Am 09. Juni 2015, hatte die Weinkrake – Wein-Lifestyle-Blog – wichtige Importeure, Weinhändler und Sommeliers aus Deutschland geladen, um im außergewöhnlichen Ambiente ein Experiment durchzuführen. Die zentrale Fragestellung: Welchen Einfluss hat das Design auf die gesamte Wahrnehmung des Weines. Nach Auswertungen der Ergebnisse ist eine große Relevanz des Designs auf die Wahrnehmung festzustellen. Ein nah an der Markenidentität orientiertes Design ist von herausragender Bedeutung.

 
Beim Kauf eines Weines beeinflussen viele Faktoren die Kaufentscheidung. Angebote die zur Persönlichkeit passen und die eigenen Nutzendimension sind wichtige Motive zum Kauf. Doch ebenso wichtig sind die Produktmerkmale. Dabei spielt insbesondere der Preis nach wie vor eine tragende Rolle, jedoch auch andere Merkmale wie Qualitätszeichen, Markenname und Design werden immer wichtiger. Ausgehend von der Tatsache, dass sich Zielgruppen heutzutage intensiver mit der Thematik Wein auseinandersetzen und sich die Akzeptanz von modernen Designelementen beim Wein durch stetig wachsende Zielgruppen von modernen Weintrinkern (7,8%), ambitionierten Trendfollowern (15,6%) und jungen Unkomplizierten (6,5%) (siehe Sinus Milieu Wein – DWI) steigert, stellt das Design ein immens wichtiges Unterscheidungsmerkmal in einem höchst konzentrierten Markt dar.

Weinkrake.com bildet Inhalte für diese stärker wachsenden Zielgruppen ab und verbindet Weinthemen im Kontext mit anderen, prägnanten Themen wie Lifestyle oder Design.

Am 09. Juni 2015 trafen sich wichtige Importeure, Weinhändler und Sommeliers im DRS Studio Berlin, um Antworten auf die Frage zu geben, in welchem Maße eine Kongruenz zwischen Design und Geschmack vorliegt und ob der Geschmack die von dem Design suggerierte Erwartung erfüllen kann. Dazu wurden im Vorfeld die überzeugendsten Weinlabels und Packagings aus der Prowein 2015, einer der wichtigsten Weinmessen weltweit, ausgesucht.

Darunter exemplarisch Weine, deren Flaschendesign an ein Flakon erinnern, eine Weinflasche an der Muscheln hängen, da diese in 15 Metern Tiefe bei einem Druck von minus 2.5 Bar gelagert wird, ein Wein dessen Storytelling auf einem Comic basiert, Weinetiketten die durch Ihre Etikettenhaptik Akzente setzen oder auch Weine, die ihre Region in außergewöhnlichen Gestaltungskonzepten integrieren. Die Experten nahmen das Konzept und das Design in Augenschein, verkosteten den Wein und diskutierten, ob Design und Geschmack ein entsprechendes Kaufargument besitzen.

„Verkostungen basieren normalerweise ausschließlich auf dem Geschmack eines Weines. Zukünftig wird aber das Design eine immer wichtigere Rolle spielen. Deshalb wollte ich mir das hier einmal anschauen.“ sagt der jüngste Sommelier Deutschlands Matthias Brandweiner, Sommelier im Le Faubourg (Sofitel) Berlin.

José Segura Márquez, Importeur Vinaturel bemerkt: „Es ist unglaublich interessant zu sehen, welche Konzepte eigentlich hinter den einzelnen Designs stehen und wie viel Mühe sich hier zu jedem vorgestellten Wein gemacht wurde. Normalerweise bekommt das der Endkonsument in dieser Tiefe gar nicht mit.“

Und auch Alessandro Vespasiano, Inhaber der Weinbar Briefmarkenweine versichert: „ In dieser Verkostung konnte man den Spannungsbogen fühlen, wie sich der Gaumen auf den Schluck Wein vorbereitet, der durch das Design vorab vermittelt wird.“

Resultate

Es wurden 22 Weine mit einer Dosis an überzeugender Kreativität verkostet. (siehe Liste unten)

Nach Expertenmeinung, überzeugten die Weine Abadía De San Campio, Vento´z, Cannonball und La Belle Ètoile durch eine sehr stimmige Kommunikation zwischen Design und Geschmack. Auch der „A“ fand durch sein Konzept, welches die eigene Regionalität in den Fokus stellt, hohe Beachtung.

Fazit

Insgesamt ist festzustellen, dass eine Erfüllung der vom Design bewirkten Erwartungshaltung sowie eine stimmig umgesetzte Verbindung von Design und Geschmack positiv mit den Endbewertungen der Weine korreliert. Somit kann deduziert werden, dass ein bewusstes und qualitativ hochwertig gestaltetes Design ein wichtiger Träger für die Kaufentscheidung (Erst- und Wiederkauf) darstellt. Eine Akzentuierung durch das Design sollte jeweils nah an der jeweiligen Markenidentität der Weine stattfinden. Designs, die davon abweichen, werden schnell als „False Friend“ entlarvt und als zu aufgesetzt bzw. zu gewollt empfunden. Damit verlieren diese Weine drastisch an Glaubwürdigkeit und ein Wiederholungskauf ist schwieriger zu erreichen.

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Von admin

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