Nach dem Abschluss des Rohbaus feiert die COPRO Projektentwicklung heute das Richtfest für ihr Projekt „Voßpalais“ in der Voßstraße 33 im Herzen Berlins. Zwei aktuelle Vermietungserfolge bestätigen dabei das Standortkonzept des Unternehmens. Zukünftig wird das Voßpalais direkt an die Mall von Deutschlands größtem Einkaufszentrum am Leipziger Platz angebunden sein.

Die COPRO Projektentwicklung, als Development Boutique spezialisiert auf die Entwicklung und Sanierung von Bestandsbauten in zentralen Lagen von Berlin und Stuttgart, hat die Rohbauarbeiten am historischen Voßpalais abgeschlossen. Das Gebäude wurde entkernt und der Seitenflügel unter Bewahrung der historischen Fassade neu errichtet. Dieser bedeutende Bauabschnitt wird heute im Rahmen eines Richtfestes gefeiert. Der Abschluss der Revitalisierung des knapp 130 Jahre alten Voßpalais, jetzt umgeben von den umfangreichen Neubauten zwischen Leipziger Platz und Mohrenstraße, ist für das erste Halbjahr 2014 geplant

 

Zur Foto-Galerie: Richtfest Voßpalais im Komplex Einkaufszentrum am Leipziger Platz

In diesem Rahmen kann die COPRO auch zwei bedeutende Vermietungserfolge verbuchen. So wird das weltweit bekannte Modelabel SARAR zur Eröffnung des Voßpalais Handels-flächen von 360 m2 im Erdgeschoss beziehen. Darüber hinaus wird die internationale Modekette WE Fashion zukünftig auf einer Fläche von 350 m2 im 1. Obergeschoss ihre aktuellen Kollektionen präsentieren. Eine Einzelhandelsfläche von 190 m2 im Erdgeschoss ist derzeit noch vakant. Alle Einzelhandelsflächen im Voßpalais sind direkt an Europas größtes Einkaufszentrum am Leipziger Platz angebunden.

„Es ist eine Freude, dieses einzigartige historische Gebäude mit neuem Leben zu erfüllen“, so Marc F. Kimmich, Gründer und Geschäftsführer der COPRO. „Denn beim Voßpalais handelt es sich um eine wahre Rarität, und das in einer absoluten Top-Lage. Es ist einer der wenigen Altbauten in der Umgebung von Potsdamer und Leipziger Platz, mitten im Regierungsviertel und das einzige noch erhaltene Vorkriegsgebäude in der Voßstraße.“
Das Voßpalais ist ein Denkmal aus dem Jahr 1886, das sich seit 2009 im Portfolio der COPRO Gruppe befindet. Mit seiner monumentalen roten Sandsteinfassade, seiner Gründerzeitarchitektur und dem Wechsel von Renaissance- und Barockformen bildet es einen attraktiven Kontrast zu den Neubauten am Leipziger und Potsdamer Platz. Im Frühjahr 2014 wird die Revitalisierung des Voßpalais abgeschlossen sein – zu einem Standort für Einkaufen und Arbeiten mit Handelsflächen und hochwertigen Büroräumen auf einer Gesamtfläche von 2.800 m2. Die Büroflächen von 1.900 m2 verteilen sich auf den neu errichteten Seitenflügel, der eine flexible Raumgestaltung ermöglicht, sowie auf den Bestandsgebäudeteil. Hier wird insbesondere Wert gelegt auf die Erhaltung von Teilen der historischen Ausstattung, wie z.B. der eindrucksvollen Decken-Holzvertäfelungen.

Weitere Informationen zum Projekt: www.vosspalais.de

Informationen zur COPRO Gruppe:
Das erste Unternehmen der heutigen COPRO Gruppe wurde 1993 von Marc F. Kimmich in Berlin gegründet. Seitdem konnte sich das unabhängige, eigentümergeführte Unternehmen erfolgreich als Development Boutique positionieren. Im Fokus der COPRO Gruppe steht die Projektentwicklung und die Sanierung von Bestandsbauten in zentralen Lagen von Berlin und, seit 2005, auch von Stuttgart. Angefangen bei der Nutzungsidee über Projekt- und Objektakquisition sowie das kaufmännisches Projektmanagement bis hin zur Verwaltung wird dabei die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt. Zu den erfolgreich realisierten Projekten zählen das Lloyd-Haus im Stuttgarter Westen, in Berlin unter anderem die Midtownlofts in Alt-Moabit, die Oranienburger Straße 18 in Mitte, sowie ein Loft-Objekt in der Köpenicker Straße, direkt an der Spree. 2012 konnte die COPRO Gruppe in Berlin ihr Portfolio an Bürogebäuden um weitere vier Objekte aufstocken und eine Reihe von Vermietungserfolgen, so im ehemaligen Kaiserlichen Postamt in Zehlendorf, vermelden. In Stuttgart gelang mit dem denkmalgeschützten Ensemble des aus fünf Gebäuden bestehenden Kaiserbaus am Marienplatz die Akquise eines weiteren großen Wohn- und Geschäftshauses, das derzeit behutsam modernisiert und umgebaut wird. Mit Ihrem Berliner Projekt Voßpalais in der Voßstraße 33 wird die COPRO Gruppe auch an der Entwicklung von Europas größtem Einkaufszentrum am Leipziger Platz teilhaben.

Historie:
Denkmal Voßpalais, Voßstraße 33, 10117 Berlin-Mitte

Die Voßstraße
Die Voßstraße wurde 1872 als Verbindungsstraße in Ost-West-Richtung zwischen Wilhelmstraße und Königgrätzer Straße (der heutigen Ebertstraße) angelegt. Ihren Namen trägt sie seit dem 2. Mai 1874 nach Ferdinand August Hans Friedrich Graf von Voß-Buch (1788-1871), General der preußischen Armee. Die Voßstraße verläuft auf dem Grundstück seines ehemaligen Palais.

Voßstraße 33: Das Voßpalais

Entstehung 1884-1886
Erbaut wurde das Gebäude mit der markanten roten Sandsteinfassade 1884-1886 vom Architekturbüro Ende und Böckmann, einem der ersten großen Architekturbüros Berlins, das beispielsweise durch den Bau des Justizministeriums in Tokio (1895) Bekanntheit weit über Berlin hinaus erlangte. Partner Hermann Ende war der Großvater des bekannten Schriftstellers Michael Ende („Momo“). Der Architekt Wilhelm Böckmann legte das Palais als Wohnhaus für sich selbst an. Seinen Entwurf erläutert er 1889 in der „Zeitschrift für Bauwesen“ folgendermaßen:

„Für die Errichtung eines Wohnhauses bot das Grundstück Voßstraße No. 33 im allgemeinen
recht ungünstige Verhältnisse. Die Anlage eines außergewöhnlich tiefen Vorderbaues mit
einem Treppenhaus in der Mitte, um welches sich die Wohn- und Gesellschaftsräume gruppieren, schien hier die natürlichste Lösung.“

Von seinem ästhetischen Anspruch zeugen die bis heute erhaltene monumentale rote Sandsteinfassade des Vorderhauses, die durch eine Mischung von Renaissance- und Barockformen gegliedert ist, und die Kassettendecken in den Vorderräumen. Die Modelle der dekorativen Fassadenelemente stammen vom Bildhauer Otto Lessing, Sohn des Malers Carl Friedrich Lessing und Urgroßneffe von Gotthold Ephraim Lessing.

Das Voßpalais in der NS-Zeit
1934/35 wurde das Gebäude an die Deutsche Reichsbahngesellschaft übereignet und auf diesem Weg von den Nationalsozialisten „arisiert“. Das Gebäude war Teil einer Reihe von öffentlich genutzten Gebäuden, die durch die räumliche Nähe zur Reichskanzlei den Machtanspruch der nationalsozialistischen Führung demonstrierten (darunter beispielsweise die „Akademie für Deutsches Recht“ in der Hausnummer 22 sowie ab 1939 die „Neue Reichskanzlei“ auf den Grundstücken der Voßstraße 2-10). Um 1940 wurde Böckmanns Bau vom Reichsverkehrsministerium übernommen.

Im Zuge einer Umgestaltung nach Plänen des Reichsbahnoberrates Lüttich erfolgte eine
Erhöhung des Vorderhauses um zwei zurückgesetzte Stockwerke. Das hohe Mansardendach des Vorderhauses wurde durch ein Flachdach ersetzt. Auch im Inneren gab es Veränderungen – der Umbau des Wohnhauses zu einem Verwaltungsgebäude erforderte Grundrissänderungen und die Erneuerung der Haupttreppe, deren Treppengeländer mit dem Reichsbahnsymbol versehen wurde.

Bei den Bombenangriffen der Alliierten im Frühjahr 1945 und den Kämpfen vor der
Kapitulation Berlins blieb das Gebäude von der Zerstörung verschont. Einschusslöcher an der Fassade und dem rückwärtigen Teil des Gebäudes zeugen jedoch bis heute von dieser Periode in der wechselvollen Geschichte des Hauses.

Die Nachkriegszeit
Nach der Teilung Berlins lag die Voßstraße im Sowjetischen Sektor Berlins und gehörte
damit ab 1949 zu Ost-Berlin. Später lag die Voßstraße im Sicherungsbereich der Berliner
Mauer. Das Voßpalais blieb als einziges intaktes Gebäude in der Voßstraße erhalten und wurde bis nach der Wende von der Reichsbahnverwaltung genutzt. Hier befanden sich unter anderem eine Bibliothek und der arbeitsmedizinische Dienst.
Nach dem Mauerfall und mit der Wiederbelebung der Stadt rund um Potsdamer Platz, Leipziger Platz und das Regierungsviertel rückte auch das Voßpalais wieder in das Zentrum der Hauptstadt. Ab 1990 nutzte es das im Gleisbau tätige westdeutsche Unternehmen Hermann Koehne. Nach dem Auszug dieses Mieters stand das Voßpalais leer und wurde vom „Kunst- und Kulturhaus Voßstraße e.V.“ als temporärer Veranstaltungsort genutzt,beispielsweise für Ausstellungen, Filmpremieren und Modeevents.

Das Voßpalais heute
Im Mai 2009 erwarb eine Objektgesellschaft der COPRO Gruppe das Voßpalais von der Jewish Claim Conference. Die Revitalisierung des Gebäudes zu einem Standort mit Einzelhandels- und hochwertigen Büroflächen, mit außergewöhnlichem historischem Flair, steht kurz vor dem Abschluss. Der Charakter der Gründerzeitarchitektur soll dabei erhalten und durch moderne Ergänzungen unterstrichen werden.

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Richtfest Voßpalais im Komplex Einkaufszentrum am Leipziger Platz

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Von admin

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