Die Ice Horse 2015 findet nach fünf Jahren wieder in Berlin statt. Wehende Mähnen und außergewöhnliche Gangarten – Am 6. und 7. März fand die Europameisterschaft der Islandpferde auf Eis, die Ice Horse 2015 nach fünfjähriger Pause wieder im Berliner Horst-Dohm-Stadion statt. Unter der Schirmherrschaft des Isländischen Botschafters Gunnar Snorri Gunnarsson kämpften 120 Teilnehmer aus sieben Nationen um einen der fünf Europameistertitel in den Disziplinen Eistölt T1 und T2, Eisviergang, Eisfünfgang und Eisspeedpass. Herausragende Siegerin der Austragung war die vierfache Welt- und sechsfache Europameisterin Frauke Stenzel, die gleich zwei der begehrten Titel erobert hat.

 
In Island haben Tourniere auf Eis eine lange Tradition. Weil der Frühling so lange auf sich warten lässt, wurden die isländischen Rennpferde daran gewöhnen sich auf eisigen Untergrund fortzubewegen. Dabei galoppieren die Pferde auf dem Eis nicht, wie bei klassischen Pferderennen, sondern folgen besonders stoßarmen Gangarten, um Stürze auf dem Eis zu vermeiden. Der sogenannte Tölt und Rennpass zeichnen sich dadurch aus, dass die Tiere immer mit mindestens einem Bein auf dem Boden sein müssen. Ein Trend, der seit einigen Jahren auch im deutschen Islandpferderennsport immer mehr an Bedeutung gewinnt. In Berlin wurde diese Kunst des Eisreitens, nach fünf Jahren Pause, am 6. und 7. März wieder in das Horst-Dohm Eisstation ausgetragen, um die Europäischen Meister in den fünf Disziplinen Eistölt T1 und T2, Eisviergang, Eisfünfgang und Eisspeedpass unter der Schirmherrschaft des Isländischen Botschafters Gunnar Snorry Gunnarsson auszutragen. Insgesamt 120 Reiter aus allen skandinavischen Ländern sowie Österreich, der Schweiz und Holland, stellten sich dem zweitägigen Wettbewerb. Am 6. März gab es den Vorausscheid zu den verschiedenen Reitergruppen, die am darauffolgenden Samstag gegeneinander angetreten sind. Vor allem für Familien mit Kindern war die Ice Horse 2015 eine außergewöhnliche Wochenendveranstaltung, weil die Kinder die friedlichen Islandpferde aus nächster Nähe bewundern und mit etwas Glück in ihren Pausen sogar streicheln durften. Die außerordentliche Gewinnerin der diesjährigen Europameisterschaft in Berlin, ist Frauke Schenzel aus Ellringen in Niedersachsen. Die 29-Jährige sicherte sich gleich zwei der begehrten Titel, darunter den der Königsdisziplin unter den Islandpferdeprüfungen, der Eisfünfgangprüfung. Darüber hinaus gewann die vierfache Weltmeisterin und sechsfache Europameisterin den Eistölt T1. Besondere Bedeutung haben die Titel für die frisch erkorene Europameisterin vor allem, weil sie dieses Mal mit vier Pferden aus der eigenen Zucht gestartet ist. „Ich widme mich seitdem ich sechs bin dem Pferdesport und die Islandpferde haben es mir vor allem wegen ihrer Vielseitigkeit und ihrem freundlichen Wesen angetan. Durch den großen Einsatz, den mein Bruder und ich in die Aufzucht der Tiere gelegt haben, steckt da natürlich besonders viel Herzblut in so einem Turnier,“ freut sich Schenzel. Für diese besondere Leistung hat ihr der Berliner Sportsenator Frank Henkel den Europameister-Titel sogar persönlich übergeben. Die weiteren Gewinner der Ice Horse 2015 waren Dörte Mitgau aus Kaufungen. Sie ist nun Europameisterin im Tölt T2. Der in Deutschland lebende Isländer Þórður Þorgeirsson, wurde Europameister im Speedpass auf 100 Meter und Lisa Schürger aus dem Brandenburgischen Zachow überzeugte die Richter im Viergangpreis V1. Trotz etwas geringerer Besucherzahlen als vor fünf Jahren, wertete der Islandpferde Sportverein Berlin (ISB) e.V, der die Meisterschaft organisiert hatte, die Ice Horse 2015 als großen Erfolg für alle Teilnehmer. „Wir freuen uns über das rege Interesse der Berliner an dieser Pferdesportart,“ so Berhard Fliß, Federführer des ISB. In Zukunft soll das Turnier nun regelmäßiger in Berlin stattfinden.
Artikel von Claudia Denecke

Volltext nach Login

Von admin

Schreibe einen Kommentar