Berlin um die Jahrhundertwende: Das reiche Charlottenburg liegt noch weit vor den Toren der Stadt und in einer sumpfigen Landschaft auf halber Strecke befindet sich der Zoologische Garten bei Berlin. Mit der Droschke fährt der gut betuchte Berliner hinaus aus der Stadt, durch den Wald, der später einmal der größte Park Berlins sein wird. Die übrige Bevölkerung erreicht den Eingang am nordöstlichen Ende des Zoogeländes nur nach einem langen Fußmarsch. Mit dem Anschluss Charlottenburgs an die U-Bahn kommen immer mehr Besucher hinaus zum Zoo und am westlichen Ende des Zoos wird ein Eingang benötigt, der die direkte Anbindung an den Nahverkehr ermöglicht. Als Bühne für die Politik des preußischen Staates muss auch der dritte Zooeingang von repräsentativer Erscheinung sein: 1909 wird so das herrschaftliche Löwentor eröffnet.

Mehr als 100 Jahre später thront der König der Tiere noch immer majestätisch über dem Eingang und wacht stolz über die Millionen von Besuchern, die Jahr für Jahr durch das prunkvolle Tor spazieren. Inzwischen kann der historische Löwentoreingang dem gewaltigen Besucherandrang jedoch nicht mehr standhalten. Am Wochenende und in den Ferien bilden sich am Hardenbergplatz zu den Füßen der beiden stattlichen Löwen lange Besucherschlangen. Der Spatenstich für den Umbau des Löwentors erfolgte am 16. November 2015 und gab gleichzeitig den Auftakt für die Umsetzung des neuen Ziel- und Entwicklungsplans für den Zoo Berlin. Am Löwentor wurde die Anzahl der Kassen auf acht verdoppelt, ein neu geschaffenes ServiceCenter dient als erster Anlaufpunkt.

 
Bei Betreten des Zoos erwartet die Besucher ein halbrunder Hof, welcher von einem einstöckigen, pavillonartigen Gebäude eingefasst wird. Das vom Architekturbüro dan pearlman Erlebnisarchitektur geplante Gebäude bietet neben dem ServiceCenter genügend Platz für einen großzügigen Shop. Die Firma Wild Republic hat im neuen Eingangsbereich ihren weltweit größten Themenstore im afrikanischen Ambiente eröffnet. Eine eigens für den Zoo Berlin kreierte Produktlinie macht das Angebot einzigartig. Ob Kaffeebecher, Chilli-Garten oder Kuschellöwe – auf rund 350 m² Verkaufsfläche findet nach dem Besuch mit Sicherheit jeder das passende Souvenir. Auch für einen Sanitärbereich und den Bollerwagenverleih bietet der großzügige Eingang nun genügend Platz. Der Ein- und Ausgang wird jetzt über ein barrierefreundliches Drehkreuz geregelt. Auf mehr als 1.000 m² bietet der Zoo seinen Besuchern nun einen noch umfassenderen Service und den Mitarbeitern eine komfortablere Arbeitsumgebung.

Vor der einzigartigen Kulisse von Nashörnern und Steinbockfelsen wurde das neue Tor in den Zoo im Beisein des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller und des stellvertretenden Bezirksbürgermeisters von Charlottenburg-Wilmersdorf Carsten Engelmann feierlich eröffnet. „Wir freuen uns, dass eine der berühmtesten Institutionen der Stadt Berlin nun auch am Hardenbergplatz die Besucherinnen und Besucher aus Berlin und der Welt mit einem würdigen Eingang empfangen kann“, begrüßt der Regierende Bürgermeister das Ergebnis des Umbaus.

„Der neue Eingang am Löwentor war mir ein persönliches Anliegen“, berichtet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Der Umbau bei laufendem Betrieb war eine ganz besondere Herausforderung, die hervorragend bewältigt wurde. Allen Mitarbeitern dieses Projekts gilt mein ganz herzlicher Dank und Respekt für diese Meisterleistung!“ Der Eingang am Löwentor fungiert nun als Fenster zum Zoo und stimmt die Besucher auf das Zooerlebnis ein. Die strategische Kreativagentur dan pearlman legte bei ihren Entwürfen Wert auf ein authentisches Gesamtbild und hochwertige Qualität: natürliche Materialien wie Holz oder Lehm runden das ganzheitliche Naturerlebnis ab. Die graue Eternitfassade, deren dezentes Rautenmuster von afrikanischer Ornamentik abgeleitet wurde, und die grau-braunen Holzlamellen vermitteln ein Gefühl von Natürlichkeit, große Fensterfronten lassen es zusätzlich hell und offen wirken. Die Kosten für den kompletten Umbau liegen bei 4 Millionen Euro. Rund acht Monate lang waren diverse Firmen unter der Federführung der Projektsteuerung Projekt-S2 GmbH und den Landschaftsarchitekten des Büros skp.berlin Gebäude & Landschaften GmbH damit beschäftigt die insgesamt 2.936 m² große Fläche umzubauen. „Ein historisches Denkmal bewahren, ohne auf modernen Komfort verzichten zu müssen – die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft ist hier hervorragend gelungen“, lobt Frank Bruckmann, der Aufsichtsratsvorsitzende der Zoo Berlin AG, die Arbeit aller Beteiligten.

Am 29. Juli 2016 eröffnet Zoodirektor Andreas Knieriem im Zoo Berlin den neuen Eingang am Löwentor. Entworfen wurde das zurückhaltende und zugleich präsente Gebäude von dem renommierten Architekturbüro dan pearlman Erlebnisarchitektur, verantwortlich für die Gestaltung des Shops ist dan pearlman Markenarchitektur.

Hinter den steinernen Löwen, die das Eingangstor bewachen, hat sich in den letzten acht Monaten einiges getan. Mit der Eröffnung des neuen Zooeingang hat der Hardenbergplatz in Berlin eine neue Attraktion gewonnen: Der halbrunde Hof lädt zum Verweilen ein und spendet Schatten, er bietet freien Blick in das Nashorngehege und lässt auch den denkmalgeschützten Steinbockfelsen erahnen. Das neue Löwentor versteht sich als halböffentlicher Ort, als Schnittstelle zwischen Urbanität und Natur, als einladende Geste des Berliner Zoos an seine Gäste und die Stadt.

ARCHITEKTUR DES NEUEN EINGANGSGEBÄUDES

Eingefasst wird der Platz auf Zooseite von einem einstöckigen, pavillonartigen Gebäude, das von dan pearlman Erlebnisarchitektur geplant wurde. „Der neue Eingang fungiert als Fenster zum Zoo und stimmt die Besucher auf das Zooerlebnis ein. Mit der Kubatur des Gebäudes knüpfen wir an die Architektur der 50er Jahre an und stellen somit einen unmittelbaren Bezug zur Umgebung und der Geschichte der City West her“, erläutert der Geschäftsführer des Architekturbüros Kieran Stanley den Entwurf. Durch seine Farbgebung und Höhe nimmt sich das neue, in Holzbauweise errichtete Eingangsgebäude zurück und akzentuiert elegant das denkmalgeschützte Löwentor. Die graue Eternitfassade, deren dezentes Rautenmuster von afrikanischer Ornamentik abgeleitet wurde, und die grau-braunen Holzlamellen vermitteln ein Gefühl von Natürlichkeit, große Fensterfronten lassen es zusätzlich hell und offen wirken.

Wertigkeit und Qualität haben bei der Konzeption sowie bei der Umsetzung eine wichtige Rolle gespielt, so haben die Architekten möglichst nachhaltige Materialien wie Holz, Eternit und Kautschuk verwendet.

Der Bau des neuen Eingangs ist einer der erste Schritte auf dem Weg zur Realisierung des Ziel- und Entwicklungsplans, der gemeinsam von dan pearlman und dem Zoo Berlin erarbeitet und im Herbst 2015 vorgestellt wurde. Da das alte Löwentor zuletzt dem steigenden Besucherandrang nicht mehr standgehalten hatte, war eine Umgestaltung nötig geworden. Mit seinem Raumangebot verbindet der neue Eingang die Bedürfnisse der Besucher sowie des Zoos und seiner Mitarbeiter: Neun neue Kassen, ein Servicecenter, ein großzügiger Shop, ein Sanitärbereich und ein Bollerwagenverleih auf einer Fläche von gut 1050 qm bieten den Besuchern umfassenden Service und verhindern langes Warten und Schlangenbildung. Darüber hinaus entsteht durch die Räume für Verwaltung und Technik sowie die modernen Kassenbereiche eine komfortablere Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter.

DESIGN DES NEUEN SHOPS
Ein gestalterischer Bezug von außen nach innen wird durch die Übertragung afrikanischer Ornamentik aus der Eternitfassade in den neuen Shop geschaffen. Für den Shopbetreiber Wild Republic gestaltete dan pearlman Markenarchitektur ein aufregendes Storeconcept, dass die Besucher auf eine spannende Reise durch das vielfältige und farbenfrohe Afrika mitnimmt. Die moderne Interpretation afrikanischer Traditionen, Farben und Muster schafft eine authentische Atmosphäre. Stilisierte Steppenbäume, ein moderner afrikanischer Marktplatz und traditionell handbemalte Lehmwände leiten die Besucher vor dem Verlassen des Zoos durch eine faszinierend andere Welt. Dabei lädt die Produktvielfalt ein, sich sowohl von klassischen Souvenirs als auch von typisch afrikanischen Produkten inspirieren zu lassen. Der Shop rundet den neu gestalteten Eingangsbereich am Löwentor perfekt ab und macht den Besuch im Berliner Zoo zu einem unvergesslichen Erlebnis.

ÜBER DAN PEARLMAN
dan pearlman entwirft seit über 15 Jahren Marken- und Erlebniswelten. Als strategische Kreativagentur ist dan pearlman in den Bereichen Erlebnisarchitektur und Markenarchitektur, Markenstrategie und Markenkommunikation tätig. Mit einem ganzheitlichen 360° Ansatz bietet die interdisziplinäre Agentur spezifisch auf den Kunden zugeschnittene Beratungsleistungen sowie die Konzeption und Realisierung von Projekten an. Die Kompetenzen von dan pearlman reichen von Retail bis Freizeitindustrie, von Internal Branding Strategien bis zu Kommunikationskonzepten und von Design bis Architektur. Zu den Kunden des Berliner Unternehmens gehören Allianz, Commerzbank, Deutsche Lufthansa, Mercedes-Benz, Roca, Marc O’Polo sowie Nike.
Zum Portfolio der Erlebnisarchitektur gehören u.a. die Themenwelt Yukon Bay im ErlebnisZoo Hannover und die Themenwelt Islands im Chester Zoo, die Safari durch das Lost Valley sowie die im Frühjahr eröffnete Panda World im Everland Resort in Südkorea. Darüber hinaus haben die Architekten die Ziel- und Entwicklungspläne für den Zoologischen Garten und den Tierpark Berlin erarbeitet.

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Von admin

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