Sheila Kiprotich Chepkirui sorgte für das Highlight des Tages beim 41. GENERALI BERLINER HALBMARATHON: Die Kenianerin gewann das Rennen trotz eiskalter Bedingungen mit einem hochklassigen Streckenrekord von 65:02 Minuten. In der Liste der schnellsten je gelaufenen Zeiten weltweit belegt sie mit diesem Result den 18. Platz.

Ihre Landsfrauen Joyce Chepkemoi und Irene Kimais erreichten mit 65:50 beziehungsweise 66:34 die Ränge zwei und drei. Erstmals in der Geschichte der Veranstaltung blieben damit drei Läuferinnen in einem Rennen unter 67:00 Minuten. Mit einer persönlichen Bestzeit von 69:38 belegte Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) als beste Deutscher Rang sechs.

Auch bei den Männern dominierten die Kenianer das Rennen: Alex Kibet gewann schließlich mit 58:55 Minuten und verpasste damit den Streckenrekord nur um 13 Sekunden. Die Plätze zwei und drei belegten seine Landsleute Joshua Belet (59:53) und Abel Kipchumba (59:58). Überraschend war Johannes Motschmann, der für das Marathon Team Berlin startet, auf Platz zehn bester Deutscher mit einer Steigerung auf 61:45. Amanal Petros (TV Wattenscheid), der seinen deutschen Rekord von 60:09 unterbieten wollte, kam offenbar mit der Kälte nicht zurecht und belegte Rang 15 in 62:21 Minuten. Für den GENERALI BERLINER HALBMARATHON hatten die Veranstalter von SCC EVENTS inklusive Rahmenwettbewerben insgesamt 33.336 Athleten aus 121 Nationen registriert.

Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt und sogar leichter Schneefall unmittelbar vor dem Start waren keine idealen Bedingungen für Rekordversuche. Dennoch stürmte die 31-jährige Sheila Kiprotich Chepkirui vom Start weg davon. Geführt von Tempomachern passierte sie die 10-km-Marke nach 30:32 Minuten und lag damit auf Kurs für eine Zielzeit von 64:30. „Aber auf den letzten fünf Kilometern wurde mir dann richtig kalt, so dass ich das Tempo nicht mehr halten konnte“, sagte Sheila Kiprotich Chepkirui. „Ich wollte eigentlich meine persönliche Bestzeit von 64:36 unterbieten, aber zumindest habe ich den Streckenrekord gebrochen.“ Ihre Landsfrau Joyciline Jepkosgei hielt die bisherige Berliner Bestzeit. Sie hatte im vergangenen August in 65:16 gewonnen.

Einmal mehr zeigte Katharina Steinruck, dass mit ihr bei kalten Temperaturen zu rechnen ist. Die Frankfurterin rannte in langer Lauf-Kleidung ein gleichmäßiges Rennen und konnte am Ende sogar noch etwas zulegen. Mit 69:38 steigerte sie ihre persönliche Bestzeit um 27 Sekunden. „Für mich waren die Bedingungen super, das hat Spaß gemacht“, sagte Katharina Steinruck, die ihre eigene deutsche Jahresbestzeit (70:05) in Berlin unterbot. Als zweitbeste Deutsche lief Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) auf Rang elf in 71:14. Beste Läuferin des Veranstalter-Teams Marathon Team Berlin war Deborah Schöneborn, die auf Rang 16 nach 73:19 ins Ziel lief. „Es war ein rundes Rennen, ich bin zufrieden. Ich bin aus dem Training für den Hamburg-Marathon heraus gelaufen und hatte den Halbmarathon nicht speziell vorbereitet“, sagte die Berlinerin.

Im Rennen der Männer hatte sich eine Spitzengruppe mit den kenianischen Favoriten frühzeitig abgesetzt. Die 10-km-Marke passierte die Gruppe dann nach 28:00 Minuten. Es war dann Alex Kibet, der mit einer Bestzeit von 59:06 Minuten als Nummer zwei der Startliste ins Rennen gegangen war, der sich bald darauf absetzte. Der 31-jährige Kenianer erlief dann einen großen Vorsprung und gewann in 58:55 Minuten. Zwar verpasste er damit den Streckenrekord knapp, erzielte aber die zweitschnellste je beim GENERALI BERLINER HALBMARATHON gelaufene Zeit und eine persönliche Bestzeit. „Ich wollte deutlich schneller laufen, aber es war schwer in der Kälte. Ich habe heute zwar nicht den Weltrekord gebrochen, aber immerhin das Rennen gewonnen“, sagte Alex Kibet.

Als bester Deutscher lief überraschend Johannes Motschmann ins Ziel, der für das Marathon Team Berlin startet. Er hatte etwa bei Kilometer zwölf Amanal Petros überholt, der sein Tempo nicht halten konnte und deutlich zurück fiel. „Es war mein Ziel, hier unter 62 Minuten zu laufen“, sagte Johannes Motschmann, der mit 61:45 Minuten als Zehnter nicht nur seine eigene Bestzeit von zuvor 62:42 deutlich unterbot sondern auch eine deutsche Jahresbestzeit erreichte und einen uralten Berliner Rekord brach. 1992 lief Rainer Wachenbrunner beim BERLINER HALBMARATHON 61:50.

Deutscher Doppelsieg durch Josie Hofmann und Felix Rijhnen bei den Skatern

Ein spektakulärer Sprint führte Felix Rijhnen (Powerslide) zu seinem dritten Sieg beim GENERALI BERLINER HALBMARATHON. Er setzte sich in 33:49 Minuten hauchdünn gegen den Franzosen Martin Ferrié (EOSkates) durch. Auch bei den Damen siegte eine Deutsche: Josie Hofmann (Powerslide) aus Erfurt in 37:53 Minuten. Insgesamt feierten 1.042 Inlineskater den Auftakt der Rollensaison sowie des GERMAN INLINE CUP 2022.

Auf der Strecke formierte sich zunächst eine Spitzengruppe um Valentin Thiebault (FRA/Powerslide). Bei Kilometer 15 gelang es Felix Rijhnen und Martin Ferrié, die Lücke zu den Führenden zu schließen und sich abzusetzen. Bis ins Ziel bauten die beiden ihren Vorsprung auf fast 50 Sekunden aus. Im finalen Zielsprint setzte sich Rijhnen hauchdünn gegen Ferrié durch. Im Massensprint des Verfolgerfeldes sicherte sich Sprintspezialist Valentin Thiebault (FRA/Powerslide) in 34:41 Minuten Platz 3. „Ich bin mega happy, dass ich nach einer so langen und harten Eissaison gewinnen konnte. Ich bin überrascht, wie gut es heute lief, zumal ich mich krankheitsbedingt nicht so gut vorbereiten konnte“, sagte Rijhnen nach dem Rennen. „Meine Erfahrungen über die vielen Jahre in Berlin konnte ich voll ausspielen. Schade ist nur, dass Kathi aufgrund ihrer Corona-Infektion nicht dabei sein konnte“, so der Darmstädter im Hinblick auf seine Frau Katharina Rijhnen (ehemals Rumpus), die selbst schon viermal beim GENERALI BERLINER HALBMARATHON siegte.

Auch bei den Damen entschied ein Zweikampf auf der Zielgeraden das Rennen. Josie Hofmann und Marine Lefeuvre (FRA/EOSkates) distanzierten sich schon bei Streckenhälfte vom Feld. Bis ins Ziel bauten sie ihren Vorsprung auf mehr als 1:30 Minuten aus. Besonders hervorzuheben ist dabei der spektakuläre, besonders tiefe Zielschritt, mit dem Hofmann ihre Rollen nach 37:53 Minuten als erstes über die Ziellinie schob. Nach Lefeuvre (37:53 Minuten) erreichte die Belgierin Sabrina Gaudesaboos (EOSkates) in 39:25 Minuten als Dritte das Ziel. „Mein Ziel war ganz klar, heute zu gewinnen. Aber nachdem ich gerade erst vom Eis wieder auf die Straße gewechselt bin, wusste ich nicht wie gut ich drauf bin“, so Hofmann. „Mein langfristiges Ziel ist ganz klar Olympia auf dem Eis, aber das Inlineskaten werde ich dafür nicht aus den Augen lassen“, erklärte die Siegerin.

Mit ihren Siegen haben sich Josie Hofmann und Felix Rijhnen zugleich an die Spitze des GERMAN INLINE CUP 2022 gesetzt, der am heutigen Tag seinen Auftakt feierte. Neben den Profis werden dabei auch die schnellsten Teilnehmer:innen im Fitness-Bereich ausgezeichnet. Hier heißen die Führenden Walter Silvano (CH) und Sina Reyer (Erfurt). Das Finale der wichtigsten europäischen Rennserie wird nach weiteren Stationen in Deutschland und Österreich am 24. September beim BMW BERLIN-MARATHON ausgetragen, für den Inlineskater noch bis zum 25. August melden können.

Top Männer: 

Alex Kibet KEN 58:55
Joshua Belet KEN 59:53
Abel Kipchumba KEN 59:58

Top Frauen:

Sheila Chepkirui KEN 65:02
Joyce Chepkemoi KEN 65:50
Irene Kimais KEN 66:34

Von admin