Am gestrigen Abend zeigte BOBBY KOLADE seine neue Womenswear Kollektion namens 39 in der Galerie Patrick Ebensperger in Berlin. Die Galerie schuf mit ihren weißen, hohen Wänden den passenden Raum für die experimentielle Kollektion des jungen Designers. Die neue Kollektion besticht durch 56 verschiedene Stoffe. Wolle wurde mit Nylon Taffeta verklebt und anschließend teilweise geknautscht, um eine unregelmäßige Oberfläche, ähnlich wie die des Nashornleders, zu schaffen. Auf der Suche nach dem idealen Gelbton wurde Wolle von Hand gefärbt und nachträglich mit einer gummiartigen Lackfarbe überzogen. Handgestanzte Lackpailletten kleben verstreut wie kleine Kletten auf Chiffon. Spielte die ugandische Baumrinde eine zentrale Rolle in der letzten Kollektion, so stehen dieses Mal weitaus weichere Textilien im Vordergrund: handgewebte Baumwolltücher aus dem Süden Äthiopiens. Das Bobby Kolade Jackett ist zweifellos das Kleidungsstück des Labels, welches aus 39 Teilen besteht. In der Kollektion 39 kommt das Jackett mehrmals vor und wird zu dem Grundelement der Garderobe. Eines der größten Experimentierfelder im Labor ist die Kreation einer Kleinserie von Handtaschen aus Baumrinde und Expanderseilen, die in Zusammenarbeit mit der Designerin Malin Bernreuther entstanden sind.

 

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Gestern abend zeigte Bobby Kolade seine neue Womenswear Kollektion namens 39 in Berlin. In den Wochen davor glich das Weddinger Studio von Bobby Kolade einem Labor, einem Raum voller Experimentierfreudiger, einem Ort des Zusammentreffens und Austauschs von Menschen aus den verschiedensten Ecken der Welt. Ganz gleich ob es sich dabei um eine Schneiderin aus Berlin-Marzahn oder eine Tänzerin aus Madagaskar handelte – alle trugen einen persönlichen Teil zu der neuen Kollektion bei.
FARBEN UND STOFFE, BAUMWOLLE AUS ÄTHIOPIEN Spielte die ugandische Baumrinde eine zentrale Rolle in der letzten Kollektion, so stehen dieses Mal weitaus weichere Textilien im Vordergrund: handgewebte Baumwolltücher aus Äthiopien. Das Bemerkenswerteste unter diesen Tüchern heißt Buluko und stammt aus dem Süden Äthiopiens. Beide Enden eines Buluko Tuchs schließen traditionell mit einem roten Balken und einer Fransenkante ab. Das Tuch – oft länger als 6 Meter – wird im Herkunftsland nach wie vor unverändert als Ganzes sorgfältig um den Körper drapiert. Um das Material allerdings in einen modernen Kontext zu übertragen, wurde der Stoff von Bobby Kolade so geteilt, dass daraus ein langer Mantel und zwei Röcke entstehen konnten, die nachträglich rosa und rot eingefärbt wurden. Die neue Kollektion besticht durch 56 verschiedene Stoffe. Wolle wurde mit Nylon Taffeta verklebt und anschließend teilweise geknautscht, um eine unregelmäßige Oberfläche, ähnlich wie die des Nashornleders, zu schaffen. Auf der Suche nach dem idealen Gelbton wurde Wolle von Hand gefärbt und nachträglich mit einer gummiartigen Lackfarbe überzogen. Handgestanzte Lackpailletten kleben verstreut wie kleine Kletten auf Chiffon. DER RÜCKEN Da der Rücken bei der Gestaltung von Kleidung oftmals vernachlässigt wird – sei es aus pragmatischen Gründen, oder aber aus der vermeintlichen Annahme, dass beim Blick in den Spiegel nur der Vorderteil von Belang sei – wird eben diesem Körperteil in der neuen Kollektion ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet. So legt der vom Kragen bis zum Saum geschlitzte Rücken des Jacketts den Blick auf die Wirbelsäule frei, Bustiers sind den Rücken entlang tief geschnitten und stellen dabei die Schulterblätter bloß, und die Filzträger kreisförmiger Oberteile treffen sich am Rücken, verzieren ihn mit großen handbestickten Haken und lassen ihn dennoch unverhüllt. ! JACKETT 39 Teile werden für das Bobby Kolade Jackett aneinander genäht. Das Jackett beziehungsweise der Damenanzug ist zweifellos das Kleidungsstück des Labels. Die unermüdliche Suche nach der perfekten Passform und Verarbeitung geht weiter. In der neuen Kollektion 39 kommt das Jackett mehrmals vor und wird zu dem Grundelement der Garderobe. Stets mit GOTS zertifizierter Baumwolle gefüttert wird das Jackett für diese Kollektion ausschließlich mit angenähten Metalldruckknöpfen geschlossen. Der Damenanzug aus Berlin wird demnächst im Verkauf verfügbar sein. BUSTIER Obwohl der Designer ein zwiespältiges Verhältnis zu diesem Kleidungsstück hegt, hat er sich der Herausforderung gestellt, das Bustier von seinen historischen Konventionen ebenso wie den heutzutage nicht unüblichen Assoziationen hochzeitlichen Kitschs zu lösen, um es in einen alltäglichen Kontext zu übersetzen. Ziel war es, ein leichtes Bustier zu gestalten, das wie ‘Tageskleidung’, fast sportlich und einfach – ähnlich einer Weste unter einem Jackett – getragen werden kann. In Kombination mit Hosen oder Röcken tauchen in der neuen Kollektion daher eine Reihe diverser Bustiers auf. TASCHEN IN KOOPERATION MIT MALIN BERNREUTHER Eines der größten Experimentierfelder im Labor ist die Kreation einer Kleinserie von Handtaschen aus Baumrinde und Expanderseilen, die in Zusammenarbeit mit der Designerin Malin Bernreuther entstanden sind. Vor allen mit Prozessen traditioneller Lederverarbeitung vertraut, gestaltet Malin Bernreuther mit diesen sturen Materialen individuelle Kreationen, die dabei ihre Vielfältigkeit zum Vorschein bringen. So wurden einzelne Stücke mit Bleichmittel gefleckt, mit Kautschuk beschichtet und anschließend mit Lackoberflächen und klassischer Lederveredlung kombiniert. SCHUHE VON ROMBAUT Baumrinde wird aber nicht nur in den Händen getragen, sondern auch an den Füßen. Jedes Outfit wird mit Schuhen des Pariser Schuhlabels Rombaut gezeigt. Handwerklich und nur mit Naturmaterialien wie Baumrinde in Italien gefertigt, sind Schuhe von Rombaut ein einzigartiges Crossover von Mode und Umweltbewusstsein. In seiner Zweitlinie Rombaut Objects, aus der die schwarz-weißen Slip-Ons stammen, werden darüber hinaus nachhaltig entwickelte Textilien für Taschen, Schuhe und kleine Accessoires verwendet. ! LIVE’ SERIE MIT ULI KNÖRZER Auch die Zeichnung in der Mode hat im Labor nach wie vor ihren Platz. Erneut kollaboriert das Label mit Uli Knörzer, der eine fortlaufende Serie von Frauen in Kleidungstücken der neuen Kollektion zeichnet. Es handelt sich dabei aber nicht um Models, die portraitiert werden, sondern um charismatische Frauen, die auf unterschiedlichen Bühnen in Berlin zu sehen sind. Ihre außergewöhnliche Bühnenpräsenz und Energie, die man unbedingt selbst einmal live erleben sollte, machen sie zu idealen Trägerinnen von BOBBY KOLADE. Als Erste wurde die Sängerin und Produzentin MAMA gezeichnet, deren Stimme zusammen mit ARGY im zweiten Stück des Soundtracks der Show zu hören ist. Die Serie wird mit Zaratiana Randrianantenaina, Tänzerin beim Ensemble von Sasha Waltz & Guests fortgesetzt. SHOW MUSIK Zwei kontrastreiche Premieren dienen als Soundtrack für die Show: Léopold macht dabei den Anfang mit seinem auf das Wesentliche reduzierten Gesang. Die einzigen ‚Instrumente’ sind Gegenstände, die im Studio bei der Aufnahme zugegen waren, so wie Schrauben oder eine kleine Glocke. Anschließend stellen ARGY & MAMA Tracks ihres neuen, noch unveröffentlichten Albums vor.

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BOBBY KOLADE Womenswear Show in der Galerie Patrick Ebensperger Berlin

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