Rund 500.000 Besucher*innen haben die Ausstellungen im Humboldt Forum besucht. Highlights des kulturellen Programms der kommenden Monate sind unter anderem die Sonderausstellung Songlines aus Australien, neue Konzerte des Resident Music
Collective, die Uraufführung des Musiktanztheaters Mexico Aura oder die Auftaktveranstaltungen des Programms zum Palast der Republik. Im September 2022 wird der zweite Teil der Sammlungspräsentationen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst eröffnet.

Seit den erfolgreichen Eröffnungen des Humboldt Forums im Juli und September 2021 haben rund 500.000 Besucher*innen die Ausstellungen und weitere rund 110.000 die Veranstaltungen besucht. In den kommenden Monaten bietet das kulturelle Programm mit zahlreichen Formaten multiperspektivische Kontexte für die Themen des Hauses. Geplant sind Sonderausstellungen, künstlerische Eigenproduktionen wie auch mit den Sammlungen und Ausstellungen verbundene Diskurs-, Veranstaltungs- und Vermittlungsangebote. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes, den Brüdern Humboldt sowie mit postkolonialen Stimmen und Perspektiven bilden dabei den Schwerpunkt.

Generalintendant Hartmut Dorgerloh: „In unserer unmittelbaren Nachbarschaft herrschen wieder Krieg und Zerstörung mit Folgen für die ganze Welt. Wir fühlen uns eng verbunden mit den Menschen vor Ort und auf der Flucht sowie mit ihren Familien und Freund*innen weltweit. Und wir sind in unserer Aufgabe bestärkt, im Humboldt Forum als weltoffener Ort für kritischen Austausch und kulturelle Debatten im Austausch mit nationalen und internationalen Kooperationspartnerinnen und Besucher*innen Vielfalt zu leben und eine Plattform für Vielstimmigkeit zu bieten.“

Das mehrjährige Programm Der Palast der Republik ist Gegenwart erkundet die Bedeutung dieses bis heute relevanten Ortes und fragt nach Macht und Teilhabe. Es befasst sich mit dem Palast der Republik in mehreren Phasen: als politisches und kulturelles Zentrum in der DDR, über den Ort von friedlicher Revolution und erster freigewählter Volkskammer, über Schlossdebatte und kulturelle Zwischennutzungen bis hin zum Abriss und dem Ort in der Erinnerung und beginnt am 30. April und 1. Mai 2022 mit einem Themenwochenende. Vom 12. bis 15. Mai 2022 gastiert dann der WENDECIRCUS. Die Palast-Edition! im Schlüterhof. Weitere Veranstaltungen sowie eine Sonderausstellung sind für die nächsten Jahre in Vorbereitung.

Als einzige deutschsprachige Station wird im Humboldt Forum vom 17. Juni bis 30. Oktober 2022 die mehrfach prämierte Sonderausstellung Songlines. Sieben Schwestern erschaffen Australien des National Museum of Australia in Canberra präsentiert. Songlines, in Berlin von der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss in Zusammenarbeit mit dem Ethnologischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin präsentiert, erzählt eine der zentralen Schöpfungsgeschichten des australischen Kontinents und wurde von Vertreter*innen Indigener Communities aus den Central- und Western Deserts kuratiert.

Die performative Vortragsreihe Das Humboldt Experiment, inszeniert von der brasilianischen Regisseurin Mirah Laline, schafft Begegnungen zwischen Humboldt-Forscher*innen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und zeitgenössischen Künsten. Postkoloniale Perspektiven der Künstler*innen aus Lateinamerika treten so in den Dialog mit der Forschung von und zu Alexander von Humboldt. Den Auftakt machen am 17. März 2022 Medienkünstler Nelson Vergara aus Bogotá und Humboldt-Experte Tobias Kraft. Im Zentrum der performativen Begegnung steht Humboldts Aufstieg auf den Chimborazo.

Mehrere bereits im vergangenen Jahr erfolgreich eingeführte künstlerische Kooperationen, Veranstaltungs- und Diskursreihen werden fortgesetzt. Die Diskursreihe 99 Fragen in Kooperation mit dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin untersucht am 21. März, wie sich Museen und koloniale Sammlungen zu Fragen der Natur und Ökologie verhalten. In der Reihe MitWissenschaft, die sich als eine Fortsetzung von Alexander von Humboldts Kosmos-Vorlesungen versteht, fragen am 28. März Literaturwissenschaftler*innen, wie Literatur als globales Phänomen zu verstehen ist.

Nachdem das Resident Music Collective bereits im Rahmen der Eröffnungen 2020/21 zu erleben war, kehren die Berliner Musiker*innen diasporischer Communities in Berlin am Osterwochenende 2022 mit drei Konzerten zurück. Am 15. April nehmen die Musiker*innen das Publikum mit auf eine experimentelle Klangreise, am 16. April können sich die Zuschauenden in einem Schallduell selbst einbringen, und den Abschluss bildet das Konzert Frühlingsklänge am 17. April 2022.

Auch der Tanz kehrt zurück. Seit Sommer 2021 forschen Berliner Künstler*innen im Rahmen von Das Forum bewegen auf dem Gelände des Humboldt Forums. Das dritte Kapitel Inhabiting befasst sich inhaltlich mit der Inbesitznahme des neuen kontroversen Stadtraums und wird nach bereits gestarteten öffentlichen Proben am 26. März 2022 präsentiert.

Am 30. Mai 2022 wird der Deutsche Sachbuchpreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zum zweiten Mal verliehen. Einen Tag vor der Preisverleihung bringen Shelly Kupferberg, Hadnet Tesfai und Jörg Thadeusz in einer Matinee im Humboldt Forum die nominierten Autor*innen miteinander ins Gespräch.

Mit Mexico Aura, eine Koproduktion mit der Neuköllner Oper in Berlin, findet am 21. Juli 2022 die erste Musiktanztheater-Uraufführung im Humboldt Forum statt. Inspiriert von der Enema-Vase aus der Mesoamerika-Sammlung des Ethnologischen Museums hat die mexikanische Komponistin Diana Syrse zusammen mit den Autor*innen Eva Hibernia und John von Düffel sowie dem Choreografen Christopher Roman einen Bühnenabend entwickelt, der Geschichte und Gegenwart Mexikos, indigene Instrumente und neue Musik zusammenführt.

Im Sommer lädt die Veranstaltungsreihe Durchlüften. Open Air im Schlüterhof vom 28. Juli bis 20. August 2022 zum zweiten Mal zu einem Besuch in den Innenhof mit abendlichen Konzerten und einem künstlerischen Familien- und Jugendprogramm ein.

In dem partizipativen Projekt Humboldting! Schüler*innen forschen begeben sich unter der künstlerischen Leitung von Darren O’Donnell und Alice Fleming 30 Schüler*innen aus dem Märkischen Viertel in Berlin auf eine fünfjährige Forschungsreise durch das Humboldt Forum. Inspiriert wurden sie von Alexander von Humboldts fünfjähriger Amerika-Expedition.

Das umfassende Bildungs- und Vermittlungsprogramm für Gruppen und individuelle Besucher*innen ist für das gesamte Haus konzipiert und wird kontinuierlich erweitert. Auf allen Etagen sowie in den Werkräumen werden Führungen, kreative Vermittlungsformate, Workshops, Vorträge und künstlerische Projekte angeboten.

Im September 2022 wird in den Ostflügeln des zweiten und dritten Obergeschosses auch der zweite Teil der Sammlungspräsentationen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst eröffnet.

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