Bevor Katharina Thalbach für ihre komödiantische Darbietung in dem Musical „Ich war noch niemals in New York“ am 29. Januar 2020 im Babylon der Ernst-Lubitsch-Preis überreicht wird, würdigt der Club der Filmjournalisten Berlin e.V. einen der größten Schauspieler des deutschen Films: Mario Adorf! Er bekam den Ernst-Lubitsch-Preis bereits 1974 für seine Rolle in Edgar Reitzs „Die Reise nach Wien“.

 

Mario Adorf, der am 8. September 2020 seinen 90. Geburtstag feiert, absolvierte seinen ersten Filmauftritt 1954 in „08/15“. Zum Durchbruch verhalf ihm 1957 die Rolle des vermeintlichen Massenmörders Bruno Lüdke in „Nachts, wenn der Teufel kam“, wofür er in der Kategorie ‚Bester Nachwuchsschauspieler‘ mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet wurde. Bis heute hat Mario Adorf sein schauspielerisches Talent in so unterschiedlichen Filmen wie „Schachnovelle“ (1960), „Winnetou“ (1963), „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1975), „Kir Royal“ (1986), „Der große Belheim“ (1993) und „Karl Marx – der deutsche Prophet“ (2018) immer wieder unter Beweis gestellt. Auch international ist er früh ein gefragter Star geworden. So spielte er an der Seite von Henry Fonda in „Spione unter sich“ (1965), neben Sean Connery in „Das rote Zelt“ (1969) und unter der Regie von Billy Wilder in „Fedora“ (1978).

 

Komödiantisches Können zeigte der Schauspieler schließlich in „Die Reise nach Wien“, wofür er am 28. Januar 1974 mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet wurde. Für sein langjähriges Schaffen und für seine inspirierende Kraft bedankt sich der Club der Filmjournalisten am 29. Januar 2020 mit Ausschnitten aus seinen besten Filmen und einem Gespräch vor den Gästen der diesjährigen Preisverleihung.

 

Der 29. Januar ist der Geburtstag von Ernst Lubitsch, an dem seit 62 Jahren traditionsgemäß der nach ihm benannte Preis für die beste komödiantische Leistung in einem deutschsprachigen Kinofilm vergeben wird. Die Idee zu diesem Preis hatte übrigens Billy Wilder.

 

2020 ist die Wahl auf Katharina Thalbach für ihre Rolle in der Musicaladaption „Ich war noch niemals in New York“ gefallen. Sie wird den Ernst-Lubitsch-Preis aus den Händen des Filmregisseurs Volker Schlöndorff bekommen, der auch die Laudatio auf die Schauspielerin hält.

 

Was Volker SchlöndorffKatharina Thalbach und Mario Adorf schließlich verbindet ist die 1979 entstandene Literaturverfilmung „Die Blechtrommel“. Unter Schlöndorffs Regie liefen beide Schauspieler zur Höchstform auf. 1980 holte ihr gemeinsamer Film in der Kategorie ‚Bester fremdsprachiger Film‘ den ersten Oscar® nach Deutschland.

 

Der Ernst-Lubitsch-Preis wird seit 1958 jährlich für die beste komödiantische Leistung in einer deutschsprachigen Kinokomödie vom Club der Filmjournalisten Berlin e.V. vergeben. Zu den Gewinnern der von Erich Fritz Reuterentworfenen Bronze-Statuette gehören u.a. Gert Fröbe, Katja von Garnier, Heinz Rühmann, Ursela Monn, Loriot, Moritz Bleibtreu, Christiane Hörbiger, Til Schweiger, Sophie Rois, Leander Haußmann, Anke Engelke, Peter Simonischek, Charly Hübner und zuletzt Bjarne Mädel und Lars Eidinger.

 

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