Begünstigt durch den internationalen Spanien-Tourismus haben die Tapas ihren Siegeszug durch die Küchen aller Welt gehalten und erfreuen sich allseits großer Beliebtheit.
Nahezu jedem Spanienurlauber sind die kleinen Köstlichkeiten bekannt, die je nach Stadt und Region zu einem Glas Sherry, Wein oder Bier gratis oder zu einem kleinen Aufpreis gereicht werden.

In ihrer einfachen Form handelt es sich dabei um eingelegte Oliven, Serrano-Schinken, ein Stück Tortilla oder die beliebten Hackfleischbällchen „albóndigas“. Bei den raffinierteren Formen sind frische Muscheln im Spiel, Anchovis, Nierchen, Gambas, Paté oder Ochsenschwanz. Und dies alles wird zu Gebilden mit künstlerischen Touch montiert.

So stehen an den Theken guter Tapas-Restaurants kleine Schiffchen, die von einem Segel aus gegrillten Schinkenspeck angetrieben werden. Rote Linsen mit kleingehackten Morcilla-Würfeln sind kunstvoll im Glas drapiert. Würzige Chorizo-Türmchen warten auf ihren Verzehr. Rühreier mit Pilzen duften verführerisch, geschmolzener Idiazábalkäse schmeichelt dem Gaumen, Wachteleier und Krebsfleisch schmücken geröstete Canapés.

 
Im Norden Spaniens werden die Tapas „Pinchos“ genannt; das gastronomische Aha-Erlebnis ist aber dasselbe. Besonders schmackhaft erweisen sich die baskischen „Pintxos“ bei einem Glas eisgekühlten, moussierenden Txakoli. Kultstatus besitzt eine Tapa mit dem stolzen Namen „Gilda“, die nur aus einer grünen Paprikaschote, einer Anchovis und einer grünen Olive besteht. Sie wurde nach dem gleichnamigen Film von Charles Vidor benannt, in dem Rita Hayworth die Hauptrolle spielt.

In Madrid, Sevilla, Valencia, Toledo oder Zaragoza, aber auch in kleineren Orten wie Ribagorza oder Barbastro, finden alljährlich Tapas-Wettbewerbe statt, bei denen die verschiedenen Restaurants um die Gunst der Bewohner buhlen. Diese aber schlagen nicht in einem Lokal Wurzeln, sondern ziehen von einer Bar zur nächsten, um auf diese Weise möglichst viel von der Vielfalt des Tapas-Angebots kennen zu lernen. Diese Form des spanischen bar hopping, Tapeo genannt, ist auch in Deutschland absolut empfehlenswert.

Historisch gesehen ranken sich um den Ursprung der Tapa unterschiedliche Legenden: Eine besagt, dass König Alfons X. im 13. Jhdt. angeordnet habe, man möge zum Wein kleine Gerichte servieren. Andere glauben, dass die Kutscher früher ihre Getränke mit einer Scheibe Brot bedeckt (“Tapa“ heißt „Deckel”) haben, um sie vor Fliegen und Mücken zu schützen. Sei wie es sei, die spanische Küche ist um ihre Tapas zu beneiden, die zudem noch ob ihres kleinen Umfangs Bauch und Geldbeutel schonen.

Zu Ehren der spanischen Appetitanreger wurde von TURESPAÑA und der Marke TASTING SPAIN der Internationale Tag der Tapas eingeführt. In Deutschland führen die Spanischen Fremdenverkehrsämter in Berlin, Frankfurt und München einen gastronomischen Werbefeldzug für die Tapas durch, damit auch noch unbelecktere Spanien-Fans in den Genuss der Minigerichte kommen, die in ihrer Vielfalt die gesamte Küche Spaniens widerspiegeln.

„TAPASS IN BERLIN“
Das Spanische Fremdenverkehrsamt in Berlin veranstaltet vom 16. – 26. Juni die Tapas Woche(n), an der zehn spanische Restaurants teilnehmen. Die Besucher können zum einen auf einer Website die beste Tapa bewerten, und zum anderen den „TaPass“ in den teilnehmenden Restaurants abstempeln lassen, so dass sie an verschiedenen Verlosungen teilnehmen können. Auf die glücklichen Gewinner entfallen drei Körbe mit hochwertigen gastronomischen Produkten und drei Voucher in Höhe von 200€, die in einer der teilnehmenden Bars ihrer Wahl für ein Abendessen eingelöst werden können.

FRANKFURT (M)EATS TAPAS
Unter dem Titel Frankfurt (m)eats Tapas können die Hessen Spaniens Tapaskultur erleben. Der Startschuss für eine Tapas-Tour durch 10 Restaurants in Frankfurt und Umgebung fällt am 16. Juni, dem Internationalen Tag der Tapas. Einen ganzen Monat lang, bis zum 17. Juli 2016, erhalten Gäste eine ausgewählte Tapa mit einem Glas Wein für 5,- Euro. Außerdem können die Tapas-Koster an einem Gewinnspiel teilnehmen, nachdem sie die Tapas bewertet haben. Als Preis ist eine Gourmetreise nach Spanien oder ein Tapas-Kochkurs ausgesetzt.

TAPAS UND AFTERWORK-PARTY IN DER KUNSTHALLE MÜNCHEN
Am 15. Juni findet anlässlich der Ausstellung „Sorolla – Spaniens Meister des Lichts“ die Afterwork-Party in der Kunsthalle München unter spanischer Schirmherrschaft statt. Passend zum Día Mundial de la Tapa werden in diesem Fall spanische Restaurants und Tapas-Bars aus München eine Spezialität ihres Hauses zum Buffet beisteuern. Außerdem bieten die teilnehmenden Restaurants zum Día Mundial de la Tapa in ihren Lokalen besondere Angebote rund um die Tapa an.

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Von admin

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