Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, zeichnete am 6. September 2016 im Berliner Rathaus den Theologen Prof. Dr. Peter von der Osten-Sacken sowie den Fußballspieler Jérôme Boateng mit dem „Moses-Mendelssohn-Preis zur Förderung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern und Religionen des Landes Berlin“ aus. Die Laudationes hielten der Probst der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Dr. Christian Stäblein, sowie der Diplom-Psychologe und Moses-Mendelssohn-Preisträger 2014 Ahmad Mansour.

Jérôme Boateng und Prof. Dr. Peter von der Osten-Sacken werden den vom Land Berlin alle zwei Jahre ausgelobten „Moses-Mendelssohn-Preis zur Förderung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern und Religionen“ erhalten. In diesem Jahr werden damit zum vierten Mal nach 1984, 1992, 1994 und 1996 zwei Preisträger geehrt. Dies entschied das Preisgericht für die Verleihung des Moses-Mendelssohn-Preises 2016, dem Prof. Dr. Manuela Bojadzijev, Joachim Hake, Dr. Gideon Joffe, Ahmad Mansour, André Schmitz, Propst Dr. Christian Stäblein und Dr. Brigitte Wieczorek-Schauerte angehören.

Der Regierende Bürgermeister, Michael Müller, zur Entscheidung des Preisgerichts: „Die Auszeichnung für Jérôme Boateng und Prof. von der Osten-Sacken kommt zum richtigen Zeitpunkt. Mit der Verleihung des Moses-Mendelssohn-Preises an diese beiden Persönlichkeiten setzt das Preisgericht ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Fremdenhass sowie für Aufklärung und Toleranz zwischen den Religionen. Boateng hat eine beeindruckende Karriere hingelegt.

 
Mit seinem sozialen Engagement und als Fußballer wirkt er als Vorbild und Ansporn für Millionen von Jugendlichen, gerade auch aus bildungsfernen Familien, über die Grenzen Deutschlands hinaus. Prof. von der Osten-Sacken gehört zu jenen Forschern und christlichen Theologen, die früh, wiederholt und nachhaltig die Theologie Martin Luthers erforscht und in den Dialog christlich-jüdischer Verständigung eingebracht haben. Er hat damit eine für unsere Kultur herausragende Erinnerungs- und Aussöhnungsarbeit für die Zukunft geleistet.“

Müller weiter: „Boatengs Erfolg hat ihn nie vergessen lassen, wo er aufgewachsen ist. Immer wieder engagiert sich Boateng in sozialen Projekten für Kinder und Jugendliche. Ob bei seinem Einsatz für ein Kinderzentrum in Berlin-Treptow oder für das Projekt „Fußball Helden“, er will immer etwas zurückgeben. Mit dem von ihm
mitgegründeten Verein MitternachtsSport e.V. holt Jérôme Boateng Jugendliche aus sozial-schwachen Verhältnissen von der Straße und vermittelt ihnen über den Sport Gemeinschaftssinn, Toleranz und Fairplay. Durch seinen persönlichen Kontakt schenkt er ihnen Selbstvertrauen und Zuversicht. Jérôme Boateng stärkt damit aktiv ihre persönliche Entwicklung und leistet einen unverzichtbaren Beitrag für eine tolerantere Gesellschaft. Prof. von der Osten-Sacken hat in seiner Forschung und seinen zahlreichen Werken in den letzten Jahrzehnten auf das problematische Verhältnis Martin Luthers zu den Juden hingewiesen und zugleich einen Weg eröffnet, christlichen Glauben in der Tradition der Reformation für den Dialog zu öffnen. Er ist damit ein Wegbereiter für ein Reformationsgedenken im nächsten Jahr, das sich aus der Geschichte heraus gemahnt zu Toleranz, Dialog und Achtung der Anderen, aber gleichzeitig die Schattenseiten der Reformation und der Reformatoren nicht verdrängt, sondern thematisiert.“

Der mit 10.000 € dotierte Preis wird je zur Hälfte an die beiden Preisträger am Dienstag, dem 6. September 2016, vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, verliehen. Die Preisverleihung findet im Großen Saal des Berliner Rathauses statt.

Jérôme Boateng, Jahrgang 1988, geboren und aufgewachsen in Berlin steht seit 2011 beim FC Bayern München unter Vertrag. Zuvor war er für seine Jugendvereine Tennis Borussia Berlin und Hertha BSC sowie den Hamburger SV und in England für Manchester City aktiv gewesen. Boateng besuchte die Poelchau-Oberschule im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, eine sportbetonte Gesamtschule, wo er seinen Schulabschluss absolvierte.

Prof. Dr. Peter von der Osten-Sacken, Jahrgang 1940, geboren in Westpreußen studierte zwischen 1959 und 1964 Theologie in Göttingen, Kiel und Heidelberg. 1967 folgten Promotion und 1973 Habilitation in Göttingen. Von 1973 bis 1993 war er Professor für Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Berlin (West). Anschließend wechselte er an die Humboldt-Universität zu Berlin (HUB), wo er von 1993 bis 2005 Professor für Neues Testament und Christl.-Jüdische Studien war. Von 1974 bis 2007 leitete er das Institut Kirche und Judentum, zunächst an der Hochschule und später an der Humboldt-Universität Berlin.

Prof. Dr. Peter von der Osten-Sacken, Jahrgang 1940, geboren in Westpreußen studierte zwischen 1959 und 1964 Theologie in Göttingen, Kiel und Heidelberg. 1967 folgten Promotion und 1973 Habilitation in Göttingen. Von 1973 bis 1993 war er Professor für Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Berlin (West). Anschließend wechselte er an die Humboldt-Universität zu Berlin (HUB), wo er von 1993 bis 2005 Professor für Neues Testament und Christl.-Jüdische Studien war. Von 1974 bis 2007 leitete er das Institut Kirche und Judentum, zunächst an der Hochschule und später an der Humboldt-Universität Berlin.

Jérôme Boateng, Jahrgang 1988, geboren und aufgewachsen in Berlin steht seit 2011 beim FC Bayern München unter Vertrag. Zuvor war er für seine Jugendvereine Tennis Borussia Berlin und Hertha BSC sowie den Hamburger SV und in England für Manchester City aktiv. Boateng besuchte die Poelchau-Oberschule im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, eine sportbetonte Gesamtschule, wo er seinen Schulabschluss absolvierte. 2016 wurde er zum Fußballer des Jahres gewählt.

Der Moses-Mendelssohn-Preis dient der Förderung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern und Religionen. Der 1979 von der Mendelssohn-Gesellschaft und der damaligen Vorsitzenden, Frau Dr. Cécile Lowenthal-Hensel, einer Nachfahrin des Philosophen, zusammen mit der Berliner Kulturverwaltung ins Leben gerufene Preis führt diesen Namen in Erinnerung an das Werk des Philosophen Moses Mendelssohn, das in Berlin entstanden ist.

Der Preis wird am Geburtstag des Philosophen, dem 6. September, verliehen. In Berlin wird an diesem Tag in mehrfacher Hinsicht Moses Mendelssohn gedacht

Zielgruppe / Ziele der Förderung
Der Moses-Mendelssohn-Preis dient der Förderung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern und Religionen.
Der 1979 von der Mendelssohn-Gesellschaft und der damaligen Vorsitzenden, Frau Dr. Cécile Lowenthal-Hensel, einer Nachfahrin des Philosophen, zusammen mit der Berliner Kulturverwaltung ins Leben gerufene Preis führt diesen Namen in Erinnerung an das Werk des Philosophen Moses Mendelssohn, das in Berlin entstanden ist.
Über die öffentliche Ehrung von bekannten und auch weniger bekannten Menschen, die sich als Einzelpersonen oder zusammen mit anderen in Initiativen und Organisationen erfolgreich für ein friedliches und tolerantes Miteinander eingesetzt haben, soll der Moses-Mendelssohn-Preis einen Beitrag leisten, eine humane und zugleich weltoffene Atmosphäre in Berlin zu fördern.

Voraussetzungen
Ausgezeichnet wird jeweils eine Persönlichkeit, Gruppe oder Institution, die sich durch ihr Wirken auf geistig-literarischem oder religiös-philosophischem Gebiet oder durch praktische Sozial- und/oder Kulturarbeit um die Verwirklichung der Toleranz verdient gemacht hat.

Umfang der Förderung
Die Preissumme beträgt 10.000 €.

Zeitraum der Ausschreibung
Der Moses-Mendelssohn-Preis wird alle zwei Jahren in der Regel im Februar ausgeschrieben. Die nächste Ausschreibung findet im Februar 2016 statt.

Antragstellung
Vorschläge für die Preisverleihung nimmt die Kulturverwaltung des Berliner Senats entgegen. Eigenbewerbungen sind nicht möglich.
Die Auswahl der Preisträgerin oder des Preisträgers erfolgt durch ein von der Kulturverwaltung des Berliner Senats berufenes Preisgericht.

Bild: Landesarchiv)

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Von admin

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