Wenn Vorläufe zum Derby auf der Programmkarte stehen, dann wird mit Diskussionen und Spekulationen über die Unschlagbaren und Geheimfavoriten genügend Spannung aufgebaut. So auch vor dem Start zum 118. Deutschen Traber-Derby. Aber der Auftakt, mit dem so genannten »Schüttelsieb« der Qualifikations-Läufe, hat keine Sensationen gebracht. Maximal die, dass zwei der Gesetzten „nur“ auf Rang zwei einkamen. Ansonsten wurden die fünf vor(entscheidenden)Läufe zum totalen Siegeszug der niederländischen Farben. Ein Fazit darf also schon jetzt ohne Umschweife gezogen werden: der Sieg im Derby 2013 geht nur über einen der in Holland trainierten Traber.

 

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Den Auftakt zur „Oranje-Party“ zelebrierte Arnold Mollema mit More Caviar, der seiner Favoritenstellung völlig gerecht wurde, sich im ersten Bogen an die Spitze setzte und im Einlauf nur soviel tat, um sich leicht zu lösen und sicher nach Hause zu kommen. Zum Glück für Lord Philipp (Michael Schmid), der innen hinter dem Sieger lange festsaß. Nur durch dessen Tempoverschärfung bekam er ausreichend Platz, um selbst auf die Tube zu drücken und den aufgerückten Julio Cortina (Robbin Bot) mit den letzten Schritten abzufangen.
Ein Ausrufezeichen setzte Hugo Langeweg im nächsten Lauf mit Nu I Nu. Der Bruder des Derby-Siegers von 2008, Nu Pagadi, machte von der Spitze sofort eine stramme Fahrt auf – die Uhren blieben bei 1:14,8 stehen -, so dass der Gesetzte Easy Lover (Roland Hülskath) beim Aufrücken gegenüber zunächst nicht sehr wirkungsvoll aussah, dann aber noch Reserven frei machen, bis auf ein Länge heran kommen und mit 1:15,0 immerhin das drittbeste Ergebnis aller Starter abliefern konnte. Über den Rest kann man getrost den Mantel des Schweigens breiten.
Auch in Lauf 3 bekam der Gesetzte seine aktuellen Grenzen aufgezeigt. Der am Toto erst auf Rang vier (60:10) eingestufte Duke of Greenwood (Peter Strooper) marschierte auf der Gegenseite im Rush nach vorne und fertigte mit einer feinen Spurtleistung den Favoriten Shoemaker (Heinz Wewering) ab, der allerdings zu Beginn sehr viel tun musste, ehe er gegen den führenden Pico´s Boy in Front kam und diesem Programm im Endkampf Tribut zollen musste.
Die meiste Zeit aller Laufsieger ließ sich der als »Kronprinz« gehandelte Stanislawski (Robin Bakker), der in 1:16,7 gewann, dabei aber überlegene Ware war und – früh von der Spitze gehend – einfach nicht mehr tun musste. Im Kampf um den zweiten Finalplatz fing Most Wanted As (Michael Schmid) den Berliner Anubis Silk kurz vor dem Zielschild ab.
Genau das Gegenteil demonstrierte Robin Bakker dann mit dem als Primus des Jahrgangs geltenden Tiger Woods As im letzten Vorlauf. Als wolle er allen Finalisten schon einmal vorab den Schneid abkaufen, schüttelte er die Gegner nach Belieben und unangefasst ab, markierte dabei mit 1:14,4 die beste aller Vorlaufzeiten. Den zweiten Finalplatz sicherte sich Hallo again (Roland Hülskath) der dem Berliner Lokalmatador Fridericus (Thorsten Tietz) kurz vor der Linie den Weg ins Finale verlegte.

Im feinen Rahmen ragte nicht der Sieg, eher die Manier von What a Feeling, der Arthur-Knauer-Siegerin von 2011, heraus. Die hat offenbar zur einstigen Stärke zurückgefunden, wie sie in einem mit 10.000 Euro dotierten Standardrennen nach einem lang gezogenen Schlussspurt mit dem Triumph über Yesterday und News of Hanke unter Beweis stellte. Als Krönung des Rennabends erlebten die Zuschauer ein spannendes Spektakel im mit 100.000 Euro dotierten Matadoren-Rennen. Im Zwölferfeld der internationalen Cracks erwiesen sich Amour d’Occagnes und Christophe Martens nach einem Traumrennen als die Besten und verwiesen Deuxieme Picsous (Johan Untersteiner) und Main Wise As (Pierre Levesque) auf die Plätze. Pech hatte der Schwede Monster Drive (Ulf Ohlsson), der im Schlussbogen vom springenden Italiener Marlon OM aufgehalten wurde und so nur noch Platz vier erreichen konnte. Als beste deutsche Vertreterin schlug sich Lobell Countess (Peter Strooper), die von der Spitze erst auf den letzten 150 Metern kürzer wurde und als Fünfte einkam, prächtig.

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Deutsches Traber-Derby (Vorläufe); 100 Jahre BM – Matadoren-Rennen

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Von admin

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