofessionelle Leistung, die Perfektion mit Ideenreichtum verbindet“.

Die „Bad Banks“-Hörfassung ist eine Produktion der Deutschen Hörfilm GmbH (Leitung: Martina Wiemers), redaktionell verantwortlich im ZDF sind Jutta Dornbusch und Margit Bletz. Die Serie, eine LETTERBOX Filmproduktion und IRIS Productions, entstand in Koproduktion mit dem ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert durch Film Fund Luxembourg, German Motion Picture Fund, HessenFilm und Medien. Die Redaktion im ZDF haben Caroline von Senden und Alexandra Staib in Zusammenarbeit mit den ARTE-Redakteuren Uta Cappel und Andreas Schreitmüller.

Das ZDF baut seine Angebote im Bereich Audiodeskription kontinuierlich aus. Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Dafür werden Filme mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekors schildert. Die Bildbeschreibungen werden in den Dialog- und Geräuschpausen eingesprochen, so dass der Film seine Geschichte selbst erzählt.

Der Deutsche Hörfilmpreis wird seit 2002 vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV) verliehen und der Aktion Mensch unterstützt. Nominiert waren 16 Produktionen in vier Kategorien: Neben dem Gewinnerfilm „Bad Banks“ war das ZDF nominiert für das Dokudrama „Karl Marx – Der deutsche Prophet“ und in der Kategorie Kinder- und Jugendfilm für „Die kleine Hexe“.

 

Der NDR erhält für eine Folge der „Sesamstraße“ den Deutschen Hörfilmpreis 2019 in der Kategorie Kinder- und Jugendfilm. „Mit großem Verständnis und Einfühlungsvermögen schaffen es die vermeintlich einfachen Texte, einen enormen Verständnisgewinn für blinde und sehbehinderte Kinder zu schaffen“, urteilt die Jury des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands (DBSV) über die Audiodeskription der Folge „Selbstgemacht schmeckt’s am besten“. Der DBSV überreicht den Preis dem Hörfilmteam des NDR im Rahmen einer festlichen Gala am Dienstag, 19. März, in Berlin.

NDR Intendant Lutz Marmor: „Schön, dass die Welt der ‚Sesamstraße‘ nunmehr auch Kindern mit Sehbehinderung offen zugänglich ist. Gerade das Engagement für die Jüngsten ist für mich persönlich sehr wichtig. Hörfilme – und noch dazu für Kinder – stellen ganz besondere Anforderungen an die Sprache. Ich freue mich, dass die Jury diese wichtige Arbeit der beteiligten Kolleginnen und Kollegen würdigt.“

In der prämierten Folge der „Sesamstraße“ dreht sich alles um das neu eröffnete Restaurant von Elmo, Grobi und Krümelmonster. Tatkräftige Unterstützung bekommen sie von Schauspieler und Hobbykoch Axel Prahl. Dabei geht es um die Herkunft von Lebensmitteln sowie die Zubereitung einfacher Speisen wie „Armer Ritter“. Die Hörfilm-Fassung bietet auf einer zweiten Tonspur eine akustische Beschreibung, was in dem Film passiert. So eröffnet die Audiodeskription blinden und sehbehinderten Menschen ein barrierefreies Filmerlebnis.

DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke: „Unser Wunsch nach mehr barrierefreiem Fernsehprogramm für Kinder wurde gehört. Wir freuen uns besonders, dass nun die Sesamstraße mit Audiodeskription ausgestrahlt wird und blinde und sehbehinderte Kinder mit Ernie und Bert lernen können. Auch den Eltern und Großeltern, die wie ich mit der Sesamstraße aufgewachsen sind, ist es eine Freude, mit ihren Kindern den Geschichten der liebgewonnenen Figuren folgen zu können.“ Das Ziel des Verbandes ist es, die soziale Stellung blinder und sehbehinderter Menschen zu verbessern und ihre gesellschaftliche, berufliche und kulturelle Teilhabe zu fördern. Den 20 Landesvereinen des DBSV gehören rund 40.000 Menschen an.

Der Deutsche Hörfilmpreis wurde zum 17. Mal verliehen. NDR Intendant Lutz Marmor nahm die Auszeichnung gemeinsam mit der Leiterin der Redaktion Barrierefreie Angebote im NDR, Ursula Heerdegen-Wessel, sowie Olaf Koop, Stefanie Schruhl, Martin Ovelgönne und Sandra Kob entgegen.

Von admin