Am Tag des Deutschen Brotes ernannte das Bäckerhandwerk Christian Lindner zum Brotbotschafter 2019. Der FDP-Vorsitzende steht für Unternehmertum und den deutschen Mittelstand und verleiht damit den Anliegen der Innungsbäcker zusätzliche Antriebskraft aus der Politik.

Zum Tag des Deutschen Brotes kürte das deutsche Bäckerhandwerk gestern Abend den Brotbotschafter 2019. Das Ehrenamt übernimmt der FDP-Vorsitzende und Brotliebhaber Christian Lindner. Vor zahlreichen prominenten Gästen aus Politik und Wirtschaft gab Michael Wippler, Präsident vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks, den neuen Würdenträger auf der Abendgala bekannt. Wippler beglückwünschte den Brotbotschafter 2019 zu seinem neuen Amt und erläuterte: „Herr Lindner steht klar für Unternehmertum und Förderung des Mittelstandes und spricht damit unseren Innungsbäckern aus der Seele.“

Einblick in das Bäckerhandwerk erhielt Lindner bereits in Kindheitstagen, als er viel Zeit in der Backstube seiner Großeltern verbrachte. Er schwärmt für rustikales Brot und möchte sich dafür stark machen, dass die Öffentlichkeit dem Brot vom Innungsbäcker mehr Beachtung schenkt. Darüber hinaus hat er klare Ziele: „Nicht nur als Brotbotschafter, sondern auch als Vorsitzender der FDP ist es mir und uns ein großes Anliegen, Entbürokratisierung und finanzielle Entlastung der Mitte schleunigst anzugehen“, so Lindner, dem Präsident Wippler die symbolische Bäckerjacke überreichte.

Die Abendgala bot auch in diesem Jahr die Gelegenheit, den wichtigen Austausch mit Politikern und Vertretern der Wirtschaft in einem feierlichen Rahmen fortzusetzen: „Es ist uns wichtig, die Anliegen unserer Innungsbäcker auch an diesem Tag in den Fokus zu rücken und im ständigen Dialog zu bleiben“, bekräftigt Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider.

Pünktlich zum Tag des Deutschen Brotes startet auch die bundesweite Aktion „Ein Brot, das Gutes tut“ zugunsten von BILD hilft e. V. „Ein Herz für Kinder“. Bis in den Herbst können Brot-Fans wieder bei ihrem Innungsbäcker Charity-Brote kaufen. Im vergangenen Jahr ließ das Bäckerhandwerk der Kinderhilfsorganisation mit der beispiellosen Aktion die überwältigende Spendensumme von 100.000 Euro zugutekommen. Pro verkauftes Brot gehen 30 Cent an „Ein Herz für Kinder“. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.innungsbäcker.de.

 

Deutschlandweit feiern Innungsbäcker heute den Tag des Deutschen Brotes mit allen Brotliebhabern. Der Zentralverband sorgte bereits am Morgen für Aufsehen: Die Bäckernationalmannschaft verteilte mit dem gesamten Präsidium Brote an prominenten Orten in Berlin. Im Anschluss überreichten sie auch Kanzleramtschef Dr. Helge Braun den Brotkorb der Deutschen.

Morgens um acht herrscht in Berlin-Mitte geschäftiges Treiben: Hunderte Menschen strömen aus den S-Bahnen, um ins Büro zu gelangen oder in die Straßenbahn umzusteigen. Die Deutschen Innungsbäcker zauberten heute, zum Tag des Deutschen Brotes, ein Lächeln ins Gesicht von zahlreichen Passanten, denen sie handwerklich hergestelltes Brot überreichten. „Die Aktion war ein gelungener Auftakt zu unserem Feiertag“, resümiert Michael Wippler, Präsident vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. „Wir konnten zahlreichen Berlinern eine Freude machen und uns mit ihnen über unsere Handwerkskunst und gutes Brot austauschen.“

Die Bäckernationalmannschaft verteilte mit dem Präsidium, Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider und Innungsbäcker Tobias Exner Brote an der Friedrichstraße, dem Hackeschen Markt sowie dem Hauptbahnhof und überzeugte Passanten dabei mit der typischen Qualität von handwerklich hergestelltem Brot. Auch Cem Özdemir, Botschafter des Deutschen Brotes 2017, ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, öffentlichkeitswirksam Brote an die Pendler zu verteilen und somit auf die Qualität und Vielfalt handwerklich hergestellter Backwaren aufmerksam zu machen.

Nach der Aktion am frühen Morgen war der Zentralverband ins Bundeskanzleramt geladen, wo die Repräsentanten an den Chef des Kanzleramts, Bundesminister Helge Braun, symbolisch den Brotkorb der Deutschen überreichten. „Ich freue mich sehr, dass das  Bäckerhandwerk so für seine Branche wirbt und mit einfallsreichen Aktionen den Tag des Deutschen Brotes feiert“, so Braun. „Das Bäckerhandwerk ist eine traditionsreiche und vielfältige Säule des deutschen Mittelstands, der der Garant für hohe Qualität, gute Arbeit und Ausbildung und stabile Wirtschaft ist.“ Gemeinsam sprachen sie nicht nur über das immaterielle Kulturgut, sondern auch über wichtige Themen wie Bürokratieabbau und Nachwuchsmangel, die dem Handwerk aktuell Sorgen bereiten.

Der Tag des Deutschen Brotes fand seinen Höhepunkt in der abendlichen Festgala, auf der der neue Brotbotschafter Christian Lindner offiziell verkündet wurde.

Der Tag des Deutschen Brotes wird auch auf den Social Media-Kanälen unter dem Hashtag #TagdesBrotes kommuniziert. Über den Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. Die deutschen Innungsbäcker werden seit 1948 durch den Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. auf lokaler, regionaler, Bundes- sowie EU-Ebene vertreten. Als Spitzenverband des backenden Gewerbes in Deutschland vertritt der Zentralverband die Interessen von 10.926 Betrieben mit ca. 270.400 Beschäftigten in Bäckereien, Konditoreien, Familienbetrieben und Großbäckereien. Durch den engen Kontakt zum Gesetzgeber hat der Verband gemeinsam mit den Landesinnungsverbänden und den Bäckerinnungen die Möglichkeit, die Interessen seiner Mitglieder erfolgreich durchzusetzen. Durch seine Arbeit sichert der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. die Zukunft der deutschen Innungsbäcker, indem er auf die Politik zugeht und die Belange des Bäckerhandwerks vertritt. Bei der Vorbereitung neuer Gesetzesentwürfe, Verwaltungsanordnungen oder politischen Planungen steht der Zentralverband den Verantwortlichen beratend zur Seite und versorgt sie mit wertvollen Informationen. Auch die

Fünf Fragen an  den neuen Brotbotschafter Christian Lindner

Warum haben Sie die ehrenamtliche Rolle des Brotbotschafters 2019 angenommen? Ich fühle mich dem deutschen Bäckerhandwerk verbunden, weil es die besten Tugenden unserer Sozialen Marktwirtschaft verkörpert. Strebsamkeit, Verantwortung für Betrieb, Standort und Belegschaft. Und Brot ist das ursprünglichste Nahrungsmittel, das wir haben.

Sie selbst haben eine spezielle Beziehung zum Bäckerhandwerk, denn ihr Großvater besaß eine Bäckerei. Haben Sie eine bestimmte Kindheitserinnerung, an die Sie gerne zurück
denken?
Ja, ich habe hier familiäre Wurzeln. In meiner frühen Kindheit habe ich Zeit in der Bäckerei meines Großvaters verbracht. Den Duft habe ich in der Nase. Ich erinnere mich nicht nur an das frühe
Aufstehen meines Opas, sondern auch an das Miteinander vom Meister mit den Auszubildenden.
Meine Oma stand hinter der Theke. Ich denke auch gerne an die Geschäftigkeit im Laden und die
Gesichter von Menschen, die morgens ihr Brot geholt und dabei ein freundliches Gespräch über
Neuigkeiten aus der Nachbarschaft geführt haben. Ich bin kein Traditionalist, aber unser Handwerk
darf nicht rein industrielle Produktion werden. Mein Eindruck ist, dass dieser Wunsch nach
Ursprünglichkeit, nach persönlicher Beziehung und nach Kenntnis der Herkunft auch wieder
zunimmt.

Was sind Ihre Ziele für das Ehrenamt?
Ich möchte dazu beitragen, dass wir Brot wieder mehr Aufmerksamkeit schenken als einem
unserer grundlegendsten Nahrungsmittel in einer Gesellschaft, die bei Fragen der Ernährung oft
zuerst an Gefahren denkt. Unser Brot ist keine Bedrohung, wenn es aus einer handwerklichen
Tradition kommt. Es ist ein Nahrungsmittel, von dem wir wissen, woher es kommt und wer es
gemacht hat. So können wir es mit gutem Gewissen verzehren.
Was verbinden Sie mit der Deutschen Brotkultur?
Brot war und ist der Eckpfeiler unserer Ernährung. Man isst abends Brot und ich finde, dass das
eine schöne Tradition ist. Ich habe den Eindruck, dass sich viele an Pizza, Pasta und Steaks satt
gegessen haben und sich auch wieder nach einem kalten Abendbrot sehnen. Hier steht das Brot
im Zentrum, umgeben von Butter, Wurst, Käse, Salaten, … Das kommt gerade alles wieder. Ich
habe schon mit Begeisterung private Einladungen erlebt, bei denen es einmal kein warmes Menü
gab, sondern einfach nur viele Produkte um das Brot herum – Schmalz, Salami, Käse… Ganz
klassisch und köstlich zugleich.
Wie können das Bäckerhandwerk und der Mittelstand politisch gestärkt werden?
Ganz klar muss das Bäckerhandwerk Erleichterung von bürokratischen Hürden erfahren. Vor allem
kleine Betriebe leiden unter der Vielzahl von Vorschriften, was durchaus existenzgefährdend sein kann. Weitere Belastungen auch finanzieller Art kommen aus der Steuer- und Energiepolitik. Vor allem aber muss im BereichF Einiges getan werden. Wir kritisieren die Bildungspolitik der vergangenen Jahre und möchten beispielsweise die Vorteile und Chancen einer dualen Ausbildung stärker in den Fokus rücken.

Wie müsste die Bürokratieentlastung im Bäckerhandwerk aussehen?
Kleine und mittlere Bäckereibetriebe müssen vom bürokratischen Aufwand entlastet werden, um
sich ihrer Kernaufgabe – dem Backen – widmen zu können. Dazu gehört beispielsweise die
Vereinfachung der Dokumentationspflicht beim Mindestlohn und vor allem eine konsequente
Verfolgung eines „one in, two out“-Prinzips: Eine neue Regelung muss dazu führen, dass Aufwand
bzw. Kosten um das Doppelte reduziert werden.
Wie viele Branchen hat auch das Bäckerhandwerk mit Nachwuchskräftemangel zu kämpfen.
Wie kann jungen Leuten eine handwerkliche Ausbildung schmackhaft gemacht werden?
Eine Ausbildung im Bäckerhandwerk kann ein Türöffner auf der ganzen Welt sein.
Computergestützte Anlagen und traditionelle Backverfahren schließen sich heute nicht mehr aus –das Bäckerhandwerk hat viele verschiedene Facetten und bietet zahlreiche
Entwicklungsmöglichkeiten nach der Ausbildung. Neben der Arbeit in der Backstube bzw. dem
Verkauf gibt es schließlich auch die Möglichkeit, sich entsprechend der persönlichen Stärken
fortzubilden. Wer seinen Meister macht, hat auch die Möglichkeit, im Anschluss selbst eine
Bäckerei zu führen.

Warum entscheiden sich so viele junge Menschen fürs Abitur und nicht für eine berufliche
(handwerkliche) Ausbildung?
Dahinter steht natürlich der Wunsch nach wirtschaftlichem Vorankommen und eventuell auch die Unkenntnis, wie erfüllend und perspektivisch eine Karriere im Handwerk sein kann. Viele studieren  dann etwas mit Medien und wundern sich, dass die beruflichen Aussichten durch den scharfen Wettbewerb sehr prekär sind. Daneben lacht dann derjenige, der sich für eine Ausbildung im Bäckerhandwerk entschieden hat. Vielleicht gibt es auch die Befürchtung, dass dieser Beruf stark körperlich in Anspruch nehmend ist, sogar gesundheitlich belastend sein kann. Das sind natürlich Befürchtungen aus der weiten Vergangenheit. Schließlich arbeiten heute auch viele Handwerksbäckereien mit maschineller Unterstützung – wir sind ja nicht mehr in den 60er oder 70er Jahren. Das ist ein verschlepptes Image aus der Vergangenheit.
Auch in diesem Jahr nehmen die Deutschen Innungsbäcker an der Aktion „Ein Brot, das
Gutes tut“ zugunsten von „Ein Herz für Kinder“ teil. 30 Cent eines verkauften Brotes werden
gespendet. Wie finden Sie die Aktion?
Ich unterstütze die Aktion. Kinder sind die Zukunft der Gesellschaft und zugleich unsere schwächsten Glieder. Kinder in Not verdienen unsere Unterstützung in einer starken Gesellschaft.
Das geht nicht nur mit staatlicher Hilfe, sondern auch mit vielen anderen Initiativen, die
möglicherweise außerhalb des Gesichtsfeldes der Mehrheitsgesellschaft sind. Ich bin schon seit
über zehn Jahren Botschafter des Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland Düsseldorf. Das ist jenseits des Systems der staatlich organisierten Solidarität. Es gibt noch so viele Bereiche, die unser aller zivilgesellschaftliches Engagement nötig haben.

Was ist Ihr Appell an die Verbraucher hinsichtlich der Charity-Aktion? Was ist Ihr Appell an
die Betriebe?
Tue Gutes für dich und andere. Kauft Brot beim Innungsbäcker und unterstützt die Aktion! Und die
Betriebe sollten die Chance nutzen, um gemeinsam die Zukunft von Kindern zu verbessern!

Von admin