Für ihre außerordentlichen Verdienste um das deutschsprachige Theater zeichnet die Stiftung Preußische Seehandlung Shermin Langhoff und Jens Hillje mit dem Theaterpreis Berlin 2016 aus.

Die Entscheidung über die Auszeichnung traf die Preisjury, der die Intendantin des Schauspielhauses Zürich, Barbara Frey, der Intendant des Staatsschauspiels Dresden, Wilfried Schulz und die Theaterkritikerin Barbara Burckhardt, sowie mit beratender Stimme der Intendant der Berliner Festspiele, Dr. Thomas Oberender, angehören.

In der Jurybegründung heißt es: " Vor 10 Jahren erfand Shermin Langhoff am Berliner HAU ein Festival unter dem Titel «Beyond Belonging». Damit gewann der Begriff des «Postmigrantischen» konkrete Gestalt im Theater. 2008 übernahm sie das Ballhaus Naunynstraße und entwickelte dort mit einem Ensemble multinationaler Herkünfte neue Stoffe, Ästhetiken und Sichtweisen für ein Deutschland, das längst von Menschen unterschiedlichster Kulturen mitgeprägt wird – eine Tatsache, der sich das Theater lange Zeit glaubte, nicht stellen zu müssen. Seit der Spielzeit 2013/2014 leiten Shermin Langhoff und Jens Hillje das Maxim Gorki Theater und haben es konsequent und radikal zu einer Spielstätte gemacht, die die Vielfalt der Stadtbevölkerung spiegelt, in seinem performativen und diskursiven Programm wie in seinem Ensemble: deutsche Schauspieler aus allen Teilen der Welt, die sich herausspielen aus Schubladen, Zuschreibungen und (Gender-)Eindeutigkeiten. Identität ist für sie keine fixe Kategorie, sondern die Möglichkeit, sich immer wieder neu zu betrachten und zu hinterfragen, im sozialen, künstlerischen und politischen Raum.

 
Selbstermächtigung, Diversität und Partizipation sind mittlerweile beliebte Begriffe geworden. Shermin Langhoff und Jens Hillje haben sie früher als andere zu Grundvoraussetzungen ihres Theaters erklärt. Mit ihrem Ensemble ist es ihnen gelungen, am Gorki Theater eine enorme Energie zu entwickeln, die ein neues, junges Publikum zu begeistern vermag."

Der mit 20.000 Euro dotierte Theaterpreis Berlin wird im Rahmen des Berliner Theatertreffens vom Regierenden Bürgermeister und Vorsitzenden des Rates der Stiftung Preußische Seehandlung, Michael Müller, verliehen.

Die Preisverleihung fand am Sonntag, den 15. Mai 2016 um 12.00 Uhr im Haus der Berliner Festspiele statt: als Matinee, die Kollegen und Freunde der Preisträger ausrichten. Alle Theaterfreunde waren herzlich dazu eingeladen.

Theaterpreis Berlin 2016 der Stiftung Preußische Seehandlung an Shermin Langhoff & Jens Hillje

Begründung für die Preisvergabe

Vor 10 Jahren erfand Shermin Langhoff am Berliner HAU ein Festival unter dem Titel «Beyond Belonging». Damit gewann der Begriff des «Postmigrantischen» konkrete Gestalt im Theater. 2008 übernahm sie das Ballhaus Naunynstraße und entwickelte dort mit einem Ensemble multinationaler Herkünfte neue Stoffe, Ästhetiken und Sichtweisen für ein Deutschland, das längst von Menschen unterschiedlichster Kulturen mitgeprägt wird – eine Tatsache, der sich das Theater lange Zeit glaubte, nicht stellen zu müssen. Seit der Spielzeit 2013/2014 leiten Shermin Langhoff und Jens Hillje das Maxim Gorki Theater und haben es konsequent und radikal zu einer Spielstätte gemacht, die die Vielfalt der Stadtbevölkerung spiegelt, in seinem performativen und diskursiven Programm wie in seinem Ensemble: deutsche Schauspieler aus allen Teilen der Welt, die sich herausspielen aus Schubladen, Zuschreibungen und (Gender-)Eindeutigkeiten. Identität ist für sie keine fixe Kategorie, sondern die Möglichkeit, sich immer wieder neu zu betrachten und zu hinterfragen, im sozialen, künstlerischen und politischen Raum. Selbstermächtigung, Diversität und Partizipation sind mittlerweile beliebte Begriffe geworden. Shermin Langhoff und Jens Hillje haben sie früher als andere zu Grundvoraussetzungen ihres Theaters erklärt. Mit ihrem Ensemble ist es ihnen gelungen, am Gorki Theater eine enorme Energie zu entwickeln, die ein neues, junges Publikum zu begeistern vermag.

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Von admin

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