Am Montag den 3. November lud die Ministerin Dr. Angelica Schwall-Düren in die Landesvertretung Nordrhein-Westfalen zu einem inklusiven Kulturabend ein –NRW inklusiv! Der Themenabend beschäftigte sich mit Inklusion und Kunst. Ein Gehörloser macht Musik und eine blinde Frau spielt Theater. Verrückt würde man meinen, aber während man die Darbietungen sah war nichts von den körperlichen Einschränkungen der Protagonisten zu sehen. Der Kulturabend begann mit der Musik-gruppe von Mischa Gohlke und Katrin Wulff als Sängerin. Gefolgt von dem beeindruckenden Musikensembles „piano plus“, die mit Hilfe von Streichern, Percussions und Gesang, den Abend weiterhin musikalisch versüßten. Danach wurden zwei Videoinstallationen von DINA13tanzcompany gezeigt. Gerda König gründete 1995 dieses außergewöhnliche Tanzensemble und war damit schon international unterwegs wie z.B. in Brasilien, Kenia, Ghana. Zu guter Letzt war ein Ausschnitt aus dem sehr bemerkenswerten Theaterstück „Nahverkehr“, unter der Regie von Barbara Wachendorff, zu sehen. Die Inszenierung griff das Tabuthema Sexualität und Behinderung auf und hat es gekonnt auf der Bühne umgesetzt. Hört Inklusion vor der Bettkante auf?

 
Auch Anastasia Umrik war vor Ort und brachte eine Auswahl von Fotos ihres Modelshooting Projekts „Anderstark“ mit. Moderiert wurde der Abend von der bekannten Moderatorin Shary Reeves, die es geschafft hat diesen Abend mit ihrem Witz und Scharm eine gewisse Würze zu geben. In der gesamten Zeit, während die Darbietungen waren war Barrierefreiheit an oberste Stelle. Die Veranstaltung wurde in Deutscher Gebärdensprache und durch Schriftdolmetscher übersetzt und mit Live-Audiodeskription für Blinde begleitet. Der Kulturabend wurde zum Ende hin mit einem kulinarischen Angebot abgerundet. Jetzt war Zeit und Raum mit den Künstlern in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Dieser Abend zeigte mal wieder auf eindrucksvoller Weise, dass Inklusion nicht nur eine verbrauchte worthülse ist. Gerda König bewies, dass Inklusion ebenfalls ein Exporterfolg sein kann – Anderen zeigen wie es geht. An diesem Abend stand die Kunst im Vordergrund und die Behinderung wahr fast nicht wahrzunehmen, ja man kann sagen sie war unsichtbar.

Michael Sühnel

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Von admin

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