Am 4. September feiert die Zyankali-Bar in Berlin-Kreuzberg ihren 24. Geburtstag und lädt zu hauseigenen Cocktails, fernab von Sex on the Beach und GinTonic ein. Als Institut für Unterhaltungschemie bietet die urige Bar in der Gneisenaustraße / Ecke Solmstraße Cocktail-Kreationen aus dem hauseigenen Geschmackslabor, die so garantiert nirgendwo anders serviert werden.

 
 
Kreuzberger Nächte sind lang! Das ist spätestens seit der Schunkelnummer der Gebrüder Blattschuss kein Geheimnis mehr. Seit 1991 hat sich die Zyankali-Bar in der Kreuzberger Kneipenszene etabliert und dabei eine neue Cocktailkultur eingeleitet. Wer hier bei Cocktails allerdings an bunte Saftgetränke mit Deko-Schirmchen und Obst am Glasrand denkt, ist weit entfernt von den Getränken und dem Ambiente, die tatsächlich in der Zyankalibar geboten werden. „Als ich kurz nach dem Fall der Mauer nach Berlin kam, habe ich in den Kneipen, in denen man sich so getroffen hat, gute, geschmackvolle Getränke vermisst. Außer Bier und Schnaps hatte die Kneipenkultur hier nichts zu bieten,“ erinnert sich Tom Zyankali, der altbekannte Inhaber der Zyankali-Bar. Aus dem Wunsch heraus, gehaltvolle Getränke in lockerer Atmosphäre preiswert zu genießen, machte sich der gelernte Chemiker daran seine eigenen Cocktails zu mixen. Der Clou von Zyankalis Kreationen, sind dabei seine ungewöhnlichen Zutaten zum einen und die Lagerung der außergwöhnlichen Gebräue in Flaschen und Fässern. „Durch die Lagerung schmecken die Cocktails erst richtig rund und vollmundig. Außerdem bekommen sie dadurch natürlich auch ein paar mehr Umdrehungen,“ schmunzelt der Zyankali-Mann. Bei einem Alkoholgehalt von bis zu 60 Prozent, ist es dann auch nicht verwunderlich, dass die Getränke teilweise nur in kleinen Reagenzgläsern serviert werden, schließlich wolle man die Gäste nicht betrunkener machen als seine eigenen Freunde.

Mittlerweile hat das Urgestein in der Gneisenaustraße Kultcharakter erreicht. Zu den Klassikern gehört zum Beispiel der Zyankali Absinth, der ohne Anis, aber dafür mit Süßholz gebraut ist. Seine Färbung ist daher etwas heller, aber die Wirkung nicht weniger berauschend. Nicht ganz so hochprozentig, aber genauso spannend ist die alkoholhaltige Eiscreme, die mit immer wieder neuen Geschmacksvariationen in der Zyankali-Bar verkostet werden können. Und wo wir gerade bei Kugeln sind: Auch der Molekularküche ist Tom Zyankali nicht abgeneigt. Von einfachen Saftkügelchen, die wie Kaviar aussehen bis hin zu gelierten Cocktails steht der außergewöhnlichen Zubereitung von alkoholhaltigen Kaltgetränken hier nichts im Wege. „Zur Fashion Week habe ich verrückte Kreationen, wie White Russians in Würfelform angeboten oder eine Bloody Marry als einen Teller Spagetti angerichtet,“ freut sich Zyankali und zeigt dabei wieder sein verschmitztes Grinsen. Man sieht, dass der Chemiker Spaß hat an dem, was er tut und das zeigt ich auch im Geschmack. Einziger Wermutstropfen an diesen Alkohol-Food-Produkten ist, dass sie nicht dazu taugen das Alltagsgeschäft zu bereichern. Das würde sich schlichtweg nicht lohnen, denn der Zeitaufwand für die Herstellung eines einzigen White-Russian-Würfelchens, ist viel zu hoch und die eigenwilligen Kreationen können nicht aufbewahrt werden. Innerhalb von 15 Minuten sollte so eine Spagetthi-Bloody-Marry verspeist sein, sonst fängt sie an zu verlaufen. Wer also Lust auf diese Sonderanfertigungen hat, sollte das deshalb besser vorher anmelden.

Für den Kneipenbesuch sind aber keine Reservierungen nötig, denn glücklicherweise hat die Zyankali-Bar noch viel mehr zu bieten. Wer Lust auf ein Geschmacks- und Trinkerlebnis der wirklich besonderen Art hat, ist ganz herzlich zum 24. Geburtstag der Zyankali-Bar in Berlin-Kreuzberg eingeladen. Die lange Nacht beginnt an diesem Tag um 19 Uhr, das Ende ist offen.

Einen genaueren Blick auf die Getränkekarte und in den Web-Shop gibt es auf www.zyankali.de

(Claudia Denecke)

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Von admin

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