Gestern Abend war es endlich soweit: Im Rahmen eines feierlichen Events in den Bolle Festsälen wurden alle 18 Preisträger von The Power of the Arts der Jahre 2020, 2021 und 2022 für ihr künstlerisches und gesellschaftliches Engagement gewürdigt. Rund 360 Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik, Kunst und Kultur waren anwesend, darunter die Modedesignerin Lana Mueller, der Schauspieler Manuel Cortez, der ehemalige Regierende Bürgermeister Michael Müller und die Moderatorin Bettina Cramer. Durch den Abend führte die Journalistin und Fernsehmoderatorin Vivian Perkovic. Musikalisch untermalt wurde das Abendprogramm durch Mitglieder des Stuttgarter Kammerorchesters.

Mit dem Förderpreis The Power of the Arts zeichnet die Philip Morris GmbH herausragende Kunst- und Kulturprojekte aus, die sich für ein offenes Miteinander einsetzen. Sie alle katalysieren Transformation in der Gesellschaft, bauen strukturelle, soziale und kulturelle Barrieren ab und fördern mehr Gleichberechtigung. Der Preis ist mit jährlich insgesamt 200.000 Euro Preisgeld einer der höchstdotierten Förderpreise im Bereich Kunst und Kultur in Deutschland. Er steht in der langjährigen Tradition des sozialen und kulturellen Engagements der Philip Morris GmbH. Seit 2017 wurden insgesamt 1.200.000 Euro an 30 Projekte gestiftet.

Claudia Oeking, Geschäftsführerin und Director External Affairs der Philip Morris GmbH, eröffnete die Veranstaltung mit einem eindringlichen Plädoyer für eine offene Gesellschaft: „Wir brauchen die Kraft der Künste, um Resonanzräume für Veränderungsprozesse zu öffnen und unser Miteinander wertschätzend und zukunftsorientiert zu gestalten. Was wir mit dem Förderpreis bewirken möchten: Respekt und Diversität, Inklusion, Teilhabe und Empowerment. Und genau diese Kraft zeigt sich in jedem der von The Power of the Arts ausgezeichneten Projekte.“

Seit 2022 verstärkt die Schauspielerin, Theater- und Filmemacherin Benita Bailey die Jury von The Power of the Arts„Unsere Gesellschaft ist vielfältig und das Kulturleben kann und muss dies widerspiegeln. Ich freue mich, dass wir als Jury von The Power of the Arts dazu beitragen und unterschiedlichste Kulturakteur:innen in ihrem Wirken unterstützt werden“, sagt Benita Bailey und ergänzt: „Die Preisträger wollen mit ihren Projekten auf verschiedene Sichtweisen und Lebensrealitäten aufmerksam machen.“

Preisträgerprojekte 2020

  • Access Maker, Un-Label, Köln
  • Baynatna & FANN – Die arabischsprachige Bibliothek Berlins, Berlin
  • Himmel über Adelsheim, Stuttgarter Kammerorchester e. V., Stuttgart
  • Kein Schlussstrich! Ein Bundesweites Theaterprojekt zum NSU-Komplex, Licht ins Dunkel e. V., Jena
  • MeetKinoMobil, MPower e. V., Berlin
  • Musiklusion – Digitale Partizipation, Lebenshilfe Tuttlingen e. V., Tuttlingen
  • Nach:Denkmal, Fuchsbau e. V., Hannover
  • sexability, THIKWA WERKSTATT FÜR THEATER UND KUNST der nbw gGmbH, Berlin
  • Soura Film Festival, Soura Film Festival e. V., Berlin
  • Spiegelarche, Der Grüne Salon e. V., Roldisleben (Thüringen)

Preisträgerprojekte 2021

  • ARTplus – Künstlerische Ausbildung und Qualifizierung für Kreative mit Behinderung, EUCREA Verband Kunst und Behinderung e. V., Hamburg
  • DanceOn60+hybrid, Kulturator | GUTE-DINGE-STIFTUNG, München
  • Der Garten der Erinnerungen, Integrationshaus e. V., Köln
  • SPREAD MORE BEAUTY, GRAND BEAUTY, Interventionsbüro e. V., Leipzig

 

Preisträgerprojekte 2022

  • LABA Berlin, Jüdisches Zentrum Synagoge Fraenkelufer e. V., Berlin
  • Life after Life – The Female Voice of Afghanistan, Zeitgenössische Oper Berlin, Berlin
  • ÜberLeben in schwierigen Zeiten, POLYRAMA – Museum für Lebensgeschichten, Berlin
  • You Are Another Me – A Cathedral of the Body, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Stuttgart

Über The Power of the Arts

Der Kunst- und Kulturförderpreis The Power of the Arts wurde 2017 von Philip Morris GmbH in Zusammenarbeit mit der International Giving Foundation des Deutschen Stiftungszentrums im Stifterverband, Netzwerk Junge Ohren e.V. und BOROS ins Leben gerufen. Er wird jährlich vergeben und steht damit in der langjährigen Tradition des sozialen und kulturellen Engagements der Philip Morris GmbH. Bewerben können sich alle gemeinnützigen Institutionen in Deutschland, die mit der Kraft von Kunst und Kultur die Gleichberechtigung und Verständigung zwischen allen Menschen fördern und strukturelle, soziale und kulturelle Barrieren abbauen. Eine unabhängige Jury aus renommierten Expertinnen und Experten wählt die Preisträgerprojekte aus. Mit insgesamt 200.000 Euro Preisgeld ist The Power of the Arts einer der höchstdotierten Förderpreise im Bereich Kunst und Kultur in Deutschland.

Neben Kunst und Kultur setzt sich Philip Morris zudem mit dem Award Power for Democracy für die Stärkung der Demokratie und unserer freiheitlichen Grundordnung ein. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen auch gesellschaftspolitisch. Mit der Studie Wie wir wirklich leben fragt das Unternehmen gemeinsam mit dem Rheingold-Institut, was Bürgerinnen und Bürger von der Politik erwarten, und wie sie in politische Entscheidungsprozesse einbezogen werden wollen, um zukunftsgerichtet konstruktive Impulse für das gesellschaftliche Miteinander zu geben.

 

PREISTRÄGER 2020

 

Access Maker

Un-Label

Kurzportrait:

Un-Label aus Köln steht für künstlerische Innovation und Vielfalt. Der Organisation gehören Künstler:innen und Kulturschaffende mit und ohne Behinderung aus ganz Europa an. Un-Label realisiert Produktionen, Workshops und Symposien, vernetzt Kultur und Wissenschaft miteinander und unterstützt andere Kultureinrichtungen sowie politische Akteur:innen bei ihrem Prozess und ihrer Lernreise zu mehr Vielfalt und Inklusion. Mit dem Programm Access Maker stößt Un-Label einen Qualifizierungsprozess für mehr Inklusion und Diversität in Kulturinstitutionen der darstellenden Künste an. Kulturschaffende mit und ohne Behinderung erarbeiten als „Access Maker“ gemeinsam praxisbezogene Handlungsempfehlungen für Kulturbetriebe und geben bedarfsorientiert Rat, damit Kulturangebote zukünftig hindernisfrei gestaltet werden und sich Kulturinstitutionen inklusiv öffnen können.

Jurystatement:

„Häufig ist die Rede davon, struktureller Ausgrenzung und Diskriminierung in Kultureinrichtungen etwas entgegensetzen zu wollen. Selten hingegen sind Konzepte, die dies aktiv umsetzen. Mit seinem überzeugenden Konzept unterstützt Un-Label Kultureinrichtungen dabei, ihr Angebot diverser zu gestalten und zu öffnen, und wirkt Darauf hin, Strukturen im Kulturbetrieb langfristig und nachhaltig zu verändern.“

Filmportrait:

ACCESS MAKER

The Power of the Arts Preisträgerprojekte 2020 – 2022

Kurzportraits und Jurystatements


2021

 

ARTplus Künstlerische Ausbildung und Qualifizierung für Kreative mit Behinderung,

  • EUCREA Verband Kunst und Behinderung e. V., Hamburg 12
  • DanceOn60+hybrid, Kulturator | GUTE-DINGE-STIFTUNG, München 13
  • Der Garten der Erinnerungen, Integrationshaus e. V., Köln 14
  • SPREAD MORE BEAUTY, GRAND BEAUTY, Interventionsbüro e. V., Leipzig 15

2022

 

  • LABA Berlin, Jüdisches Zentrum Synagoge Fraenkelufer e. V., Berlin 16
  • Life after Life The Female Voice of Afghanistan, Zeitgenössische Oper Berlin, Berlin 17
  • ÜberLeben in schwierigen Zeiten, POLYRAMA Museum für Lebensgeschichten, Berlin 18
  • You Are Another Me A Cathedral of the Body, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Stuttgart 19

PREISTRÄGER 2020

 

Access Maker

Un-Label

Kurzportrait:

Un-Label aus Köln steht für künstlerische Innovation und Vielfalt. Der Organisation gehören Künstler:innen und Kulturschaffende mit und ohne Behinderung aus ganz Europa an. Un-Label realisiert Produktionen, Workshops und Symposien, vernetzt Kultur und Wissenschaft miteinander und unterstützt andere Kultureinrichtungen sowie politische Akteur:innen bei ihrem Prozess und ihrer Lernreise zu mehr Vielfalt und Inklusion. Mit dem Programm Access Maker stößt Un-Label einen Qualifizierungsprozess für mehr Inklusion und Diversität in Kulturinstitutionen der darstellenden Künste an. Kulturschaffende mit und ohne Behinderung erarbeiten als „Access Maker“ gemeinsam praxisbezogene Handlungsempfehlungen für Kulturbetriebe und geben bedarfsorientiert Rat, damit Kulturangebote zukünftig hindernisfrei gestaltet werden und sich Kulturinstitutionen inklusiv öffnen können.

Jurystatement:

„Häufig ist die Rede davon, struktureller Ausgrenzung und Diskriminierung in Kultureinrichtungen etwas entgegensetzen zu wollen. Selten hingegen sind Konzepte, die dies aktiv umsetzen. Mit seinem überzeugenden Konzept unterstützt Un-Label Kultureinrichtungen dabei, ihr Angebot diverser zu gestalten und zu öffnen, und wirkt Darauf hin, Strukturen im Kulturbetrieb langfristig und nachhaltig zu verändern.“

Filmportrait:

ACCESS MAKER


PREISTRÄGER 2020 Baynatna & FANN Die arabischsprachige Bibliothek Berlins

 

Kurzportrait:

Baynatna, die arabischsprachige Bibliothek in Berlin, ist Leihbibliothek und Kulturraum zugleich. Mit ihrem Angebot will sie den interkulturellen Dialog stärken und Ort sein für alle, die ihr Wissen vervielfältigen und sich über kulturelle Produktion aus der WANA-Region austauschen wollen. Baynatna hält eine wachsende Auswahl an arabischsprachigen Büchern und Zeitschriften wie auch ins Deutsche übersetzte arabische Literatur bereit und veranstaltet Lesungen, Musikabende, gesellschaftspolitische Events und Kinder­Workshops. Das digitale Kunst- und Kulturmagazin FANN vernetzt eine Gruppe von Künstler:innen, Schriftsteller:innen und Journalist:innen sowie Übersetzer:innen und versteht sich als Plattform, die auf Kunst und Freiheit aufbaut. Baynatna und FANN haben sich in kürzester Zeit zu bedeutenden Foren des Austauschs und der Begegnung entwickelt. Gemeinsam schaffen sie Räume des Dialogs und der Inspiration für Künstler:innen, Kulturschaffende und Wissenschaftler:innen.

Jurystatement:

„Soziale Räume sind wichtig und notwendig, wenn sich Völker und Kulturen begegnen sollen. Baynatna & FANNdie arabischsprachige Bibliothek Berlins füllt die klassische Institution Bibliothek mit vielfältiger, aktiv gelebter Kunst und Kultur über Länder- und Kulturgrenzen hinweg. In Zeiten, in denen Bibliotheken schließen müssen, kann das nicht hoch genug geschätzt werden.“

Filmportrait:

BAYNATNA & FANN

PREISTRÄGER 2020 Himmel über Adelsheim

Stuttgarter Kammerorchester e.V.

Kurzportrait:

Mit Himmel über Adelsheim eine Beethoven-RAPsody aus der JVA erschaffen jugendliche Insassen der JVA gemeinsam mit dem Stuttgarter Kammerorchester eine Collage, mit der sie zeigen können, was in ihnen steckt. Der Wortakrobat Danny Fresh leitet sie in Workshops an, aus ihren persönlichen Geschichten handfeste und lebensechte Verse zu texten. Mitglieder des Orchesters machen sie mit Musik von Beethoven vertraut und Viktoriia Vitrenko studiert mit ihnen Lieder des Komponisten ein, die mit Rap und Songs zu etwas Neuem verwoben werden. Das Stuttgarter Kammerorchester (SKO) spielt Beethovens op.95 und begleitet die jugendlichen Sänger und Rapper. Mit dieser Collage begeben sich Jugendliche und Profi-Künstler:innen auf kreatives Neuland und treten am Ende als gleichberechtigte Partner:innen vor das Publikum. Was hinter dicken Mauern innerhalb von mehreren Monaten aus Rap und Klassik entsteht, entfaltet als Himmel über Adelsheim auf der Bühne seine geballte Energie.

Jurystatement:

„Ein interdisziplinäres Experiment in einem Jugendgefängnis. Gleichzeitig ein offenes und selbstbewusstes Projekt, das den Jugendlichen die Möglichkeit gibt, Teil einer künstlerischen Produktion zu sein, ihnen neue Perspektiven eröffnet und sie aus ihrer Rolle befreien kann. Ein Projekt, das entstigmatisiert und in der Begegnung zweier Welten beide Seiten bereichert.“

Filmportrait:

HIMMEL ÜBER ADELSHEIM

The Power of the Arts Preisträgerprojekte 2020 – 2022

Kurzportraits und Jurystatements


2021

 

ARTplus Künstlerische Ausbildung und Qualifizierung für Kreative mit Behinderung,

  • EUCREA Verband Kunst und Behinderung e. V., Hamburg 12
  • DanceOn60+hybrid, Kulturator | GUTE-DINGE-STIFTUNG, München 13
  • Der Garten der Erinnerungen, Integrationshaus e. V., Köln 14
  • SPREAD MORE BEAUTY, GRAND BEAUTY, Interventionsbüro e. V., Leipzig 15

2022

 

  • LABA Berlin, Jüdisches Zentrum Synagoge Fraenkelufer e. V., Berlin 16
  • Life after Life The Female Voice of Afghanistan, Zeitgenössische Oper Berlin, Berlin 17
  • ÜberLeben in schwierigen Zeiten, POLYRAMA Museum für Lebensgeschichten, Berlin 18
  • You Are Another Me A Cathedral of the Body, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Stuttgart 19

PREISTRÄGER 2020

 

Access Maker

Un-Label

Kurzportrait:

Un-Label aus Köln steht für künstlerische Innovation und Vielfalt. Der Organisation gehören Künstler:innen und Kulturschaffende mit und ohne Behinderung aus ganz Europa an. Un-Label realisiert Produktionen, Workshops und Symposien, vernetzt Kultur und Wissenschaft miteinander und unterstützt andere Kultureinrichtungen sowie politische Akteur:innen bei ihrem Prozess und ihrer Lernreise zu mehr Vielfalt und Inklusion. Mit dem Programm Access Maker stößt Un-Label einen Qualifizierungsprozess für mehr Inklusion und Diversität in Kulturinstitutionen der darstellenden Künste an. Kulturschaffende mit und ohne Behinderung erarbeiten als „Access Maker“ gemeinsam praxisbezogene Handlungsempfehlungen für Kulturbetriebe und geben bedarfsorientiert Rat, damit Kulturangebote zukünftig hindernisfrei gestaltet werden und sich Kulturinstitutionen inklusiv öffnen können.

Jurystatement:

„Häufig ist die Rede davon, struktureller Ausgrenzung und Diskriminierung in Kultureinrichtungen etwas entgegensetzen zu wollen. Selten hingegen sind Konzepte, die dies aktiv umsetzen. Mit seinem überzeugenden Konzept unterstützt Un-Label Kultureinrichtungen dabei, ihr Angebot diverser zu gestalten und zu öffnen, und wirkt Darauf hin, Strukturen im Kulturbetrieb langfristig und nachhaltig zu verändern.“

Filmportrait:

ACCESS MAKER


PREISTRÄGER 2020 Baynatna & FANN Die arabischsprachige Bibliothek Berlins

 

Kurzportrait:

Baynatna, die arabischsprachige Bibliothek in Berlin, ist Leihbibliothek und Kulturraum zugleich. Mit ihrem Angebot will sie den interkulturellen Dialog stärken und Ort sein für alle, die ihr Wissen vervielfältigen und sich über kulturelle Produktion aus der WANA-Region austauschen wollen. Baynatna hält eine wachsende Auswahl an arabischsprachigen Büchern und Zeitschriften wie auch ins Deutsche übersetzte arabische Literatur bereit und veranstaltet Lesungen, Musikabende, gesellschaftspolitische Events und Kinder­Workshops. Das digitale Kunst- und Kulturmagazin FANN vernetzt eine Gruppe von Künstler:innen, Schriftsteller:innen und Journalist:innen sowie Übersetzer:innen und versteht sich als Plattform, die auf Kunst und Freiheit aufbaut. Baynatna und FANN haben sich in kürzester Zeit zu bedeutenden Foren des Austauschs und der Begegnung entwickelt. Gemeinsam schaffen sie Räume des Dialogs und der Inspiration für Künstler:innen, Kulturschaffende und Wissenschaftler:innen.

Jurystatement:

„Soziale Räume sind wichtig und notwendig, wenn sich Völker und Kulturen begegnen sollen. Baynatna & FANNdie arabischsprachige Bibliothek Berlins füllt die klassische Institution Bibliothek mit vielfältiger, aktiv gelebter Kunst und Kultur über Länder- und Kulturgrenzen hinweg. In Zeiten, in denen Bibliotheken schließen müssen, kann das nicht hoch genug geschätzt werden.“

Filmportrait:

BAYNATNA & FANN

PREISTRÄGER 2020 Himmel über Adelsheim

Stuttgarter Kammerorchester e.V.

Kurzportrait:

Mit Himmel über Adelsheim eine Beethoven-RAPsody aus der JVA erschaffen jugendliche Insassen der JVA gemeinsam mit dem Stuttgarter Kammerorchester eine Collage, mit der sie zeigen können, was in ihnen steckt. Der Wortakrobat Danny Fresh leitet sie in Workshops an, aus ihren persönlichen Geschichten handfeste und lebensechte Verse zu texten. Mitglieder des Orchesters machen sie mit Musik von Beethoven vertraut und Viktoriia Vitrenko studiert mit ihnen Lieder des Komponisten ein, die mit Rap und Songs zu etwas Neuem verwoben werden. Das Stuttgarter Kammerorchester (SKO) spielt Beethovens op.95 und begleitet die jugendlichen Sänger und Rapper. Mit dieser Collage begeben sich Jugendliche und Profi-Künstler:innen auf kreatives Neuland und treten am Ende als gleichberechtigte Partner:innen vor das Publikum. Was hinter dicken Mauern innerhalb von mehreren Monaten aus Rap und Klassik entsteht, entfaltet als Himmel über Adelsheim auf der Bühne seine geballte Energie.

Jurystatement:

„Ein interdisziplinäres Experiment in einem Jugendgefängnis. Gleichzeitig ein offenes und selbstbewusstes Projekt, das den Jugendlichen die Möglichkeit gibt, Teil einer künstlerischen Produktion zu sein, ihnen neue Perspektiven eröffnet und sie aus ihrer Rolle befreien kann. Ein Projekt, das entstigmatisiert und in der Begegnung zweier Welten beide Seiten bereichert.“

Filmportrait:

HIMMEL ÜBER ADELSHEIM


PREISTRÄGER 2020 Kein Schlussstrich! Ein Bundesweites Theaterprojekt zum NSU-Komplex

Licht ins Dunkel e. V.

Kurzportrait:

Zehn Jahre nach dem Öffentlichwerden der Mordserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) im Jahr 2011 schloss sich unter dem Titel Kein Schlussstrich! ein Kooperationsnetz von Theatern und Institutionen aus 15 Städten zusammen, um die Taten und Hintergründe des NSU künstlerisch zu thematisieren. Beteiligt waren Akteur:innen aus den Städten, in denen die Morde stattfanden oder in denen die Täter:innen des NSU aufwuchsen, Aufenthalt oder Unterstützung fanden. Mit Inszenierungen, Ausstellungen, Konzerten und musikalischen Interventionen im öffentlichen Raum, Lesungen, Diskussionen, Workshops u. v.m. brachte Kein Schlussstrich! die Perspektiven der Familien der Opfer und (post-)migrantischen Communities in den Fokus der Öffentlichkeit und regte die Auseinandersetzung mit institutionellem und strukturellem Rassismus in unserer Gesellschaft an. Nicht zuletzt bot Kein Schlussstrich! Raum für Erinnerung und gegen das Vergessen.

Jurystatement:

Kein Schlussstrich! ist ein mutiges und notwendiges Projekt zu einem aktuellen Thema der jüngsten Zeitgeschichte. Der NSU-Terror betrifft uns als Gesellschaft. Kunst und Kultur sind unsere einzigen Mittel, um dem Schmerz einen Raum zu geben und jenseits der politischen Diskussion das Thema Rassismus aufzuarbeiten. Dass sich hier Kulturschaffende über Städte- und Ländergrenzen hinweg verbinden, ist eine besondere Stärke des Projekts.“

Filmportrait:

KEIN SCHLUSSSTRICH! EIN BUNDESWEITES THEATERPROJEKT ZUM NSU-KOMPLEX

PREISTRÄGER 2020

MeetKinoMobil

MPower e.V.

Kurzportrait:

MeetKinoMobil richtet sich an junge Frauen*, die in Berliner Gemeinschaftsunterkünften leben. Das mobile Kino-Angebot eröffnet ihnen aktive Zugänge zu Kunst und Kultur über das Medium Film. Die Teilnehmerinnen lernen die Frauen* hinter und vor der Kamera der gezeigten Filme kennen, sie diskutieren, erzählen und reflektieren gemeinsam. In Filmworkshops mit professionellen Filmemacherinnen können sie selbst filmisch aktiv werden und ihre Geschichten, ihre Biographien sowie ihre Vorstellungen von Identität und der Gesellschaft, in der sie leben möchten, einbringen. MeetKinoMobil bringt die entstehenden Filme an verschiedene Orte: in die Gemeinschaftsunterkünfte, in Berliner Programm-Kinos wie das Hackesche Höfe Kino und in den Sommermonaten draußen als Open-Air-Format. So lernen die Teilnehmerinnen außerdem die Berliner Kinolandschaft und Filmkultur kennen und erfahren eine Vertiefung des ästhetischen Sehens.

Jurystatement:

MeetKinoMobil schafft Orte zum Austausch und nutzt kulturelle (Film-)Bildung als Empowerment-Methode. Professionelle Filmemacher:innen stärken die jungen Frauen, geben Impulse und können ‚Role Models‘ für sie sein. Die jungen Frauen werden empowert, indem sie technisch und kreativ befähigt werden, sich filmisch auszudrücken. Sie werden ermutigt, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar zu werden.“

Filmportrait:

MEETKINOMOBIL

PREISTRÄGER 2020 Musiklusion Digitale Partizipation

 

Lebenshilfe Tuttlingen e.V.

Kurzportrait:

Musiklusion ist eine mehrfach preisgekrönte Initiative von Andreas Brand und findet seit 2015 an der Lebenshilfe Tuttlingen e.V. statt. Das Projekt ermöglicht Menschen mit sogenannten Behinderungen einen barrierefreien Zugang zum aktiven Musizieren mittels motorisierter Musikinstrumente und individueller Interfaces. Dieses erweiterte Instrumentarium wird in Kooperationen mit Musiker:innen außerhalb der Lebenshilfe eingesetzt. Dahinter verbirgt sich die Philosophie, digitale Gestaltungsmöglichkeiten als Innovationsfaktor für gesellschaftlichen Mehrwert einzusetzen, stetig zu hinterfragen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Der von The Power of the Arts geförderte Projektabschnitt „Digitale Partizipation“ ermöglichte die Fortsetzung externer Kooperationen unter Pandemiebedingungen. Zusammen mit verschiedenen Künstler:innen realisierten und publizierten die Projektteilnehmenden kollaborative Musikvideos im digitalen Raum.

Jurystatement:

„Ein Thema mit hoher Innovationskraft und Komplexität. Es verdeutlicht uns, dass Gegenstände, etwa Musikinstrumente, mit denen wir ganz selbstverständlich umgehen, nicht für alle gemacht sind. Das Bemühen darum, Musikinstrumente durch den Einsatz neuer Technologien für alle Menschen spielbar zu machen und damit Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, ist absolut auszeichnungswürdig.“

Filmportrait:

MUSIKLUSION DIGITALE PARTIZIPATION

PREISTRÄGER 2020

 

Nach:Denkmal

Fuchsbau e. V.

Kurzportrait:

Das Projekt Nach:Denkmal entstand 2020 im ersten Pandemiesommer, in dem Denkmalstürze durch die Black-Lives-Matter-Proteste neue Sichtbarkeit erlangten. Auf globaler Ebene entfachten so auch Auseinandersetzungen um Erinnerung, Geschichte und nationale Identität. Dabei ist die Thematik nicht neu: Konflikte um öffentliche Repräsentationskultur und verschiedene Umgangsweisen mit Erinnerung begleiten Gesellschaften schon seit geraumer Zeit. Nach:Denkmal setzte an dieser Stelle an, mit der Überzeugung, dass die Künste und ihre interdisziplinären Ausdrucksformen ein Deutungsangebot auf zeitgenössische Fragen um Denkmal- und Erinnerungskultur liefern können. Im Projekt entwarfen Künstler:innen und Kollektive auf innovative Weise sogenannte „GegenDenkmäler“. Nach:Denkmal schuf neue Blickwinkel für unsere Gegenwart, beschäftigte sich mit kolonialen Kontinuitäten und der deutschen Gewaltgeschichte und bot eine Fläche für queere und intersektionale Formen des Erinnerns.

Jurystatement:

„Deutschland hat Nachholbedarf in der Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit. Notwendig ist eine kritische Auseinandersetzung mit Machtstrukturen und Narrativen. Das Projekt erweitert den aktuellen Diskurs, indem es einen anderen Blick auf unsere Geschichte ermöglicht, und darauf, was wir für erinnerungs- und erhaltenswert halten.“

Filmportrait:

NACH:DENKMAL

PREISTRÄGER 2020 sexability

 

THIKWA WERKSTATT FÜR THEATER UND KUNST der nbw gGmbH

Kurzportrait:

Sexability nähert sich mit hoher Sensibilität einem tabuisierten Thema an: Künstler:innen der THIKWA WERKSTATT FÜR THEATER UND KUNST forschen und arbeiten über die Vielfalt und Realität von Sexualität aus der Sicht von Menschen mit sogenannten Behinderungen als Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft. Sexability öffnet den Raum für Fragen der sexuellen Selbstbestimmung und das Recht auf Aufklärung. Regelmäßige Treffen konstituierten einen Safe Space für Austausch. In einem kollektiven und künstlerischen Schaffensprozess entsteht ein Animationsfilm, der Menschen mit und ohne Behinderungen auf sensible Art und Weise informiert, gesellschaftliche Tabus aufbricht und sie in Entfaltung ihrer Persönlichkeit und ihren Potenzialen unterstützt. Damit leistet das Projekt einen essenziellen Beitrag zu Teilhabe und Inklusion.

Jurystatement:

„Das Projekt nähert sich mit hoher Sensibilität einem tabuisierten Thema an. Sexability findet Wege, um Tabus und Mythen im Zusammenhang mit der Sexualität von Menschen mit Behinderung aufzubrechen. Der Animationsfilm als künstlerisches Mittel ist geeignet, um mit dem Thema auf künstlerisch hochwertige Weise umzugehen anschaulich und aufklärend, aber ohne vorzuführen. Ein wichtiges Projekt, das einen essenziellen Beitrag zu Teilhabe und Inklusion leistet.“

Filmportrait:

SEXABILITY

PREISTRÄGER 2020 Soura Film Festival

 

Soura Film Festival e. V.

Kurzportrait:

Das Soura Film Festival in Berlin ist mit seinen Filmvorführungen und Paneldiskussionen eine wichtige Plattform für queere Filme aus der SWANA-Region (South West Asia and North Africa), in der queere Menschen nach wie vor Verfolgung erleben. Bei Soura (arabisch für „Bild“) geht es darum, eine Lebensvision zu teilen, die ergreifend, trotzig und einzigartig ist. Die Mission des Festivals ist es, einen sicheren und einladenden Raum für Filmemacher:innen zu schaffen, Heteronormativität und patriarchalische Umgebungen und Strukturen infrage zu stellen und sich mit Queerness auseinanderzusetzen. Unter Queerness versteht das Festival dabei nicht nur die Bemühungen um die LGBTQI+ Community, sondern auch die Beschäftigung mit Themen wie Feminismus, Migration und menschliche Beziehungen, die sich gegen unterdrückerische soziale Konstrukte richten. Mit dem Preis wurden die dritte (2021) und die vierte (2022) Festivaledition unterstützt.

Jurystatement:

„Für die postmigrantische LGBTQI+ Community sind sichere Orte wichtig. Orte, die Unterschiede und Diversität feiern. Das Soura Film Festival bietet einen solchen Raum. Das Festival macht queere Menschen nicht zum Objekt, sondern gibt die Möglichkeit, die Welt aus ihren Augen zu betrachten. Das Soura Film Festival bricht Strukturen auf und gibt marginalisierten Gruppen einen Raum. Hier kommt die ‚Nische‘ auf die große Bühne.“

Filmportrait:

SOURA FILM FESTIVAL

The Power of the Arts Preisträgerprojekte 2020 – 2022

Kurzportraits und Jurystatements


2021

 

ARTplus Künstlerische Ausbildung und Qualifizierung für Kreative mit Behinderung,

  • EUCREA Verband Kunst und Behinderung e. V., Hamburg 12
  • DanceOn60+hybrid, Kulturator | GUTE-DINGE-STIFTUNG, München 13
  • Der Garten der Erinnerungen, Integrationshaus e. V., Köln 14
  • SPREAD MORE BEAUTY, GRAND BEAUTY, Interventionsbüro e. V., Leipzig 15

2022

 

  • LABA Berlin, Jüdisches Zentrum Synagoge Fraenkelufer e. V., Berlin 16
  • Life after Life The Female Voice of Afghanistan, Zeitgenössische Oper Berlin, Berlin 17
  • ÜberLeben in schwierigen Zeiten, POLYRAMA Museum für Lebensgeschichten, Berlin 18
  • You Are Another Me A Cathedral of the Body, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Stuttgart 19

PREISTRÄGER 2020

 

Access Maker

Un-Label

Kurzportrait:

Un-Label aus Köln steht für künstlerische Innovation und Vielfalt. Der Organisation gehören Künstler:innen und Kulturschaffende mit und ohne Behinderung aus ganz Europa an. Un-Label realisiert Produktionen, Workshops und Symposien, vernetzt Kultur und Wissenschaft miteinander und unterstützt andere Kultureinrichtungen sowie politische Akteur:innen bei ihrem Prozess und ihrer Lernreise zu mehr Vielfalt und Inklusion. Mit dem Programm Access Maker stößt Un-Label einen Qualifizierungsprozess für mehr Inklusion und Diversität in Kulturinstitutionen der darstellenden Künste an. Kulturschaffende mit und ohne Behinderung erarbeiten als „Access Maker“ gemeinsam praxisbezogene Handlungsempfehlungen für Kulturbetriebe und geben bedarfsorientiert Rat, damit Kulturangebote zukünftig hindernisfrei gestaltet werden und sich Kulturinstitutionen inklusiv öffnen können.

Jurystatement:

„Häufig ist die Rede davon, struktureller Ausgrenzung und Diskriminierung in Kultureinrichtungen etwas entgegensetzen zu wollen. Selten hingegen sind Konzepte, die dies aktiv umsetzen. Mit seinem überzeugenden Konzept unterstützt Un-Label Kultureinrichtungen dabei, ihr Angebot diverser zu gestalten und zu öffnen, und wirkt Darauf hin, Strukturen im Kulturbetrieb langfristig und nachhaltig zu verändern.“

Filmportrait:

ACCESS MAKER


PREISTRÄGER 2020 Baynatna & FANN Die arabischsprachige Bibliothek Berlins

 

Kurzportrait:

Baynatna, die arabischsprachige Bibliothek in Berlin, ist Leihbibliothek und Kulturraum zugleich. Mit ihrem Angebot will sie den interkulturellen Dialog stärken und Ort sein für alle, die ihr Wissen vervielfältigen und sich über kulturelle Produktion aus der WANA-Region austauschen wollen. Baynatna hält eine wachsende Auswahl an arabischsprachigen Büchern und Zeitschriften wie auch ins Deutsche übersetzte arabische Literatur bereit und veranstaltet Lesungen, Musikabende, gesellschaftspolitische Events und Kinder­Workshops. Das digitale Kunst- und Kulturmagazin FANN vernetzt eine Gruppe von Künstler:innen, Schriftsteller:innen und Journalist:innen sowie Übersetzer:innen und versteht sich als Plattform, die auf Kunst und Freiheit aufbaut. Baynatna und FANN haben sich in kürzester Zeit zu bedeutenden Foren des Austauschs und der Begegnung entwickelt. Gemeinsam schaffen sie Räume des Dialogs und der Inspiration für Künstler:innen, Kulturschaffende und Wissenschaftler:innen.

Jurystatement:

„Soziale Räume sind wichtig und notwendig, wenn sich Völker und Kulturen begegnen sollen. Baynatna & FANNdie arabischsprachige Bibliothek Berlins füllt die klassische Institution Bibliothek mit vielfältiger, aktiv gelebter Kunst und Kultur über Länder- und Kulturgrenzen hinweg. In Zeiten, in denen Bibliotheken schließen müssen, kann das nicht hoch genug geschätzt werden.“

Filmportrait:

BAYNATNA & FANN

PREISTRÄGER 2020 Himmel über Adelsheim

Stuttgarter Kammerorchester e.V.

Kurzportrait:

Mit Himmel über Adelsheim eine Beethoven-RAPsody aus der JVA erschaffen jugendliche Insassen der JVA gemeinsam mit dem Stuttgarter Kammerorchester eine Collage, mit der sie zeigen können, was in ihnen steckt. Der Wortakrobat Danny Fresh leitet sie in Workshops an, aus ihren persönlichen Geschichten handfeste und lebensechte Verse zu texten. Mitglieder des Orchesters machen sie mit Musik von Beethoven vertraut und Viktoriia Vitrenko studiert mit ihnen Lieder des Komponisten ein, die mit Rap und Songs zu etwas Neuem verwoben werden. Das Stuttgarter Kammerorchester (SKO) spielt Beethovens op.95 und begleitet die jugendlichen Sänger und Rapper. Mit dieser Collage begeben sich Jugendliche und Profi-Künstler:innen auf kreatives Neuland und treten am Ende als gleichberechtigte Partner:innen vor das Publikum. Was hinter dicken Mauern innerhalb von mehreren Monaten aus Rap und Klassik entsteht, entfaltet als Himmel über Adelsheim auf der Bühne seine geballte Energie.

Jurystatement:

„Ein interdisziplinäres Experiment in einem Jugendgefängnis. Gleichzeitig ein offenes und selbstbewusstes Projekt, das den Jugendlichen die Möglichkeit gibt, Teil einer künstlerischen Produktion zu sein, ihnen neue Perspektiven eröffnet und sie aus ihrer Rolle befreien kann. Ein Projekt, das entstigmatisiert und in der Begegnung zweier Welten beide Seiten bereichert.“

Filmportrait:

HIMMEL ÜBER ADELSHEIM


PREISTRÄGER 2020 Kein Schlussstrich! Ein Bundesweites Theaterprojekt zum NSU-Komplex

 

Licht ins Dunkel e. V.

Kurzportrait:

Zehn Jahre nach dem Öffentlichwerden der Mordserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) im Jahr 2011 schloss sich unter dem Titel Kein Schlussstrich! ein Kooperationsnetz von Theatern und Institutionen aus 15 Städten zusammen, um die Taten und Hintergründe des NSU künstlerisch zu thematisieren. Beteiligt waren Akteur:innen aus den Städten, in denen die Morde stattfanden oder in denen die Täter:innen des NSU aufwuchsen, Aufenthalt oder Unterstützung fanden. Mit Inszenierungen, Ausstellungen, Konzerten und musikalischen Interventionen im öffentlichen Raum, Lesungen, Diskussionen, Workshops u. v.m. brachte Kein Schlussstrich! die Perspektiven der Familien der Opfer und (post-)migrantischen Communities in den Fokus der Öffentlichkeit und regte die Auseinandersetzung mit institutionellem und strukturellem Rassismus in unserer Gesellschaft an. Nicht zuletzt bot Kein Schlussstrich! Raum für Erinnerung und gegen das Vergessen.

Jurystatement:

Kein Schlussstrich! ist ein mutiges und notwendiges Projekt zu einem aktuellen Thema der jüngsten Zeitgeschichte. Der NSU-Terror betrifft uns als Gesellschaft. Kunst und Kultur sind unsere einzigen Mittel, um dem Schmerz einen Raum zu geben und jenseits der politischen Diskussion das Thema Rassismus aufzuarbeiten. Dass sich hier Kulturschaffende über Städte- und Ländergrenzen hinweg verbinden, ist eine besondere Stärke des Projekts.“

Filmportrait:

KEIN SCHLUSSSTRICH! EIN BUNDESWEITES THEATERPROJEKT ZUM NSU-KOMPLEX

PREISTRÄGER 2020

MeetKinoMobil

MPower e.V.

Kurzportrait:

MeetKinoMobil richtet sich an junge Frauen*, die in Berliner Gemeinschaftsunterkünften leben. Das mobile Kino-Angebot eröffnet ihnen aktive Zugänge zu Kunst und Kultur über das Medium Film. Die Teilnehmerinnen lernen die Frauen* hinter und vor der Kamera der gezeigten Filme kennen, sie diskutieren, erzählen und reflektieren gemeinsam. In Filmworkshops mit professionellen Filmemacherinnen können sie selbst filmisch aktiv werden und ihre Geschichten, ihre Biographien sowie ihre Vorstellungen von Identität und der Gesellschaft, in der sie leben möchten, einbringen. MeetKinoMobil bringt die entstehenden Filme an verschiedene Orte: in die Gemeinschaftsunterkünfte, in Berliner Programm-Kinos wie das Hackesche Höfe Kino und in den Sommermonaten draußen als Open-Air-Format. So lernen die Teilnehmerinnen außerdem die Berliner Kinolandschaft und Filmkultur kennen und erfahren eine Vertiefung des ästhetischen Sehens.

Jurystatement:

MeetKinoMobil schafft Orte zum Austausch und nutzt kulturelle (Film-)Bildung als Empowerment-Methode. Professionelle Filmemacher:innen stärken die jungen Frauen, geben Impulse und können ‚Role Models‘ für sie sein. Die jungen Frauen werden empowert, indem sie technisch und kreativ befähigt werden, sich filmisch auszudrücken. Sie werden ermutigt, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar zu werden.“

Filmportrait:

MEETKINOMOBIL


PREISTRÄGER 2020 Musiklusion Digitale Partizipation

 

Lebenshilfe Tuttlingen e.V.

Kurzportrait:

Musiklusion ist eine mehrfach preisgekrönte Initiative von Andreas Brand und findet seit 2015 an der Lebenshilfe Tuttlingen e.V. statt. Das Projekt ermöglicht Menschen mit sogenannten Behinderungen einen barrierefreien Zugang zum aktiven Musizieren mittels motorisierter Musikinstrumente und individueller Interfaces. Dieses erweiterte Instrumentarium wird in Kooperationen mit Musiker:innen außerhalb der Lebenshilfe eingesetzt. Dahinter verbirgt sich die Philosophie, digitale Gestaltungsmöglichkeiten als Innovationsfaktor für gesellschaftlichen Mehrwert einzusetzen, stetig zu hinterfragen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Der von The Power of the Arts geförderte Projektabschnitt „Digitale Partizipation“ ermöglichte die Fortsetzung externer Kooperationen unter Pandemiebedingungen. Zusammen mit verschiedenen Künstler:innen realisierten und publizierten die Projektteilnehmenden kollaborative Musikvideos im digitalen Raum.

Jurystatement:

„Ein Thema mit hoher Innovationskraft und Komplexität. Es verdeutlicht uns, dass Gegenstände, etwa Musikinstrumente, mit denen wir ganz selbstverständlich umgehen, nicht für alle gemacht sind. Das Bemühen darum, Musikinstrumente durch den Einsatz neuer Technologien für alle Menschen spielbar zu machen und damit Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, ist absolut auszeichnungswürdig.“

Filmportrait:

MUSIKLUSION DIGITALE PARTIZIPATION


PREISTRÄGER 2020

 

Nach:Denkmal

Fuchsbau e. V.

Kurzportrait:

Das Projekt Nach:Denkmal entstand 2020 im ersten Pandemiesommer, in dem Denkmalstürze durch die Black-Lives-Matter-Proteste neue Sichtbarkeit erlangten. Auf globaler Ebene entfachten so auch Auseinandersetzungen um Erinnerung, Geschichte und nationale Identität. Dabei ist die Thematik nicht neu: Konflikte um öffentliche Repräsentationskultur und verschiedene Umgangsweisen mit Erinnerung begleiten Gesellschaften schon seit geraumer Zeit. Nach:Denkmal setzte an dieser Stelle an, mit der Überzeugung, dass die Künste und ihre interdisziplinären Ausdrucksformen ein Deutungsangebot auf zeitgenössische Fragen um Denkmal- und Erinnerungskultur liefern können. Im Projekt entwarfen Künstler:innen und Kollektive auf innovative Weise sogenannte „GegenDenkmäler“. Nach:Denkmal schuf neue Blickwinkel für unsere Gegenwart, beschäftigte sich mit kolonialen Kontinuitäten und der deutschen Gewaltgeschichte und bot eine Fläche für queere und intersektionale Formen des Erinnerns.

Jurystatement:

„Deutschland hat Nachholbedarf in der Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit. Notwendig ist eine kritische Auseinandersetzung mit Machtstrukturen und Narrativen. Das Projekt erweitert den aktuellen Diskurs, indem es einen anderen Blick auf unsere Geschichte ermöglicht, und darauf, was wir für erinnerungs- und erhaltenswert halten.“

Filmportrait:

NACH:DENKMAL


PREISTRÄGER 2020 sexability

 

THIKWA WERKSTATT FÜR THEATER UND KUNST der nbw gGmbH

Kurzportrait:

Sexability nähert sich mit hoher Sensibilität einem tabuisierten Thema an: Künstler:innen der THIKWA WERKSTATT FÜR THEATER UND KUNST forschen und arbeiten über die Vielfalt und Realität von Sexualität aus der Sicht von Menschen mit sogenannten Behinderungen als Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft. Sexability öffnet den Raum für Fragen der sexuellen Selbstbestimmung und das Recht auf Aufklärung. Regelmäßige Treffen konstituierten einen Safe Space für Austausch. In einem kollektiven und künstlerischen Schaffensprozess entsteht ein Animationsfilm, der Menschen mit und ohne Behinderungen auf sensible Art und Weise informiert, gesellschaftliche Tabus aufbricht und sie in Entfaltung ihrer Persönlichkeit und ihren Potenzialen unterstützt. Damit leistet das Projekt einen essenziellen Beitrag zu Teilhabe und Inklusion.

Jurystatement:

„Das Projekt nähert sich mit hoher Sensibilität einem tabuisierten Thema an. Sexability findet Wege, um Tabus und Mythen im Zusammenhang mit der Sexualität von Menschen mit Behinderung aufzubrechen. Der Animationsfilm als künstlerisches Mittel ist geeignet, um mit dem Thema auf künstlerisch hochwertige Weise umzugehen anschaulich und aufklärend, aber ohne vorzuführen. Ein wichtiges Projekt, das einen essenziellen Beitrag zu Teilhabe und Inklusion leistet.“

Filmportrait:

SEXABILITY


PREISTRÄGER 2020 Soura Film Festival

 

Soura Film Festival e. V.

Kurzportrait:

Das Soura Film Festival in Berlin ist mit seinen Filmvorführungen und Paneldiskussionen eine wichtige Plattform für queere Filme aus der SWANA-Region (South West Asia and North Africa), in der queere Menschen nach wie vor Verfolgung erleben. Bei Soura (arabisch für „Bild“) geht es darum, eine Lebensvision zu teilen, die ergreifend, trotzig und einzigartig ist. Die Mission des Festivals ist es, einen sicheren und einladenden Raum für Filmemacher:innen zu schaffen, Heteronormativität und patriarchalische Umgebungen und Strukturen infrage zu stellen und sich mit Queerness auseinanderzusetzen. Unter Queerness versteht das Festival dabei nicht nur die Bemühungen um die LGBTQI+ Community, sondern auch die Beschäftigung mit Themen wie Feminismus, Migration und menschliche Beziehungen, die sich gegen unterdrückerische soziale Konstrukte richten. Mit dem Preis wurden die dritte (2021) und die vierte (2022) Festivaledition unterstützt.

Jurystatement:

„Für die postmigrantische LGBTQI+ Community sind sichere Orte wichtig. Orte, die Unterschiede und Diversität feiern. Das Soura Film Festival bietet einen solchen Raum. Das Festival macht queere Menschen nicht zum Objekt, sondern gibt die Möglichkeit, die Welt aus ihren Augen zu betrachten. Das Soura Film Festival bricht Strukturen auf und gibt marginalisierten Gruppen einen Raum. Hier kommt die ‚Nische‘ auf die große Bühne.“

Filmportrait:

SOURA FILM FESTIVAL


PREISTRÄGER 2020

 

Spiegelarche

Der Grüne Salon e. V.

Kurzportrait:

An einem Ort der Stille im ländlichen Raum Thüringens steht die Spiegelarche: Eine begehbare Landmarke aus verdreht gestapelten, verspiegelten Containern mitten auf dem Feld. Die Spiegelarche ermöglicht Reflexionen durch die Spiegelungen von sich selbst und der Umwelt; sie schafft einen neuen, veränderten Blick auf Bekanntes und schärft so die Wahrnehmung. Als architektonischer Raum erscheint sie jeden Tag anders und setzt auf diese Weise ein starkes Zeichen für die Wandelbarkeit unserer Welt und unseres Daseins. Die Faszination der Spiegelarche zieht nicht nur Besucher:innen an: Renommierte Künstler:innen unterschiedlichster Genres bespielen den Ort mit Projekten von hoher künstlerischer Qualität. Ihre Werke laden Besucher:innen dazu ein, mit der Kraft des Staunens den eigenen Geist zu öffnen, sich selbst im veränderten Kontext zu erfahren und neue Perspektiven einzunehmen. Die Spiegelarche ist ein Ort des gemeinschaftlichen Erlebens und steht für Offenheit, Toleranz und Neugierde.

Jurystatement:

„Ein großartiges Projekt von hoher künstlerischer Qualität, ein Monument der Freiheit mit einem philosophischen, experimentellen und existenziellen Anspruch. Die Spiegelarche sieht jeden Tag anders aus, ein großes Zeichen für unsere Wandelbarkeit und eine Einladung, sich selbst im Kontext der Natur zu erfahren.“

Filmportrait:

SPIEGELARCHE

PREISTRÄGER 2021

ARTplus Künstlerische Ausbildung und Qualifizierung für Kreative mit Behinderung

EUCREA Verband Kunst und Behinderung e. V.

Kurzportrait:

In fünf Bundesländern (Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen) ermöglicht das Strukturprogramm ARTplus künstlerisch begabten Menschen mit Behinderung eine professionelle Ausbildung an kooperierenden Theaterakademien, Kunst- oder Musikhochschulen. Bis heute sind selbstständige, von der Behindertenhilfe unabhängig agierende Kreative mit Beeinträchtigungen in der deutschen Kulturlandschaft eine Randerscheinung. Mit dem Pilotprogramm werden Erfahrungen gesammelt und Formen erprobt, wie künstlerische Bildung für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen an Hochschulen erreicht werden kann. Im nächsten Schritt werden Strukturen etabliert, die inklusive künstlerische Hochschulbildung dauerhaft ermöglichen sollen.

Jurystatement:

„Unprätentiös und dadurch umso wertvoller: ARTplus setzt an den Strukturen der professionellen künstlerischen Ausbildung an, um Inklusion in Kunst und Kultur grundständig zu ermöglichen. Es ist dringend nötig, dass talentierte Menschen mit Behinderung unabhängig von der Unterstützung und dem Potenzial ihres persönlichen Umfeldes den Berufswunsch ‚Künstler:in‘ realisieren können. Ein stärkendes und Hoffnung machendes Projekt, das alle Zeichen auf die Veränderung hin zu einem offeneren und diverseren Kunstbetrieb setzt.“

Filmportrait:

ARTPLUS

The Power of the Arts Preisträgerprojekte 2020 – 2022

Kurzportraits und Jurystatements


2021

 

ARTplus Künstlerische Ausbildung und Qualifizierung für Kreative mit Behinderung,

  • EUCREA Verband Kunst und Behinderung e. V., Hamburg 12
  • DanceOn60+hybrid, Kulturator | GUTE-DINGE-STIFTUNG, München 13
  • Der Garten der Erinnerungen, Integrationshaus e. V., Köln 14
  • SPREAD MORE BEAUTY, GRAND BEAUTY, Interventionsbüro e. V., Leipzig 15

2022

 

  • LABA Berlin, Jüdisches Zentrum Synagoge Fraenkelufer e. V., Berlin 16
  • Life after Life The Female Voice of Afghanistan, Zeitgenössische Oper Berlin, Berlin 17
  • ÜberLeben in schwierigen Zeiten, POLYRAMA Museum für Lebensgeschichten, Berlin 18
  • You Are Another Me A Cathedral of the Body, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Stuttgart 19

PREISTRÄGER 2020

 

Access Maker

Un-Label

Kurzportrait:

Un-Label aus Köln steht für künstlerische Innovation und Vielfalt. Der Organisation gehören Künstler:innen und Kulturschaffende mit und ohne Behinderung aus ganz Europa an. Un-Label realisiert Produktionen, Workshops und Symposien, vernetzt Kultur und Wissenschaft miteinander und unterstützt andere Kultureinrichtungen sowie politische Akteur:innen bei ihrem Prozess und ihrer Lernreise zu mehr Vielfalt und Inklusion. Mit dem Programm Access Maker stößt Un-Label einen Qualifizierungsprozess für mehr Inklusion und Diversität in Kulturinstitutionen der darstellenden Künste an. Kulturschaffende mit und ohne Behinderung erarbeiten als „Access Maker“ gemeinsam praxisbezogene Handlungsempfehlungen für Kulturbetriebe und geben bedarfsorientiert Rat, damit Kulturangebote zukünftig hindernisfrei gestaltet werden und sich Kulturinstitutionen inklusiv öffnen können.

Jurystatement:

„Häufig ist die Rede davon, struktureller Ausgrenzung und Diskriminierung in Kultureinrichtungen etwas entgegensetzen zu wollen. Selten hingegen sind Konzepte, die dies aktiv umsetzen. Mit seinem überzeugenden Konzept unterstützt Un-Label Kultureinrichtungen dabei, ihr Angebot diverser zu gestalten und zu öffnen, und wirkt Darauf hin, Strukturen im Kulturbetrieb langfristig und nachhaltig zu verändern.“

Filmportrait:

ACCESS MAKER


PREISTRÄGER 2020 Baynatna & FANN Die arabischsprachige Bibliothek Berlins

 

Kurzportrait:

Baynatna, die arabischsprachige Bibliothek in Berlin, ist Leihbibliothek und Kulturraum zugleich. Mit ihrem Angebot will sie den interkulturellen Dialog stärken und Ort sein für alle, die ihr Wissen vervielfältigen und sich über kulturelle Produktion aus der WANA-Region austauschen wollen. Baynatna hält eine wachsende Auswahl an arabischsprachigen Büchern und Zeitschriften wie auch ins Deutsche übersetzte arabische Literatur bereit und veranstaltet Lesungen, Musikabende, gesellschaftspolitische Events und Kinder­Workshops. Das digitale Kunst- und Kulturmagazin FANN vernetzt eine Gruppe von Künstler:innen, Schriftsteller:innen und Journalist:innen sowie Übersetzer:innen und versteht sich als Plattform, die auf Kunst und Freiheit aufbaut. Baynatna und FANN haben sich in kürzester Zeit zu bedeutenden Foren des Austauschs und der Begegnung entwickelt. Gemeinsam schaffen sie Räume des Dialogs und der Inspiration für Künstler:innen, Kulturschaffende und Wissenschaftler:innen.

Jurystatement:

„Soziale Räume sind wichtig und notwendig, wenn sich Völker und Kulturen begegnen sollen. Baynatna & FANNdie arabischsprachige Bibliothek Berlins füllt die klassische Institution Bibliothek mit vielfältiger, aktiv gelebter Kunst und Kultur über Länder- und Kulturgrenzen hinweg. In Zeiten, in denen Bibliotheken schließen müssen, kann das nicht hoch genug geschätzt werden.“

Filmportrait:

BAYNATNA & FANN

PREISTRÄGER 2020 Himmel über Adelsheim

Stuttgarter Kammerorchester e.V.

Kurzportrait:

Mit Himmel über Adelsheim eine Beethoven-RAPsody aus der JVA erschaffen jugendliche Insassen der JVA gemeinsam mit dem Stuttgarter Kammerorchester eine Collage, mit der sie zeigen können, was in ihnen steckt. Der Wortakrobat Danny Fresh leitet sie in Workshops an, aus ihren persönlichen Geschichten handfeste und lebensechte Verse zu texten. Mitglieder des Orchesters machen sie mit Musik von Beethoven vertraut und Viktoriia Vitrenko studiert mit ihnen Lieder des Komponisten ein, die mit Rap und Songs zu etwas Neuem verwoben werden. Das Stuttgarter Kammerorchester (SKO) spielt Beethovens op.95 und begleitet die jugendlichen Sänger und Rapper. Mit dieser Collage begeben sich Jugendliche und Profi-Künstler:innen auf kreatives Neuland und treten am Ende als gleichberechtigte Partner:innen vor das Publikum. Was hinter dicken Mauern innerhalb von mehreren Monaten aus Rap und Klassik entsteht, entfaltet als Himmel über Adelsheim auf der Bühne seine geballte Energie.

Jurystatement:

„Ein interdisziplinäres Experiment in einem Jugendgefängnis. Gleichzeitig ein offenes und selbstbewusstes Projekt, das den Jugendlichen die Möglichkeit gibt, Teil einer künstlerischen Produktion zu sein, ihnen neue Perspektiven eröffnet und sie aus ihrer Rolle befreien kann. Ein Projekt, das entstigmatisiert und in der Begegnung zweier Welten beide Seiten bereichert.“

Filmportrait:

HIMMEL ÜBER ADELSHEIM


PREISTRÄGER 2020 Kein Schlussstrich! Ein Bundesweites Theaterprojekt zum NSU-Komplex

 

Licht ins Dunkel e. V.

Kurzportrait:

Zehn Jahre nach dem Öffentlichwerden der Mordserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) im Jahr 2011 schloss sich unter dem Titel Kein Schlussstrich! ein Kooperationsnetz von Theatern und Institutionen aus 15 Städten zusammen, um die Taten und Hintergründe des NSU künstlerisch zu thematisieren. Beteiligt waren Akteur:innen aus den Städten, in denen die Morde stattfanden oder in denen die Täter:innen des NSU aufwuchsen, Aufenthalt oder Unterstützung fanden. Mit Inszenierungen, Ausstellungen, Konzerten und musikalischen Interventionen im öffentlichen Raum, Lesungen, Diskussionen, Workshops u. v.m. brachte Kein Schlussstrich! die Perspektiven der Familien der Opfer und (post-)migrantischen Communities in den Fokus der Öffentlichkeit und regte die Auseinandersetzung mit institutionellem und strukturellem Rassismus in unserer Gesellschaft an. Nicht zuletzt bot Kein Schlussstrich! Raum für Erinnerung und gegen das Vergessen.

Jurystatement:

Kein Schlussstrich! ist ein mutiges und notwendiges Projekt zu einem aktuellen Thema der jüngsten Zeitgeschichte. Der NSU-Terror betrifft uns als Gesellschaft. Kunst und Kultur sind unsere einzigen Mittel, um dem Schmerz einen Raum zu geben und jenseits der politischen Diskussion das Thema Rassismus aufzuarbeiten. Dass sich hier Kulturschaffende über Städte- und Ländergrenzen hinweg verbinden, ist eine besondere Stärke des Projekts.“

Filmportrait:

KEIN SCHLUSSSTRICH! EIN BUNDESWEITES THEATERPROJEKT ZUM NSU-KOMPLEX

PREISTRÄGER 2020

MeetKinoMobil

MPower e.V.

Kurzportrait:

MeetKinoMobil richtet sich an junge Frauen*, die in Berliner Gemeinschaftsunterkünften leben. Das mobile Kino-Angebot eröffnet ihnen aktive Zugänge zu Kunst und Kultur über das Medium Film. Die Teilnehmerinnen lernen die Frauen* hinter und vor der Kamera der gezeigten Filme kennen, sie diskutieren, erzählen und reflektieren gemeinsam. In Filmworkshops mit professionellen Filmemacherinnen können sie selbst filmisch aktiv werden und ihre Geschichten, ihre Biographien sowie ihre Vorstellungen von Identität und der Gesellschaft, in der sie leben möchten, einbringen. MeetKinoMobil bringt die entstehenden Filme an verschiedene Orte: in die Gemeinschaftsunterkünfte, in Berliner Programm-Kinos wie das Hackesche Höfe Kino und in den Sommermonaten draußen als Open-Air-Format. So lernen die Teilnehmerinnen außerdem die Berliner Kinolandschaft und Filmkultur kennen und erfahren eine Vertiefung des ästhetischen Sehens.

Jurystatement:

MeetKinoMobil schafft Orte zum Austausch und nutzt kulturelle (Film-)Bildung als Empowerment-Methode. Professionelle Filmemacher:innen stärken die jungen Frauen, geben Impulse und können ‚Role Models‘ für sie sein. Die jungen Frauen werden empowert, indem sie technisch und kreativ befähigt werden, sich filmisch auszudrücken. Sie werden ermutigt, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar zu werden.“

Filmportrait:

MEETKINOMOBIL


PREISTRÄGER 2020 Musiklusion Digitale Partizipation

 

Lebenshilfe Tuttlingen e.V.

Kurzportrait:

Musiklusion ist eine mehrfach preisgekrönte Initiative von Andreas Brand und findet seit 2015 an der Lebenshilfe Tuttlingen e.V. statt. Das Projekt ermöglicht Menschen mit sogenannten Behinderungen einen barrierefreien Zugang zum aktiven Musizieren mittels motorisierter Musikinstrumente und individueller Interfaces. Dieses erweiterte Instrumentarium wird in Kooperationen mit Musiker:innen außerhalb der Lebenshilfe eingesetzt. Dahinter verbirgt sich die Philosophie, digitale Gestaltungsmöglichkeiten als Innovationsfaktor für gesellschaftlichen Mehrwert einzusetzen, stetig zu hinterfragen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Der von The Power of the Arts geförderte Projektabschnitt „Digitale Partizipation“ ermöglichte die Fortsetzung externer Kooperationen unter Pandemiebedingungen. Zusammen mit verschiedenen Künstler:innen realisierten und publizierten die Projektteilnehmenden kollaborative Musikvideos im digitalen Raum.

Jurystatement:

„Ein Thema mit hoher Innovationskraft und Komplexität. Es verdeutlicht uns, dass Gegenstände, etwa Musikinstrumente, mit denen wir ganz selbstverständlich umgehen, nicht für alle gemacht sind. Das Bemühen darum, Musikinstrumente durch den Einsatz neuer Technologien für alle Menschen spielbar zu machen und damit Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, ist absolut auszeichnungswürdig.“

Filmportrait:

MUSIKLUSION DIGITALE PARTIZIPATION


PREISTRÄGER 2020

 

Nach:Denkmal

Fuchsbau e. V.

Kurzportrait:

Das Projekt Nach:Denkmal entstand 2020 im ersten Pandemiesommer, in dem Denkmalstürze durch die Black-Lives-Matter-Proteste neue Sichtbarkeit erlangten. Auf globaler Ebene entfachten so auch Auseinandersetzungen um Erinnerung, Geschichte und nationale Identität. Dabei ist die Thematik nicht neu: Konflikte um öffentliche Repräsentationskultur und verschiedene Umgangsweisen mit Erinnerung begleiten Gesellschaften schon seit geraumer Zeit. Nach:Denkmal setzte an dieser Stelle an, mit der Überzeugung, dass die Künste und ihre interdisziplinären Ausdrucksformen ein Deutungsangebot auf zeitgenössische Fragen um Denkmal- und Erinnerungskultur liefern können. Im Projekt entwarfen Künstler:innen und Kollektive auf innovative Weise sogenannte „GegenDenkmäler“. Nach:Denkmal schuf neue Blickwinkel für unsere Gegenwart, beschäftigte sich mit kolonialen Kontinuitäten und der deutschen Gewaltgeschichte und bot eine Fläche für queere und intersektionale Formen des Erinnerns.

Jurystatement:

„Deutschland hat Nachholbedarf in der Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit. Notwendig ist eine kritische Auseinandersetzung mit Machtstrukturen und Narrativen. Das Projekt erweitert den aktuellen Diskurs, indem es einen anderen Blick auf unsere Geschichte ermöglicht, und darauf, was wir für erinnerungs- und erhaltenswert halten.“

Filmportrait:

NACH:DENKMAL


PREISTRÄGER 2020 sexability

 

THIKWA WERKSTATT FÜR THEATER UND KUNST der nbw gGmbH

Kurzportrait:

Sexability nähert sich mit hoher Sensibilität einem tabuisierten Thema an: Künstler:innen der THIKWA WERKSTATT FÜR THEATER UND KUNST forschen und arbeiten über die Vielfalt und Realität von Sexualität aus der Sicht von Menschen mit sogenannten Behinderungen als Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft. Sexability öffnet den Raum für Fragen der sexuellen Selbstbestimmung und das Recht auf Aufklärung. Regelmäßige Treffen konstituierten einen Safe Space für Austausch. In einem kollektiven und künstlerischen Schaffensprozess entsteht ein Animationsfilm, der Menschen mit und ohne Behinderungen auf sensible Art und Weise informiert, gesellschaftliche Tabus aufbricht und sie in Entfaltung ihrer Persönlichkeit und ihren Potenzialen unterstützt. Damit leistet das Projekt einen essenziellen Beitrag zu Teilhabe und Inklusion.

Jurystatement:

„Das Projekt nähert sich mit hoher Sensibilität einem tabuisierten Thema an. Sexability findet Wege, um Tabus und Mythen im Zusammenhang mit der Sexualität von Menschen mit Behinderung aufzubrechen. Der Animationsfilm als künstlerisches Mittel ist geeignet, um mit dem Thema auf künstlerisch hochwertige Weise umzugehen anschaulich und aufklärend, aber ohne vorzuführen. Ein wichtiges Projekt, das einen essenziellen Beitrag zu Teilhabe und Inklusion leistet.“

Filmportrait:

SEXABILITY


PREISTRÄGER 2020 Soura Film Festival

 

Soura Film Festival e. V.

Kurzportrait:

Das Soura Film Festival in Berlin ist mit seinen Filmvorführungen und Paneldiskussionen eine wichtige Plattform für queere Filme aus der SWANA-Region (South West Asia and North Africa), in der queere Menschen nach wie vor Verfolgung erleben. Bei Soura (arabisch für „Bild“) geht es darum, eine Lebensvision zu teilen, die ergreifend, trotzig und einzigartig ist. Die Mission des Festivals ist es, einen sicheren und einladenden Raum für Filmemacher:innen zu schaffen, Heteronormativität und patriarchalische Umgebungen und Strukturen infrage zu stellen und sich mit Queerness auseinanderzusetzen. Unter Queerness versteht das Festival dabei nicht nur die Bemühungen um die LGBTQI+ Community, sondern auch die Beschäftigung mit Themen wie Feminismus, Migration und menschliche Beziehungen, die sich gegen unterdrückerische soziale Konstrukte richten. Mit dem Preis wurden die dritte (2021) und die vierte (2022) Festivaledition unterstützt.

Jurystatement:

„Für die postmigrantische LGBTQI+ Community sind sichere Orte wichtig. Orte, die Unterschiede und Diversität feiern. Das Soura Film Festival bietet einen solchen Raum. Das Festival macht queere Menschen nicht zum Objekt, sondern gibt die Möglichkeit, die Welt aus ihren Augen zu betrachten. Das Soura Film Festival bricht Strukturen auf und gibt marginalisierten Gruppen einen Raum. Hier kommt die ‚Nische‘ auf die große Bühne.“

Filmportrait:

SOURA FILM FESTIVAL


PREISTRÄGER 2020

 

Spiegelarche

Der Grüne Salon e. V.

Kurzportrait:

An einem Ort der Stille im ländlichen Raum Thüringens steht die Spiegelarche: Eine begehbare Landmarke aus verdreht gestapelten, verspiegelten Containern mitten auf dem Feld. Die Spiegelarche ermöglicht Reflexionen durch die Spiegelungen von sich selbst und der Umwelt; sie schafft einen neuen, veränderten Blick auf Bekanntes und schärft so die Wahrnehmung. Als architektonischer Raum erscheint sie jeden Tag anders und setzt auf diese Weise ein starkes Zeichen für die Wandelbarkeit unserer Welt und unseres Daseins. Die Faszination der Spiegelarche zieht nicht nur Besucher:innen an: Renommierte Künstler:innen unterschiedlichster Genres bespielen den Ort mit Projekten von hoher künstlerischer Qualität. Ihre Werke laden Besucher:innen dazu ein, mit der Kraft des Staunens den eigenen Geist zu öffnen, sich selbst im veränderten Kontext zu erfahren und neue Perspektiven einzunehmen. Die Spiegelarche ist ein Ort des gemeinschaftlichen Erlebens und steht für Offenheit, Toleranz und Neugierde.

Jurystatement:

„Ein großartiges Projekt von hoher künstlerischer Qualität, ein Monument der Freiheit mit einem philosophischen, experimentellen und existenziellen Anspruch. Die Spiegelarche sieht jeden Tag anders aus, ein großes Zeichen für unsere Wandelbarkeit und eine Einladung, sich selbst im Kontext der Natur zu erfahren.“

Filmportrait:

SPIEGELARCHE

PREISTRÄGER 2021

ARTplus Künstlerische Ausbildung und Qualifizierung für Kreative mit Behinderung

EUCREA Verband Kunst und Behinderung e. V.

Kurzportrait:

In fünf Bundesländern (Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen) ermöglicht das Strukturprogramm ARTplus künstlerisch begabten Menschen mit Behinderung eine professionelle Ausbildung an kooperierenden Theaterakademien, Kunst- oder Musikhochschulen. Bis heute sind selbstständige, von der Behindertenhilfe unabhängig agierende Kreative mit Beeinträchtigungen in der deutschen Kulturlandschaft eine Randerscheinung. Mit dem Pilotprogramm werden Erfahrungen gesammelt und Formen erprobt, wie künstlerische Bildung für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen an Hochschulen erreicht werden kann. Im nächsten Schritt werden Strukturen etabliert, die inklusive künstlerische Hochschulbildung dauerhaft ermöglichen sollen.

Jurystatement:

„Unprätentiös und dadurch umso wertvoller: ARTplus setzt an den Strukturen der professionellen künstlerischen Ausbildung an, um Inklusion in Kunst und Kultur grundständig zu ermöglichen. Es ist dringend nötig, dass talentierte Menschen mit Behinderung unabhängig von der Unterstützung und dem Potenzial ihres persönlichen Umfeldes den Berufswunsch ‚Künstler:in‘ realisieren können. Ein stärkendes und Hoffnung machendes Projekt, das alle Zeichen auf die Veränderung hin zu einem offeneren und diverseren Kunstbetrieb setzt.“

Filmportrait:

ARTPLUS


PREISTRÄGER 2021 DanceOn60+hybrid

 

Kulturator | GUTE-DINGE-STIFTUNG e. V.

Kurzportrait:

DanceOn60+hybrid ist ein inklusives, hybrides Tanzprojekt, das zeitgenössische Tanzgruppen in Einrichtungen der Senior:innenarbeit initiiert und digital miteinander vernetzt. Es nutzt moderne Technik, um älteren Menschen mit und ohne Behinderungen die Teilhabe an soziokulturellen Projekten zu ermöglichen. Das soziale Miteinander ist dabei ein zentraler Aspekt. In der Pandemie ist bei den Zielgruppen eine Offenheit gegenüber moderner Technik entstanden, die DanceOn60+hybrid ermöglicht: Eine Tanzveranstaltung in Präsenz steht in Verbindung mit weiteren digital angeschlossenen Gruppen und Einzelpersonen und stiftet Kontakt über die Stadtteilgrenzen hinweg. Seit 2022 haben sich drei neue Tanzgruppen im ländlichen Raum sowie eine weitere in München gebildet. Inzwischen finden die Treffen vorzugsweise wieder in Präsenz statt im Bewusstsein, dass das hybride Format jederzeit verfügbar ist, um die Verbindung miteinander lebendig zu halten.

Jurystatement:

„Ein wundervolles Projekt, das einem hochaktuellen Thema – Einsamkeit im Alter ganz sinnlich begegnet. DanceOn60+hybrid gelingt es, ältere Menschen für zeitgenössischen Tanz zu begeistern und sie vor Ort wie digital miteinander zu verbinden. Es bringt Menschen im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung, lockt sie aus ihrer Isolation und bringt sie im gemeinsamen Tun zueinander. Darin entfaltet sich das hohe integrative Potenzial der Kunstform Tanz, die sich in diesem Ansatz für die Arbeit mit einer diverser werdenden alternden Gesellschaft wärmstens empfiehlt.“

Filmportrait:

DANCEON60+HYBRID

PREISTRÄGER 2021 Der Garten der Erinnerungen

Integrationshaus e. V.

Kurzportrait:

In einem partizipativen künstlerischen Prozess kreieren Bewohner:innen des Stadtteils Köln-Kalk und Interessierte aus dem ganzen Stadtgebiet einen gemeinsamen virtuellen Garten der Erinnerungen. Das Projekt des Integrationshaus e.V. in enger Zusammenarbeit mit VAMOS Animation ist eine Einladung an alle, Erinnerungen neu entstehen zu lassen, sie in Virtual Reality (VR) zugänglich zu machen und miteinander zu teilen. In Workshops erwerben die Beteiligten die Kompetenz, einen eigenen Baum in VR zu gestalten. Zusammen mit ihrer Kreation pflanzen sie auch ihre Erinnerungen als Audiodatei in ihrer Muttersprache in den Garten, der auf einem digital nachgebildeten Teil der Kalker Hauptstraße entsteht. Am 21. März 2023, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, wurde der Garten der Erinnerungen eröffnet. Das Projekt feiert eine gemeinsame Vision des Miteinanders und die Freude am gemeinsamen Tun und lädt dazu ein, Erinnerungen an alte und neue Heimatorte zu teilen.

Jurystatement:

„Ein berührender und einzigartiger Ansatz, der einen zentralen Aspekt deutscher Realität künstlerisch und partizipativ thematisiert: Krieg und Verfolgung machen die Reise in bestimmte Länder unmöglich, die für etliche Menschen jedoch zentraler Teil ihrer Geschichte sind. Das digitale und doch sinnliche Projekt Der Garten der Erinnerungen arbeitet Identitätspfade aus, anstatt sie nur zu zeigen. Man möchte in diesem Garten stehen und den Erinnerungen zuhören hier erhalten unsichtbare Räume Sichtbarkeit. Nicht zuletzt entsteht so eine Basis für neue Begegnungen in ,Real Life‘.“

Filmportrait:

DER GARTEN DER ERINNERUNGEN

PREISTRÄGER 2021 SPREAD MORE BEAUTY

Interventionsbüro e. V.

Kurzportrait:

SPREAD MORE BEAUTY ist ein radikal vielfältiger Salon für Schönes, Diversität und Dialog, in dem Schönheitsexpert:innen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte, Autodidakt:innen und Profis zusammen wirken. Schönheit gilt hier als Geste des solidarischen Umgangs miteinander, als Konzept eines guten und herrschaftsfreien Lebens. Im Stadtteil Leipzig-Grünau leben Menschen vielfältiger sozialer und kultureller Prägungen. Hier kreiert SPREAD MORE BEAUTY einen Safe Space, in dem sich die Formen des Schönen über die Grenzen von Sprache und Kultur hinweg miteinander verbinden können. Regelmäßige Beauty Sessions, Sonderveranstaltungen und Workshops schaffen den Rahmen für Begegnungen mit sich selbst und anderen. In geschützter Atmosphäre entsteht Raum für die Erkenntnis, dass vermeintliche Makel weniger bedeuten als die Gewissheit, als Mensch ganz und gar richtig zu sein.

Jurystatement:

„Ein großartiges und innovatives Projekt! SPREAD MORE BEAUTY begibt sich auf die Spuren dessen, was Schönheit in einer Kultur ausmacht und wie sie ihr ins Gedächtnis geschrieben ist. Der transkulturelle Schönheitssalon öffnet damit einen Raum für Themen, die weit über die Schönheitspraktiken hinausweisen. Das Herz des Projekts bildet der solidarische, liebevolle und gleichberechtigte Umgang miteinander. Darin entfaltet sich das große Potenzial des Projekts, in dem Menschen sich selbst und andere als wertvoll erkennen können.“

Filmportrait:

SPREAD MORE BEAUTY

PREISTRÄGER 2022 LABA Berlin

 

Jüdisches Zentrum Synagoge Fraenkelufer e. V.

Kurzportrait:

LABA Berlin bringt acht Kulturschaffende verschiedener Disziplinen zusammen, um gemeinsam klassische und moderne jüdische Schriften zu diskutieren und ein gesellschaftlich relevantes Leitmotiv herauszuarbeiten. So wird die literarische Tradition des Judentums zum Ausgangspunkt für künstlerisch-kreative Auseinandersetzungen im Hier und Jetzt. Die Präsentation der Ergebnisse in Berliner Galerien und an weiteren Schauplätzen macht die Vielfalt zeitgenössischer jüdischer Kunst und Kultur im öffentlichen Raum sichtbar und ermöglicht eine Annäherung an die Gedanken- und Gefühlswelt von in Berlin lebenden Menschen jüdischen Glaubens.

Jurystatement:

Es ist notwendig, eine zeitgenössische Diskussion jahrhundertealter literarischer und religiöser Quellen anzustoßen. LABA Berlin bespielt dabei nicht nur eine Gruppe bereits Eingeweihter, sondern weist durch die Verankerung im lebendigen Berliner Kunstgeschehen in beispielhafter Form über sich hinaus. Offen und mit Gegenwartsbezug präsentiert sich jüdische Kultur und schafft als Stipendienprogramm nicht nur Neues, sondern öffnet künstlerische Diskursräume, deren hohe Bedeutsamkeit die jüngste documenta-Debatte kaum eindringlicher hätte grundieren können.“

Filmportrait:

LABA BERLIN

Von admin