So geschehen beim dritten ZUKUNFTSPREIS DES BERLINER SPORTS, der heute im ehrwürdigen Wappensaal des Roten Rathauses verliehen wird. Die Ringerabteilung des VfL Tegel 1891 e.V. hat die Jury mit ihrem Projekt „Ringen und Raufen an Grundschulen“ überzeugt und gewinnt 7500 Euro für die Vereinskasse. Der zweite Preis und 5000 Euro gehen an die Schachabteilung des SC Borussia 1920 Friedrichsfelde e.V., die den Anteil schachspielender Mädchen und Frauen erhöhen will. Platz drei mit immer noch 2500 Euro sichert sich die Tennisabteilung des TSV Berlin-Wittenau für das Integrations-Projekt „Tennis für alle! – Bunte Mischung im weißen Sport“.

Die 2.000 Berliner Sportvereine und -verbände waren von Juli bis Oktober 2015 aufgerufen, sich beim Landessportbund Berlin (LSB) um den „ZUKUNFTSPREIS DES BERLINER SPORTS“ zu bewerben. Erstmals konnten die Vereine sich vollkommen frei – auch unabhängig von den vorgeschlagenen Bereichen – für ein Thema entscheiden. Alle Bewerbungen gingen zu einem vorgeschlagenen Thema ein. Die meisten im Bereich Vereinsentwicklung (23 Bewerbungen, beispielsweise Mitgliedergewinnung und -bindung, Förderung von Senioren und Frauen, Gewinnung von Ehrenamtlichen). Zu den Themen Integration und Inklusion (Strategien zur Vereinsangeboten für Menschen mit Migrationshintergrund oder mit Handicap), Kinder- und Jugendförderung (Nachwuchsförderung, Sport und Bildung, Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Schulen) und Umwelt (beispielsweise Abfallvermeidung und -management, Energieeffizienz, Wasserschutz) gingen weitere 37 Bewerbungen ein.

 
Alle Konzepte und Projekte wurden nach ihrem Beitrag zur Sportentwicklung, ihrer Nachhaltigkeit, ihrer Originalität, des personellen und zeitlichen Einsatzes sowie der Kommunikations- und Öffentlichkeitswirkung bewertet. Zudem flossen die allgemeine Vereinsarbeit, die Mitgliederzahl und deren Entwicklung, die finanzielle Ausstattung des Vereins sowie die Teilnahme an anderen Wettbewerben sowie weitere prämierte Projekte in die Entscheidung mit ein. Erstmals konnten beim ZUKUNFTSPREIS DES BERLINER SPORTS Vertreter der Vereine mit den zwölf besten Projekten die Jury mit einer Präsentation ihrer Ideen überzeugen.

Der Jury gehören an LSB-Präsident Klaus Böger, Berlins Sportstaatssekretär Andreas Statzkowski, die LSB-Vizepräsidenten Tobias Dollase und Sally Julian Rotholz, BSR-Vorstandsvorsitzende Dr. Tanja Wielgoß, REMONDIS-Geschäftsführer Stephan Tschentscher, LOTTO-Vorstand Dr. Marion Bleß, LSB-Direktor Dr. Heiner Brandi, Hockey-Olympiasiegerin Natascha Keller, RBB-Programmbereichsleiterin Katrin Günther sowie Morgenpost-Sportchef Raik Hannemann angehören.

Insgesamt werden mit Hilfe der Berliner Stadtreinigung (BSR), der LOTTO-Stiftung Berlin und der Firma REMONDIS 20.000 Euro Preisgeld an die Gewinnervereine vergeben. Die ausgezeichneten Vereine haben die Preise gemäß ihrer Satzung zu verwenden. Eine Überprüfung der Mittelverwendung erfolgt durch den Landessportbund.

Die Preisträger:

1. Platz: VfL Tegel 1891 e.V.

Der VfL Tegel ist mit 2616 Mitgliedern und 20 angebotenen Sportarten der größte Sportverein in Tegel. Die Abteilung der Ringer wurde 1950 gegründet. Sie bewarb sich im Namen des Vereins mit dem Projekt Ringen und Raufen nach Regeln, das 2008 in einer AG an einer Schule für körperbehinderte Schüler gestartet wurde. Heute sind acht ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer an sechs Grundschulen im Einsatz. Die Ziele des Projekts sind vielfältig. Vorrangig lernen die Kinder beim Ringen und Raufen ein faires Miteinander aber auch mit Erfolgen und Niederlagen richtig umzugehen. Sie können sich zudem richtig auspowern, ihre eigene Stärke kennenlernen und die motorischen Fähigkeiten verbessern. Dadurch entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, das im besten Fall zu einer Anmeldung im Ringerverein führt. Eine tolles Projekt im Kinder- und Jugendsport! Prämiert mit 7.500,00 Euro

2. Platz: SC Borussia 1920 Friedrichsfelde e.V.

Im SC Borussia 1920 Friedrichsfelde sind 1600 Sportlerinnen und Sportler organisiert, davon 48 in der Abteilung Schach. Mit dem Projekt „Mädchen zum Schach“ leistet der Verein einen wertvollen Beitrag zur Steigerung des Anteils schachspielender Frauen. Unter anderem arbeitet der Verein mit dem Käthe-Kollwitz-Gymnasium zusammen, das den Denksport Schach als Fach in den Stundenplan der 5. und 6. Klassen aufgenommen sowie eine Mädchenschach-AG gegründet hat. Die Resonanz auf das neue Angebot war so groß, dass inzwischen zwei Gruppen eingerichtet wurden. Die daraus hervor gegangene Mannschaft junger Schachspielerinnen gewann die Berliner Meisterschaft und sicherte sich bei den Norddeutschen Meisterschaften den zweiten Platz. Ein weiteres vorbildliches Projekt zum Thema Kinder- und Jugendsport. Prämiert mit 5.000,00 Euro

3. Platz: TSV Berlin-Wittenau e.V.

Der TSV Berlin-Wittenau ist einer der kreativsten Vereine der Hauptstadt. Zum dritten Mal sichern sich die Nordberliner einen der ersten Plätze beim Zukunftspreis. Dieses Mal ist die Tennisabteilung des 3200 Mitglieder zählenden Vereins erfolgreich und holt den dritten Platz. Mit dem Projekt „Tennis für alle! – Bunte Mischung im weißen Sport“ wurden 60 neue Mitglieder insbesondere für den Kinder- und Jugendbereich gewonnen. Beim TSV Wittenau kann wirklich jeder Tennis spielen, ungeachtet seiner kulturellen, religiösen oder sozialen Herkunft. Gemeinsam bereiteten die Mitglieder die vier Tennisplätze auf, renovierten das Vereinshaus und aktivierten Trainer, Eltern und Jugendliche zur Mitarbeit und Mitgliederwerbung. Nun gibt es erstmalig eine Ausbildung für den Trainernachwuchs, es wurden Jugendwarte gewählt eine Werbestrategie entworfen. Dieses Projekt zum Thema Integration und Inklusion sollte Nachahmer finden! Prämiert mit 2.500,00 Euro

WEITERE GEWINNER UND IHRE PROJEKTE:

4. Platz: Vorspiel SSL Berlin. Der 1986 gegründete Verein bringt mit dem Projekt „Setz ein Zeichen für Toleranz, Respekt und Vielfalt – Mach das Sportabzeichen“ Menschen unterschiedlichen Alters, Herkunft und sexueller Orientierung zum Sportabzeichen. Thema Integration und Inklusion, prämiert mit 1.000,00 Euro

5. Platz: Wander-Paddler Havel. Der Verein mit 98 Mitgliedern möchte das Stand-Up-Paddling in Berlin bekannter machen und nutzte die Deutschen Meisterschaften, um Workshops anzubieten, erste Kursangebote auf den Weg zu bringen und Nachwuchs zu gewinnen. Thema Kinder- und Jugendsport, prämiert mit 1.000,00 Euro

6. Platz: Sportfreunde Kladow: Der Verein aus dem Süden Spandaus treibt die Vereinsentwicklung mit zahlreichen wiederkehrenden Veranstalungen voran. Dazu zählen der „Kids Sports Day“, ein „Midsummer Paarlauf“ oder der Inklusions-Crosslauf. Thema Vereinsentwicklung, prämiert mit 1.000,00 Euro

JEWEILS 500,00 EURO ALS DANKESCHÖN ERHIELTEN DIE PLÄTZE 7 BIS 12:

Tauchsportclub Adlershof, Landesverband Pferdesport Berlin-Brandenburg, Treptower Rudergemeinschaft, Judo-Club ‘03 Berlin, Berliner Ruder-Club Ägir und der Berliner Ruder-Club.

Der wiederum mit 20.000 Euro dotierte ZUKUNFTSPREIS DES BERLINER SPORTS 2016 befindet sich bereits in Planung. Die Bewerbungsphase wird voraussichtlich im Mai starten.

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Von admin

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