Das zentrale Empfangsgebäude auf der Museumsinsel Berlin ist fertig gebaut.

In der James-Simon-Galerie fand heute  in Anwesenheit von Kulturstaatsministerin Monika Grütters und des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Marco Wanderwitz, die feierliche Schlüsselübergabe statt.

Das Haus wird in den kommenden Monaten eingerichtet und im Sommer 2019 eröffnet. Als zentrales Empfangsgebäude der Museumsinsel Berlin mit einer Nutzfläche von rund 4.600 Quadratmeter sorgt es dann für Information, Orientierung und Gastlichkeit. Ein rund 655 Quadratmeter großer Raum steht für Wechselausstellungen zur Verfügung. Und in einem Auditorium mit 300 Sitzplätzen können künftig Veranstaltungen stattfinden. Das Gebäude weist Ticket- und Infobereiche, Garderoben, Shop und Café auf und es hat eine wichtige Funktion bei der Verteilung der Besucherströme. Von der James-Simon-Galerie aus werden die Besucher direkt in den Rundgang Antike Architekturen im Pergamonmuseum gelangen sowie über die Archäologische Promenade in das Neue Museum. Das Gebäude ist auf der einzig zur Verfügung stehenden Freifläche der Museumsinsel nach Plänen von David Chipperfield Architects Berlin entstanden. Charakteristisch sind die große Freitreppe und die Kolonnaden aus extrem schlanken Stützen, die Elemente der umgebenden historischen Architektur aufgreifen. Das Haus ist Teil des Masterplans Museumsinsel, der 1999 beschlossen wurde, um das Unesco-Welterbe zu bewahren und gleichzeitig zu einem zeitgemäßen Museumskomplex umzugestalten.

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Bauherrin ist, sagt: „Der heutige Tag ist ein riesiger Schritt bei der Weiter-entwicklung der Museumsinsel Berlin ins 21. Jahrhundert. Für die meisten Besucher der Insel wird dies künftig die erste Adresse sein. Chipperfield ist mit diesem brillanten Entwurf die Vollendung der Museumsinsel gelungen. Deutlich in der Architektursprache unserer Zeit verbindet sich das Haus dennoch mit dem historischen Ensemble. Die James-Simon-Galerie wird den Namen des größten Mäzens in der Geschichte der Staatlichen Museen zu Berlin tragen.“

Minister Horst Seehofer sagt anlässlich der Schlüsselübergabe: „Die Museumsinsel gehört zum Weltkulturerbe. Für die Bundesregierung sind der Erhalt und die Erweiterung des Weltkulturerbes von zentraler kultur- und baupolitischer Bedeutung. Dieses neue Haus ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie sich die Bundesbauverwaltung für den Erhalt, aber auch die zeitgemäße Erschließung der kulturellen Werte in Deutschland einsetzt.“

Kulturstaatsministerin Monika Grütters stellt fest: „Mit der James-Simon-Galerie erhält die Berliner Museumsinsel ein nicht nur funktional, sondern vor allem auch architektonisch überzeugendes Entrée zu den weltbedeutenden Sammlungen dieser Unesco-Weltkulturerbestätte. Das neue Eingangsgebäude empfängt Besucherinnen und Besucher mit einladender Geste und stimmt sie ein auf die Reise durch mehrere Jahrtausend Kunst- und Kulturgeschichte Europas und der Mittelmeerregion. Damit findet eine Idee ihre Vollendung, die schon vor fast 200 Jahren mit der Fertigstellung des Alten Museums geboren wurde. David Chipperfield hat für dieses Tor zu den Schätzen der Museumsinsel eine transparente, moderne Architektur geschaffen, die historische Elemente der großen Museumsbauten aufnimmt und sich gleichzeitig zum Stadtraum hin öffnet. Entstanden ist ein einladendes Besucherzentrum, das die Museen von Serviceaufgaben entlasten wird und sie damit in die Lage versetzt, ihre Räume ganz der Präsentation ihrer Weltklasse-Sammlungen zu widmen.“

Für David Chipperfield ist die James-Simon-Galerie ein Gebäude und zugleich ein öffentlicher Ort: „Seine Existenz verdankt der Bau seinen Funktionen und Einrichtungen für das museologische Programm, seine Aufgabe liegt jedoch darin, die stadträumlichen Beziehungen und den Zugang zur Museumsinsel zu reorganisieren. Seine Rolle ist weniger durch seine Funktion definiert als vielmehr durch seine Verantwortung als öffentliches Gebäude im Herzen der Stadt.“ Alexander Schwarz, Partner und Design Director, David Chipperfield Architects Berlin: „Die James-Simon-Galerie feiert die Zugänglichkeit der Museen und der Schätze, die sie bergen. Sie erweitert den öffentlichen Raum der Stadt ins Innere der Museumsinsel und lädt zum Spazieren ein. Dabei erscheinen Museen und Stadt in neuer räumlicher Beziehung. Mit Kolonnaden, Freitreppen und gebauter Topografie macht sich die neue Architektur Themen, welche die Museumsinsel bereits kennt, zu eigen.“

Petra Wesseler, Präsidentin des für das Projektmanagement verantwort-lichen Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung, betont: „Die Präzision und Sorgfalt im Detail der Bauausführung ist beeindruckend. Es hat sich bewährt, dass bereits im Vergabeverfahren zu den Betonwerksteinarbeiten großer Wert auf Nachweise zu Material- und Ausführungsqualitäten gelegt wurde. Die James-Simon-Galerie ist eine wahre Bereicherung für die Museumsinsel – funktional und gestalterisch.“ Sie übergibt heute den symbolischen Schlüssel an Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, der erklärt: „Mit der James-Simon-Galerie erhält die Museumsinsel Berlin ihr zentrales Eingangs- und Servicegebäude, womit der Masterplan Museumsinsel seiner Vollendung einen maßgeblichen Schritt näher kommt. „Wir laden unsere Besucherinnen und Besucher herzlich zur feierlichen Eröffnung des Gebäudes im Sommer 2019 ein.“

© Ute Zscharnt für David Chipperfield Architects

Von admin