Ein Meeting-Rekord in Weltjahresbestleistung, drei Siege deutscher Athleten, 53.831 begeisterte Zuschauer und eine TV-Quote wie seit Jahren nicht – das ist die Bilanz des 72. Internationalen Stadionfestes Berlin.
Zwölf Weltmeister von Moskau waren beim Internationalen Stadionfest am 1. September 2013 angetreten, darunter die vier deutschen Christina Obergföll, Robert Harting, David Storl, Raphael Holzdeppe. Insgesamt waren 189 Athleten aus 34 Nationen in 15 Disziplinen am Start.
Für den sportlichen Höhepunkt sorgte die russische Speerwerferin Maria Abakumowa gleich zu Beginn. Sie schleuderte ihr Wurfgerät 70,53 Meter weit und stellte damit eine Weltjahresbestleistung auf! Noch nie in der Geschichte des ISTAF hat eine Frau so weit geworfen. Den Weltrekord der Tschechin Barbora Spotakova (72,28 Meter) verpasste Abakumova sie nur um 1,75 Meter. Weltmeisterin Christina Obergföll hatte nur einen gültigen Versuch und landete mit ihren 63,30 Metern hinter Linda Stahl aus Leverkusen (65,35) auf Platz drei.
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Viel beachtet wurde im Diskuswurf Paralympicssieger Sebastian Dietz, der 39,77 Meter warf und im internen Duell mit Robert Harting die Nase vorn hatte: „Wir haben ausgemacht, dass derjenige gewinnt, der öfter die Durchschnittsweite seiner fünf letzten Wettkämpfe übertrifft. Mir ist das zwiemal gelungen, Robert nur einmal. Jetzt muss er haute Abend einen ausgeben.”
Auch Kugelstoßer David Storl wurde seiner Favoritenrolle gerecht und siegte mit 20,91 Metern vor dem Tschechen Ladislav Prasil (20,79). Den letzten Stoß seiner Karriere machte Ex-Europameister Ralf Bartels. Mit 19,08 Meter wurde der Neubrandenburger Fünfter.
Für den dritten deutschen Sieg sorgte Weitspringer Christian Reif, dem in seinem letzten Versuch ein Satz auf 8,11 Meter gelang. Sprinterin Verena Sailer schaffte es über 100 Meter auf Platz zwei. Über 800 Meter überzeugte Mohammad Aman aus Äthiopien mit guten 1:43,97 Minuten. Der Kubaner Dayron Robles siegte über die 110 Meter Hürden in 13,35 Sekunden.
Chef-Organisator Martin Seeber: „Wir freuen uns sehr, dass auch das ISTAF 2013 sportlich ein großer Erfolg und eine gute Werbung für die Sportmetropole Berlin war.” Durchschnittlich 1,9 Millionen Zuschauer hatten die Live-Übertragung im ZDF eingeschaltet, in Spitzenzeiten sogar 2,2 Millionen. Damit erreichte das ISTAF einen Marktanteil von zwölf Prozent.
Martin Seeber: „Wir wünschen uns natürlich ein ähnlich erfolgreiches ISTAF Indoor, das wir in genau einem halben Jahr in der O2 World veranstalten wollen.” Am 1. März 2014 soll es erstmals seit 1968 wieder ein großes Hallen-Meeting in Berlin geben.
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72. ISTAF Berlin 2013
© Fotos:Sascha Böge & Amin Jmyi / Le Matin
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