Vor allem in der Weihnachtzeit ist ein Besuch des Weihnachtscircus eine herzerwärmende Angelegenheit. Schon beim Anblick des festlich geschmückten
Tempodroms kann jeder Besucher den Alltag hinter sich lassen und in das Reich der Wünsche, Sehnsüchte und Erinnerungen eintauchen. Es ist, als würde
die Zeit stehen bleiben. Süße Düfte steigen in die Nase, Musik dringt ins Ohr.
Mit beschwingtem Gang wird das Foyer durchschritten, voller Erwartungen in die Arena getreten. Ah – wie schön: Der große Adventskranz über dem Platz, wo
später das Orchester spielen wird. Die vielen Weihnachtbäume mit ihren tausenden von Lichtern. Und die Manege, in der in wenigen Minuten das
Spektakel beginnen wird. Es funkelt und glitzert! Das ist der Moment, der nicht mit Worten beschrieben werden kann. Es ist einfach nur freudige Erwartung, auf das, was in den nächsten Stunden hier passieren wird:

 

Zur Foto-Galerie: 9. Roncalli Weihnachtscircus im Tempodrom

65 ist Zirkusdirektor Bernhard Paul in diesem Jahr geworden, denkt aber nicht ans Aufhören. Denn sein Zirkus ist ihm eine Gerzensangelegenheit.
Seit mehr als 35 Jahren sorgt er dafür, dass Kinderaugen vor Staunen immer größer werden, dass Erwachsene Tränen lachen und alle Zirkusbesucher mit einem Schmunzeln im Gesicht wieder nach Hause gehen. Es ist Poesie, es ist
Harmonie und die Liebe zum Detail, was den Zirkus Roncalli so einzigartig macht.
diesem Jahr steigt auf vielfachen Wunsch Zirkusdirektor Bernhard Paul höchstpersönlich in die Manege. In seiner legendären Clownsfigur Zippo, die ich nach 35 Jahren einzigartig ist, wird er zusammen mit seinem Spielpartner,
Jan van Dyke den Zuschauern seinen beliebten Klassiker „Bienchen, Bienchen, gib mir Honig“ in einer überarbeiteten Version, präsentieren.
Jan van Dyke Er ist ein Komiker der Spitzenklasse, der in Belgien durch Fernsehsendungen sehr bekannt geworden ist, auf den berühmtesten Bühnen der Welt zu sehen war, und schon mit 18 Jahren als Artist beim „Ancienne Belgique“ Varieté-Theater in Antwerpen gearbeitet hat. Er gehört zu den wenigen Künstlern, die die Tradition des Slapstick aus der Stummfilm-Ära fortführt. Neben seinem
Auftritt mit Clown Zippo wird er auch mit eigenen Clownsnummern für großen Spaß sorgen.
Weißclown Gensi gehört seit Jahren zum Roncalli-Ensemble. Er bringt Poesie in die Manege. Mit seiner Geige und seinem Gesang gelingt ihm dies allabendlich in berührender Art und Weise.
Der Schweizer Claude Criblez entwickelt wundersame Flugobjekte, die in
Schweizer Gelassenheit durch den Raum geschickt werden und zauberhaft,
feinsinnig und witzig zugleich für Begeisterung sorgen werden.
Der junge Komiker Oktay Novrusov demonstriert Grandezza vom Scheitel bis
zur Sohle! Über seine Haarpracht und seine musikalischen Finger muss man
nicht viel reden. Doch seine pulsierenden Zehen und flinken Fersen muss man
live erleben. Taktvoll balanciert er auf dem sich in alle Richtungen bewegenden
Schlappseil. Mit graziler Komik hält er als nie aus dem Gleichgewicht geratender
Maestro die musikalischen Fäden in der Hand und den Taktstock zwischen den
Zehen.
Devlin begeisterte und überzeugte mit einer sehr akrobatischen Clownnummer
die Jury bei der österreichischen Talent-Show: „Die große Chance“. Der Italiener
war aus Paris angereist, um am Casting teilzunehmen und wurde von Roncalli
Direktor Bernhard Paul für die Roncalli Manege engagiert.
Spätestens seit ihrem Auftritt im September 2011 bei „Das Supertalent“ (RTL)
sind sie mit ihrem Wagemut in aller Munde. Die jungen Columbianer
Los Nablos springen auf einem sich in scheinbar endloser Höhe drehenden Rad
mit einer Leichtigkeit über Seile und machen Salti als gäbe es keine
Schwerkraft. Die Gruppe um Alex Ramien gehört schon seit Längerem zu den
Roncalli-Artisten und wurde von Zirkusdirektor Bernhard Paul ursprünglich für
die Höhner Rockin‘ Roncalli Show entdeckt. Erstmals werden die Nablos nun
auch in der „richtigen“ Roncalli-Manege zu sehen sein.
Der junge Bayer Michael Ortmeier kann Wände nach oben laufen und hat bei
„Wetten, dass…?" ganz Deutschland mit seinem Auftritt begeistert. Gemeinsam
mit dem Roncalli-Direktor hat Ortmeier jetzt aus seinem Flaschenlauf einen
poetischen Zeitlauf gestaltet.
Die beiden ukrainischen Akrobatinnen Katherina und Natalia kommen vom
Circus-Theater Bingo, das von Roncalli seit Beginn an gefördert wird. Natalia
und Katherina sind wie Gegenpole aus Schwarz und Weiß, die in der Luft wie
Magnetfelder agieren: sich anziehen und voneinander entfernen. Sie waren
gemeinsam bereits in Italien, Mexiko, China, Holland und in vielen anderen
Ländern gefeierte Stars und wurden in Monte Carlo ausgezeichnet. Mit ihren
Aerial Loop werden sie hoch über den Köpfen der Zuschauer schweben –
zwischen Himmel und Erde.
Pure südamerikanische Lebensfreude versprühen bei ihrer Darbietung die
Cedeño Brothers Brian, Kenny, Rommy und Brandon.
Die Schwerkraft scheint bei den Ecuadorianern dabei völlig außer Kraft gesetzt
zu sein. Als Ikarier werden sie erstmals bei Roncalli auftreten. Der Name leitet
sich von einer der bekanntesten Gestalten der griechischen Mythologie ab:
Ikarus. Bei einer Ikarier-Nummer liegt eine Person, der Antipodist, mit dem
Rücken auf der Trinka (gepolstertes Lager als schiefe Ebene) und schleudert
eine andere Person, den Flieger mit seinen Füßen in die Luft.
Mit 12 Jahren war der Hamburger Karl Trunk das erste Mal mit einer Dressur-
Nummer in der Manege – seither hat sich Trunk einen Namen als Pony-Flüsterer
der besonderen Art gemacht. Sein Zugang: „Nicht ich dressiere ein Pony –
sondern ich suche ein Pony, das vom Charakter zur Nummer passt.“ Und so ist
es nicht verwunderlich, dass die Pferde ihrem Trainer mit Leichtigkeit und
Eleganz folgen. Vor allem das Shetland-Pony Chocolate tut dies mit einem
unwiderstehlichen Charme und wird besonders den Kindern gefallen.
Das Mini-Pferdchen würden sie sicher gern mit nach Hause nehmen…
Eine ganz besondere Premiere wartet in diesem Jahr auf die Besucher des
Roncalli Weihnachtscircus. Erstmals werden alle drei Kinder von Bernhard Paul
als Roncalli’s New Generation – mit einer noch nie zuvor präsentierten
Darbietung in der Manege zu sehen sein. Gemeinsam mit ihrem Partner
Jemile Martinez zeigen Vivian, Adrian und Lili Paul eine rasante
Rollschuhnummer. Auf engem Raum in atemberaubender Geschwindigkeit
drehen sich die beiden Töchter des Zirkusdirektors unterstützt von ihren
beiden männlichen Kollegen in fantastische und poetische Figuren.
Geraldine, Tochter von Roncallis Spielleiter und Tagesregisseur Patrick
Philadelphia und der ehemaligen Kunstturnerin Lisa Philadelphia, steht seit
frühsten Kindheitstagen in der Roncalli-Manege. Vor einigen Jahren verliebte sie
sich in die Reifenperformance von Iryna Pitsur, die später auch ihre Lehrerin
wurde. 2012 begeisterte Geraldine das Publikum des Nachwuchsfestivals in
Monte Carlo. Bei Roncalli ist sie fixer Bestandteil der New Generation.
Clio Togni entstammt einer renommierten italienischen Zirkusfamilie, die seit
Generationen den italienischen Zirkusmarkt bestimmt. Die 20jährige Italienerin
mit Modelmaßen hatte dabei schon die Chance, im Mailänder Fashionbetrieb
Fuß zu fassen, bis sie das Heimweh nach dem Zirkus übermannte. Sie studierte
in der Zirkusakademie in Verona Spezialdisziplin Handstand. Bernhard Paul
entdeckte sie bei einem Familienfest der befreundeten und entfernt verwandten
Familien Casartelli und Togni, bei dem sage und schreibe 2.000
Familienmitglieder feierten.
Alexander Wengler bekam mit seiner eigenen Tanzcompany bereits in London
für seine Performance hymnische Kritiken der britischen Presse. In Österreich
wurde er von Bernhard Paul in der ORF-Casting-Show „Die große Chance“
entdeckt. In den vergangenen Wochen hat er gemeinsam mit Direktor Paul zwei
Nummern erarbeitet – ein perfekter Cocktail aus Tanz, Pantomime und
Akrobatik. Mit Wengler setzt Bernhard Paul eine alte Roncalli-Tradition fort –
aus jungen Künstlern neue Stars der Zirkuswelt zu schaffen.
Patrick Philadelphia ist der Betriebsleiter von Roncalli, verantwortlich dafür,
dass alles rechtzeitig steht und das Tempodrom bespielbar ist. Andere wären
mit dieser Aufgabe bereits ausgelastet. Aber Philadelphia hat noch zwei weitere
Jobs: Er ist Tagesregisseur, also für den perfekten Spielablauf zuständig und
tritt auch jeden Tag in der Rolle des leicht überheblichen Sprechstallmeisters im
roten Frack und mit sonorer Stimme selber auf. Der „Buster Keaton des Circus
Roncalli“ führt das Publikum immer zielsicher und behutsam durch alle
Emotionen eines Zirkusabends.
Wenn Georg Pommer über die Liebe zu seiner Hammondorgel spricht, über die
„Persönlichkeit des Instruments“ und den besonderen Duft, den es verströmt,
dann ist die Leidenschaft des Profis zu spüren.
Er war bereits vier Jahre lang Pianist des Circus Roncalli als Bernhard Paul 1984
seine Fähigkeiten als Komponist und Arrangeur entdeckte. Seither gestaltet er
mit dem Royal Roncalli Orchestra vom Trommelwirbel bis zum Tremolo
abwechslungsreiche und raffiniert instrumentierte Zirkusklänge, die das
artistische und clowneske Geschehen in der Manege begleiten und
mitgestalten.

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Foto-Galerie

9. Roncalli Weihnachtscircus im Tempodrom

© Fotos:Marcus Lienhardt / Le Matin

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Von admin

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