Das neu gegründete Wirtschaftsforum der SPD hat sich am Montagabend in Berlin im Rahmen eines Empfangs mit Spitzenvertretern aus Politik, Wirtschaft und Medien erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Arbeitsministerin Andrea Nahles gratulieren dem Präsidenten des Wirtschaftsforums der SPD e.V., Dr. Michael Frenzel und seinen Präsidiumskollegen Harald Christ, Robert Maier und Dr. Ines Zenke und wünschen ihnen für ihre Arbeit im Wirtschaftsforum für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

Wirtschaftsminister Gabriel hob in seiner Ansprache hervor, dass "die Gründung des Wirtschaftsforums ein Zeichen der Normalisierung ist: Sozialdemokratische Werte gehören seit langer Zeit zum wirtschaftspolitischen Grundkonsens in Deutschland." Das Wirtschaftsforum soll zukünftig der Ort sein, an dem sich Unternehmer und Sozialdemokraten – oder auch Sympathisanten der Sozialdemokratie ohne Parteibuch im direkten Dialog über die Herausforderungen und die Zukunft unseres Landes verständigen."Wir wollen in diesem Wirtschaftsforum neue Wege ausprobieren, nicht bloß alte Glaubenssätze wiederkäuen." Gabriel räumte ein, dass der SPD in Wirtschaftsfragen in der öffentlichen Wahrnehmung nicht die Kompetenz zugebilligt wird, die er sich für seine Partei wünscht. Demgemäß "werde das Wirtschaftsforum mit der Frage beobachtet, ob die SPD Wirtschaft kann. Es ist gleichermaßen ein Beleg dafür, dass die SPD Wirtschaft kann."

Auch Arbeitsministerin Andrea Nahles äußerte sich zu der Gründung des Wirtschaftsforums: "Die Gestaltung von ‚Guter Arbeit‘ betrifft auf Grund des demographischen Wandels nicht nur Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sie wird zum harten Standortfaktor. Angesichts der abnehmenden Erwerbsbevölkerung sind Aus- und Weiterbildung, Gesundheit am Arbeitsplatz, die Beteiligung von Frauen, ein ’neues Normalarbeitsverhältnis‘, das Zeit für Familie und Pflege von Angehörigen ermöglicht, sowie gute Bezahlung gesamtwirtschaftliche Fragen.

 

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles sowie der Präsident des Wirtschaftsforums begrüßten am Montag mehr als 300 Unternehmer und Manager beim Empfang des neu gegründeten Verbandes.

Auch hier erhoffen wir uns neue Impulse aus dem Forum für die Arbeit der SPD."

Das Wirtschaftsform der SPD e.V. wurde im Februar 2015 gegründet und ist inzwischen als gemeinnütziger Verein beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg registriert. Das Forum vertritt kleine Unternehmen, Mittelstand und Großkonzerne gleichermaßen. Laut Präsident Michael Frenzel, "will das Wirtschaftsforum den Austausch und neue Formen des Zusammenwirkens von Wirtschaft und Politik fördern. Gleichermaßen organisiert das Wirtschaftsforum als Treffpunkt von Entscheiden den Dialog mit den Verantwortlichen der SPD in Regierungen, Parlamenten, Parteigremien und anderen gesellschaftlichen Gruppen." Frenzel betont in seiner Ansprache, dass eine SPD-Mitgliedschaft keine Voraussetzung für die Mitarbeit im SPD-Wirtschaftsforum ist und verspricht allen Interessierten einen offenen Austausch mit spannenden Möglichkeiten der Mitarbeit.Präsidium

Die Gründungsversammlung hat ein geschäftsführendes Präsidium in der satzungsmäßigen Mindestbesetzung gewählt, um die ersten Schritte nach der Neugründung des Verbands zu gehen. Das Wirtschaftsforum öffnet sich nun für alle Unternehmerinnen und Unternehmer, Unternehmen und Führungskräfte.

Das Gründungspräsidium setzt sich wie folgt zusammen:

Dr. Michael Frenzel, Präsident

Dr. Michael Frenzel
Dr. Michael Frenzel ist Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaf e.V., Chairman des World Travel & Tourism Council sowie Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche Bahn AG.

Während seines Studiums der Rechtswissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum engagierte er sich in der Duisburger Kommunalpolitik. Sein Studium beendete Frenzel 1974 mit dem ersten Staatsexamen. Bis 1977 war er als wissenschaftlicher Assistent tätig, bevor er 1978 promovierte. 1980 folgte das zweite juristische Staatsexamen.

Anschließend absolvierte er von 1980 bis 1981 eine Trainee-Ausbildung bei der Sparkassenorganisation. Nach erfolgreicher Laufbahn bei der Westdeutschen Landesbank (WestLB) übernahm Frenzel 1985 als Bankdirektor die Leitung des Beteiligungsbereichs.

Von dort erfolgte 1988 der Wechsel in den Vorstand der Preussag AG, zunächst verantwortlich für das Ressort Handel und Verkehr, ab 1990 zusätzlich für den Bereich Schifffahrt. 1994 wurde Dr. Michael Frenzel zum Vorstandsvorsitzenden ernannt und hielt, auch nach Umbenennung des Konzerns in die TUI AG, diese Position bis Februar 2013 inne. Im November 2000 wurde er vom Manager Magazin zum Manager des Jahres 2000 in Deutschland gewählt.

Harald Christ, Schatzmeister

Harald Christ
Harald Christ ist seit März 2013 Vorsitzender des Vorstandes der Postbank Finanzberatung AG und gehört dem Bereichsvorstand der Postbank AG mit den Zuständigkeitsbereich mobiler Vertrieb an. Seit Juni 2013 ist er zudem als Generalbevollmächtigter der BHW Bausparkasse AG tätig.

Christ absolvierte von 1989 bis 1992 eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Teilweise überschneidend folgte 1991 bis 1996 eine berufsbegleitende Ausbildung im Bank- und Versicherungswesen. Bis 1998 stieg er zum Vertriebsdirektor der BHW Bausparkasse auf. Von 1999 bis 2002 war Christ als Direktor Vertriebssteuerung für die Deutsche Bank 24 und als Direktor Private Banking für die Deutsche Bank AG tätig. 2003 gründete er die Conomus Treuhand AG, Berlin. Zwischen 2002 und 2007 stand er der Hamburger Kapitalanlagegesellschaft HCI Capital und der Hammonia Reederei als Geschäftsführer und Gesellschafter vor und führte HCI 2005 an die Börse.

2007 wechselte Christ als Generalbevollmächtigter zur Berliner Weberbank. Als Leiter des Geschäftsbereiches Private Banking war er zugleich Mitglied des Bereichsvorstandes der Westdeutsche Landesbank AG (WestLB) als Global Head of Private Banking.

Von Mitte 2008 bis kurz vor seinem Eintritt in den Postbank-Konzern konzentrierte er sich ausschließlich auf sein eigenes Unternehmen, die Conomus Treuhand sowie auf die unternehmerischen Aktivitäten der CUSTODIA Treuhand- und Vermögensverwaltung AG, Berlin, einer einhundertprozentigen Tochter der Conomus Treuhand.

Neben seiner unternehmerischen Karriere engangiert sich Harald Christ immer wieder politisch, kulturell und sozial. Im Schattenkabinett des SPD-Kanzlerkandidaten Steinmeiers war Christ 2009 als Kandidat für das Amt des Bundesministers für Wirtschaft aufgestellt. Für die Landesverbände Hamburg (2006/2007) und Berlin (2010-2012) der SPD führte Christ das Amt des Landesschatzmeisters. Im Bereich der internationalen humanitären Hilfe war Christ beispielsweise Mitbegründer und Ehrenmitglied des SOS ’86 Kinder von Tschernobyl e.V. und förderte unter anderem Einrichtungen für HIV-Waisen in Südafrika.

Christ stiftete diverse Lehrstühle und engagiert sich darüber hinaus als als Förderer bei verschiedenen Diversity-Veranstaltungen.

Dr. Ines Zenke, Vizepräsidentin

Dr. Ines Zenke
Dr. Ines Zenke ist Rechtsanwältin, Fachanwältin für Verwaltungsrecht und Partner bei der auf Infrastrukturen, insbesondere den Energiemarkt spezialisierten Kanzlei Becker Büttner Held, BBH.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und ihrer Dissertation im Energierecht trat Dr. Ines Zenke 1995 der Kanzlei bei. Seit 1999 – und damit nach dem zweiten Staatsexamen – ist sie Anwältin, seit 2002 auch Partner bei BBH. Die Sozietät beschäftigt heute rund 550 Mitarbeiter.

Neben ihrer Tätigkeit als Rechtsanwältin ist Frau Dr. Zenke als Dozentin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde aktiv. Sie ist Autorin und Herausgeberin zahlreicher Fachbücher und Publikationen zum Energie-, Wettbewerbs- und Bankrecht sowie zur Compliance.

Auch der Bundestag berief Dr. Ines Zenke bereits mehrfach als Sachverständige in Energie- und Finanzfragen.

Robert Maier, Vizepräsident

Robert Maier
Robert Maier ist Gründer und Geschäftsführer der Visual Meta GmbH sowie aktiver Business Angel.

Der Unternehmer machte 2005 seinen Abschluss als Diplom-Kaufmann an der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) in Vallendar bei Koblenz, nach Auslandssemestern in Paris und Indien.

Anschließend war Robert Maier für Merrill Lynch im Investment Banking tätig, bevor er für eine Venture Capital Firma arbeitete. Im Januar 2009 gründete er zusammen mit Partnern die Visual Meta GmbH. Das Unternehmen betreibt u.a. mit den Marken LadenZeile und ShopAlike Shopping-Plattformen weltweit. Auf ihren Websites bündelt Visual Meta die Produkte tausender Online-Shops aus den Bereichen Mode, Möbel und Lifestyle.

Ende 2011 wurde Visual Meta mehrheitlich durch die Verlagsgruppe Axel Springer übernommen. Auch nach der Übernahme agiert Robert Maier als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens. Visual Meta beschäftigt heute über 200 Mitarbeiter in Berlin.

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Von admin

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