Der All-Tag geht wieder los: Am 25. August 2016 öffnet das Zeiss-Großplanetarium in Berlin nach umfassender Modernisierung und Sanierung als modernstes Wissenschaftstheater Europas wieder seine Türen. Neben einer neuen Medientechnik, einem neu gestalteten Foyer und weiteren bautechnischen Vorhaben gehörte auch eine inhaltliche Neuausrichtung zum Gesamtkonzept der rund zweijährigen Modernisierung.
Das in Berlin Prenzlauer Berg gelegene Planetarium wird sich für neue Themengebiete öffnen: Statt wie bisher ausschließlich astronomische Programme zu zeigen, wird es sich in Zukunft auch anderen wissenschaftlichen Gebieten wie der Biologie, der Chemie oder Medizin widmen. Besonders durch die neue Fulldome-Technik können hier wissenschaftlich anspruchsvolle Themen eindrücklich und unterhaltsam vermittelt werden. Musik und Unterhaltung stehen natürlich ebenfalls weiterhin auf dem Programm.
Für die Erneuerung der Medientechnik und die baulichen Maßnahmen des Zeiss Großplanetariums sowie zur Teilfinanzierung der Eröffnungsproduktion „Sterne über Berlin“ wurden vom Land Berlin Mittel in Höhe von 12,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) steuerte zusätzlich rund 360.000 Euro bei. Die 360-Grad-Eigenproduktion „Sterne über Berlin“ wird durch die LOTTO-Stiftung Berlin mit einer Gesamtsumme von 618.500 Euro gefördert sowie mit einem Eigenanteil des Landes Berlin in Höhe von 300.000 Euro (in den oben genannten 12,8 Millionen Euro bereits enthalten).

 
Neue Medientechnik: Sternprojektor ZEISS UNIVERSARIUM Modell IX
Das neue Herzstück des Zeiss-Großplanetariums ist der Sternprojektor vom Typ ZEISS UNIVERSARIUM Modell IX, der speziell für das Haus modifiziert wurde. Er wird den nächtlichen Sternenhimmel mit natürlicher Brillanz an die 23-Meter Kuppel projizieren. Zusätzlich wurden acht Planetenprojektoren installiert, um die Bewegungen der Wandelsterne am Firmament zu zeigen.
Ergänzt wird der Sternprojektor außerdem um ein mehrkanaliges, digitales Projektionssystem mit zehn ZEISS VELVET Videoprojektoren für die 360°-Fulldome-Projektion, die ein kuppelfüllendes Videobild erzeugt. Die Verbindung aus analogem Sternprojektor und digitalem Planetarium ermöglicht es den Besuchern, in Zukunft nicht nur die Sterne von der Erde aus zu sehen, sondern auch die Erde und das Sonnensystem zu verlassen und dreidimensional durch das Universum zu reisen. Die auf astronomischen Datenbanken basierende 3D-Software visualisiert das gesamte beobachtbare Universum.
3D-Sound: Das Atmosphea-System, das aus der Zusammenarbeit von Shure und dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT entstand, sorgt für ein beeindruckend räumliches Klangerlebnis. 49 Lautsprecher ergeben mit dem neu installierten Ganzkuppelprojektionssystem eindrucksvolle dreidimensionale Welten für Auge und Ohr.
Die neue Medientechnik des Zeiss-Großplanetariums bietet ungleich mehr inhaltliche Möglichkeiten. Sie ersetzt den bisherigen Sternprojektor Cosmorama und die veraltete Multivisionsanlage auf der Basis von Diaprojektoren. Nach 26 Betriebsjahren war die einst hochmoderne Technik anfällig für Störungen geworden und entsprach nicht mehr den technischen Standards und didaktischen sowie künstlerischen Erfordernissen. Darüber hinaus war es inzwischen fast unmöglich geworden, bei Ausfällen passende Ersatzteile zu beschaffen. Der Sternprojektor Cosmorama, der seit 1987 rund drei Millionen Zuschauer mit seinem Sternenhimmel begeisterte, ist ins Foyer des Hauses umgezogen und kann dort besichtigt werden.
Neue Programme: Wissenschaftstheater
Das Zeiss-Großplanetarium startet mit 14 unterschiedlichen Programmen zu Astronomie, Naturwissenschaft und Unterhaltung. Ein Großteil des Programms richtet sich an junge Menschen, um diesen die Wunder des Universums näher zu bringen. Das Zeiss-Großplanetarium wird im Verbund der am 1. Juli 2016 neugegründeten Stiftung Planetarium Berlin stärker als Wissenschaftstheater arbeiten. Neben den Wissenschaftsprogrammen – wie „Rätsel des Lebens“ oder „Incoming!“ – ergänzen Lesungen, Konzerte, aber auch die immersive Unterhaltung das Programm. „Die drei ???“ haben als Hörspiel viele große und kleine Fans. Drei für Planetarien speziell in 3D-Sound produzierte Hörspiele der Reihe werden hier ebenso präsentiert wie wissenschaftliche Vorträge.
Die vielfach international ausgezeichnete Pianistin Katharina Treutler eröffnet das Haus virtuos am 25. August 2016 um 20 Uhr. Mit „Sternzeit – Eine musikalische Tour durch die Astronomiegeschichte Berlins“ erleben die Besucherinnen und Besucher eben jene Epochen musikalisch, in denen die Wissenschaft in Berlin brodelte und neue Entdeckungen hervorbrachte. Am 26. August 2016 hält Dr. Sigmund Jähn, der als erster Deutscher in den Weltraum flog, den Vortrag „Zu den Sternen – Deutsche Beiträge zu Raketenentwicklung und Raumfahrt“. Auch an der Langen Nacht der Museen am 27. August nimmt das Zeiss-Großplanetarium teil.
Nach den Sommerferien startet das Planetarium mit drei neuen, selbst produzierten Kita- und Schulprogrammen: „Mit Raketen zu Planeten“, „Raumschiff Erde“, „Sonne, Mond und Sterne“. Dabei greift das Zeiss Großplanetarium auf die lange Tradition der Programme des Planetariums am Insulaner zurück. Die Schulprogramme werden gleichzeitig an beiden Planetarien gezeigt. Damit werden bereits die ersten Synergien innerhalb der neuen Stiftung genutzt.
Außerdem erhält die Stiftung Planetarium Berlin von der IHK Berlin eine Projektförderung über 393.000 Euro für das Projekt INTENSE: Mithilfe einer mobilen 360-Grad-Videoprojektionskuppel wird eine innovative Form der Berufsorientierung direkt in die Schulen gebracht. Die Programme vor Ort richten sich an Schüler der 7. bis 12. Jahrgangsstufe an allgemeinbildenden Schulen. Sowohl kurze Kurseinheiten als auch aufbauende Kurse, die eine gesamte Berufsorientierungswoche abdecken können, sollen die Jugendlichen für Berufe im Themenfeld MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) begeistern.
Erste 360-Grad-Eigenproduktion: „Sterne über Berlin“
Berlin – eine Stadt in ständigem Wandel, Heimat von 3,5 Millionen Menschen. Ihre wechselvolle Geschichte spiegelt sich auch in den mit ihr verbundenen klangvollen Namen aus Astronomie und Naturwissenschaft wider: Johann Gottfried Galle, der Entdecker des Planeten Neptun, Alexander von Humboldt, Albert Einstein und viele andere. Und noch heute ist die Stadt Heimat zahlreicher wissenschaftlicher Institute, die uns helfen, die Welt um uns herum mit jedem Tag ein wenig besser zu verstehen. Die Besucherinnen und Besucher reisen in 360 Grad durch Zeit und Raum, und erleben nicht nur die spannende Forschungsgeschichte Berlins, sondern auch – ständig aktualisiert und interaktiv – das, was wir heute über die „Sterne über Berlin“, über den Weltraum und unseren Platz im Kosmos wissen.
Ausblick: Bistro und Vermietung
Auch kulinarisch wird das Planetarium ab Spätherbst 2016 einiges zu bieten haben: Das zukünftige Bistro wird von den erfahrenen Gastronomen Elmar Karger, Gernot Karger und Tilo Barenthin betrieben. Es wird echte Berliner Küche mit frischen BIO-Produkten angeboten. Außerdem übernimmt das Team die Vermietung der Eventflächen. Kulinarischer Berater der drei Gastgeber ist Spitzenkoch Tim Raue, der mit zwei Michelin Sternen und 19 Gault & Millau Punkten ausgezeichnet ist. Er konzipiert die Speisekarten für das Bistro und zeichnet für ausgewählte, im Planetarium stattfindende Events und Caterings verantwortlich.
Tim Florian Horn, Kommissarischer Vorstand der Stiftung Planetarium Berlin und Direktor des Zeiss-Großplanetariums:
„Nach zwei Jahren intensiver Sanierung und Modernisierung haben wir es geschafft, uns vom kosmischen Staub der Geschichte zu lösen. Nunmehr blicken wir von der Keimzelle der Naturwissenschaften, der Astronomie, auf alle Themen der Forschung und werden als Wissenschaftstheater unseren Horizont mit Programmen zur Biologie, Physik und Geologie erweitern. Im Verbund der Stiftung Planetarium Berlin obliegt es den Planetarien, moderne, didaktische Formate anzubieten, die eine neue Generation an Forschern hervorbringen.“
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin:
„Das Zeiss-Großplanetarium setzt europaweit technisch und inhaltlich Standards. Damit ist ein wesentlicher Schritt unserer Stadt auf dem Weg zu Deutschlands Standort Nr. 1 für astronomische Populärwissenschaft getan. Mit den neuen technischen Möglichkeiten können selbst wissenschaftlich anspruchsvolle Themen eindrucksvoll und unterhaltsam vermittelt werden, um ein möglichst breites Publikum zu erreichen.“
Tim Renner, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin:
„Berlin hat seit heute das modernste Wissenschaftstheater Europas. Das Zeiss Großplanetarium bespielt seine Räume zukünftig digital. Dank der neuen hochmodernen Projektionsanlagen werden die Besucherinnen und Besucher nun virtuelle Realitäten erfahren. Dieses ist mehr als ein Planetarium. Dieses ist ein Ort der Vermittlung von kulturellen und didaktischen Themen in 360°. Wir freuen uns, dass die Berliner Planetarien über den analogen Tellerrand hinaus denken und nun ein neues Zeitalter beginnen.“
Klaus Gendner, Mitglied der Geschäftsleitung der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH:
„Ich freue mich sehr, im Namen der BIM heute die Wiedereröffnung des Zeiss Großplanetariums mit Ihnen zu feiern. Das Zeiss-Großplanetarium gehört seit jeher zu unseren Prestigeobjekten im kulturellen Bereich. Besonders erfreulich ist, dass wir sowohl den Zeitplan als auch das vorgesehene Budget für die Teilsanierung problemlos eingehalten haben. Mit der im Herbst geplanten Installation einer Photovoltaikanlage tragen wir auch unseren klimapolitischen Zielen Rechnung und erwarten dadurch eine jährliche CO2-Einsparung von fünf Tonnen.“
Dr. Martin Wiechmann, Leiter des Bereichs Planetarien der Carl Zeiss AG:
„Nun ist es soweit, das Zeiss-Großplanetarium in Berlin nimmt nach umfassender Sanierung seinen Betrieb erneut mit modernster ZEISS-Technik wieder auf. Die Zuschauer dürfen sich in einem einzigartigen Planetarium auf die weltweit hellsten Sterne und fantastische Reisen durch das Universum freuen.“
Eintrittspreise und Öffnungszeiten
Wissen 8 € / erm. 6 €
Familienkarte Wissen (2 Erw. + 3 eigene Kinder unter 18 Jahre) 21 €
Musik und Unterhaltung 9,50 € / erm. 7,50 €
Schulklassen/Kita-Gruppen 4 € pro Person (2 Begleitpersonen erhalten freien Eintritt)
Bei Sonderveranstaltungen können abweichende Preise gelten.
Das Planetarium öffnet 30 min vor Veranstaltungsbeginn.

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Von admin

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