Würfeln, kassieren, investieren: Karte für Karte erbauen die Spieler ihre eigene japanische Stadt, errichten Bäckereien, Bahnhöfe oder Fabriken. Je nach Würfelglück erhalten die Städteplaner für ihre errichteten Gebäude Geld – oder müssen ihr mühsam erspartes Einkommen an die Mitspieler abgeben.

In dem schnellen Würfelspaß mit hohem Wiederspielreiz besitzen alle Spieler zu Beginn lediglich ein Getreidefeld und eine Bäckerei. Die Würfel bringen die ersten Einnahmen. Diese werden entweder direkt in neue, günstige Gebäude investiert oder für ein Großprojekt gespart. Je nach Gebäudetyp erhalten die Spieler sogar Einnahmen, wenn sie gar nicht an der Reihe sind.

Doch Vorsicht! Wer zu viel Bares hortet, kann auch ganz schnell von seinen Mitspielern zur Kasse gebeten werden. Da heißt es strategisch planen und auf Würfelglück hoffen. Gewinnen wird der Spieler, der als Erster seine vier Großprojekte errichtet.

Spielmaterial: 108 Karten, 2 Würfel, 72 Münzplättchen, Anleitung

 

Masao Suganuma
Machi Koro – Großstadt-Erweiterung

ab 8 Jahren
für 2-4 Spieler
Spieldauer ca. 40 Minuten

€/D 12,99
Format: 18 x 13 x 4,4 cm (LxBxH)
EAN 4002051692568
ET: 11.09.2015

Der Bauboom geht weiter: Nach dem erfolgreichen Start von Machi Koro beim Stuttgarter KOSMOS Verlag im vergangenen Jahr kann sich die kontinuierlich wachsende Fangemeinde auf eine Erweiterung freuen. Bereits im Herbst 2015 erscheint die Machi Koro – Großstadt-Erweiterung für das beliebte Bau- und Würfelspiel. Hinter diesem Titel verbergen sich eigentlich gleich zwei Erweiterungen, die in anderen Ländern unter den Titeln "Harbor" und "Sharp" einzeln erschienen sind. KOSMOS wird beide Erweiterungen zusammengefasst als Großstadt-Erweiterung veröffentlichen.

Mit der Machi Koro Großstadt-Erweiterung kommen 140 zusätzliche Karten mit 23 neuen Unternehmen und 3 weiteren Großprojekten ins Spiel. Das bietet viele neue Möglichkeiten und sorgt für noch mehr Abwechslung. Für die Erweiterung gelten die bekannten Regeln des Grundspiels mit nur wenigen Änderungen. Als Basis wird das Grundspiel benötigt.

Gespielt wird nach der Regelvariante aus dem Grundspiel "Komme, was wolle!", bei der nicht immer alle Karten zur Verfügung stehen. Dadurch sind in jeder Partie neue Strategien erforderlich, sodass kein Spiel dem anderen gleicht.

Spielmaterial: 140 Karten, Spielanleitung

“Ich kann es kaum fassen, dass Menschen weltweit mein Spiel spielen“

Fragen zum Spiel:
– Machi Koro, das für die Wahl zum Spiel des Jahres 2015 nominiert wurde, ist ein rasantes Städtebauspiel. Wie kamen Sie auf das Thema Stadtbau?
Das Deckbauspiel Dominion und verschiedene Videospiele zum Thema Stadtbau haben mich inspiriert. Bei meinem Spiel war mir wichtig, dass die Stadt nach und nach wächst und mit ihr das Einkommen der Spieler.

– Ist Machi Koro ihr erstes Spiel, das Sie entwickelt haben?
Ja, es ist mein erstes Brettspiel. Zeitgleich mit Machi Koro habe ich noch ein weiteres Spiel entwickelt: One Sheep. Aber ich habe bereits einige Videospiele umgesetzt.

– Wie lange haben Sie an der Entwicklung des Spiels gearbeitet, bis es auf den Markt kam?
Etwa ein halbes Jahr habe ich daran gearbeitet. Den „Wald“ habe ich immer wieder geändert, mal kostete er zwei Münzen, mal setzte ich ihn wieder hoch auf fünf. Bei dieser Karte habe ich eine ganze Weile gebraucht, bis sie stand. Jetzt kostet der Wald drei Münzen!

– Was genau bedeutet „Machi Koro“?
Der Titel bedeutet „Stadt“ (machi) und „Würfel“ bzw. „Würfeln“ (saikoro). Als ich es zum ersten Mal laut aussprach, hörte es sich gut an.

– Machi Koro wird oft auch mit „Die Siedler von Catan“ verglichen. Haben Sie sich von CATAN inspirieren lassen? Sind Sie Fan von CATAN?
Ich habe die Ähnlichkeiten erst bemerkt, als das Spiel auf dem Markt war und die Spieler häufiger darauf hingewiesen haben. Bei der eigentlichen Entwicklung hatte ich CATAN überhaupt nicht im Kopf. Aber natürlich liebe ich CATAN und es ist wahrscheinlich das Spiel, das ich am häufigsten gespielt habe. Daher ist es gut möglich, dass die besten Elemente von CATAN unbewusst in den Entwicklungsprozess eingeflossen sind.

– Ihr Spiel wird bereits in vielen Ländern gespielt. Wie sehr hat Sie der internationale Erfolg überrascht?
Ich bin sehr glücklich darüber. In Japan zählen Brettspiele zu den etwas ungewöhnlicheren Hobbys und die meisten Menschen hier kennen Machi Koro auch nicht. Um ehrlich zu sein: Ich kann es kaum fassen, dass Menschen in unterschiedlichsten Ländern weltweit wirklich mein Spiel spielen!

– Machi Koro wurde kürzlich auch für die Auszeichnung „Graf Ludo“ nominiert, mit dem die besten Familienspielgrafiken prämiert werden. Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach die unverwechselbare Illustration für den Erfolg Ihres Spiels?
Ich denke, dass die Illustrationen von Noboru Hotta für den Erfolg des Spiels entscheidend sind. Ich bin sehr froh, dass ich mit ihm zusammenarbeiten kann.

– In Berlin hat bereits das erste Machi Koro-Turnier in Deutschland stattgefunden. Welche Strategie empfehlen Sie Spielern, um zu gewinnen?
Viele Spieler investieren ihr Einkommen relativ breit. So versuchen sie möglichst viele Einnahmen zu erhalten, ganz gleich was gewürfelt wird. Bei Turnieren wird es allerdings schwer sein, mit dieser naheliegenden Strategie zu gewinnen. Auf jeden Fall empfehle ich allen Spielern mit viel Spaß und Freude miteinander zu spielen, so dass sich der Verlierer nicht schlecht fühlt.

– Worauf sollten Spieler achten, wenn sie das Spiel zum ersten Mal spielen?
Kaufe in jeder Runde etwas, wenn du kannst!

– Für Machi Koro gibt es bereits erste Erweiterungen. Gibt es noch weitere Ideen, die sie für Machi Koro umsetzen möchten?
Ich hätte schon noch einige Ideen für weitere Unternehmen und Gebäude. Leider habe ich aber nur die Zahlen 1 bis 12 zur Verfügung, die ich nutzen kann. Daher plane ich momentan keine zusätzlichen Erweiterungen zu den beiden, die es bereits gibt. Denkbar wären jedoch, Spiele mit ähnlichen Spielmechaniken oder neue, besondere Basisspiele oder auch Ergänzungen mit zusätzlichen Handkarten zu entwickeln.

– Arbeiten Sie derzeit an einer neuen Spielidee?
Es gibt ein paar weitere Prototypen und auch einige Ideen, die noch sehr vage sind. Aber davon ist bisher noch nichts so gut wie Machi Koro.

Fragen zur Person:
– Hauptberuflich beschäftigen Sie sich intensiv mit digitalen Spielen. Worin liegt Ihrer Meinung nach der Reiz von analogen Spielen?
Meiner Meinung nach sind Brettspiele und Videospiele komplett unterschiedlich. Beide haben Vor- und Nachteile. Das Beste an Brettspielen ist, dass man sich mit den Mitspielern am selben Ort trifft und gemeinsam Spaß hat.

– Wie sind Sie zum Spieleautor geworden?
Als ich klein war, bekamen wir nicht viele Spiele geschenkt. Da erfand ich sie einfach selbst. Schon in der Grundschule habe ich verschiedene Spiele erfunden und sie mit Freunden und meinem kleinen Bruder gespielt.

– Testen Sie Ihre Spiele auch in Ihrer Familie?
Ja. In unserer Familie sind wir zu viert. Und ich muss sagen, dass mein Sohn und meine Tochter wirklich gute Berater sind.

– Welche Art von Spielen spielen Sie darüber hinaus mit Ihrer Familie? Spielen Sie mehr digitale oder analoge Spiele?
Privat spiele ich beides sehr viel. Und ich habe vor, meiner Tochter CATAN beizubringen, sobald sie alt genug ist.

– Ist Machi Koro ein typisch japanisches Spiel? Und was ist charakteristisch für japanische Spiele?
Das ist eine schwierige Frage. Ich glaube nicht, dass Machi Koro ein typisch japanisches Spiel ist. In Japan sind sowohl die Spieler als auch die Vertriebskanäle für Brettspiele sehr überschaubar. Die meisten neuen Spiele erscheinen im Self-Publishing, werden auf speziellen Spielemessen verkauft und sind kaum im Handel zu finden. Die meisten dieser Spiele tendieren zu „kleine Schachtel, günstige Herstellkosten“ und „innerhalb weniger Minuten erklärt“. Aber es gibt sehr viele Spieleautoren hier und daher auch Spiele aller Art. Da es die meisten dieser Spiele nicht über Japan hinaus schaffen, ist in der internationalen Community wenig über sie bekannt. Aber ich persönlich glaube, dass gerade diese große Vielfalt typisch für den japanischen Spielemarkt ist.

– Was unterscheidet Ihrer Meinung nach japanische Spieler von anderen Nationen? Oder was verbindet sie?
In Japan kennen nur Geeks und Nerds die bekannten deutschen Brettspiele, die sogenannten German-style Games. Der Durchschnittsbürger spielt kaum. Ich habe den Eindruck, dass die „normalen“ Brettspieler in Europa sehr viel weiter verbreitet sind.

– Wie wichtig und bekannt ist die Auszeichnung „Spiel des Jahres“ in Japan?
Jeder, der Brettspiele spielt und mag, kennt die Auszeichnung und weiß genau, dass sogar eine Nominierung eine große Ehre ist. In der japanischen Bevölkerung kennen allerdings nur wenige die Auszeichnung. Viele kennen auch überhaupt keine Brettspiele. Ich würde wirklich gerne ein Spiel entwickeln, das genau diese Situation verändert.

Vielen Dank!
[Umfang: ca. 6.500 Zeichen
Die Fragen stellten Silke Ruoff und Chanel Volkmar, KOSMOS Verlag]

Über den Autor
Masao Suganuma (47) arbeitet seit vielen Jahren als Game Designer bei Grounding Inc., einem japanischen Spezialisten für Videospiele. In dieser Funktion hat er bereits zahlreiche erfolgreiche Videospiele entwickelt. Machi Koro ist sein erstes Brettspiel, das veröffentlicht wurde. Masao Suganuma ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Tokio.

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Von admin

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