Bereits am 20. Januar fand in der Oberen Rathaushalle in Bremen  die feierliche Verleihung des Bremer Literaturpreises statt. Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte überreichte die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung an Wilhelm Bartsch für seinen Gedichtband „Hohe See und niemands Land“. Den Förderpreis in Höhe von 6.000 Euro erhielt die österreichische Autorin Stefanie Sargnagel für ihren zweiten Roman „Iowa. Ein Ausflug nach Amerika“. In seiner Eröffnungsrede betonte Andreas Bovenschulte die Bedeutung des Preises für die Literaturszene: Gute und engagierte Literatur brauche Vielfalt, Kreativität und Plattformen, um sichtbar zu bleiben. Seit Jahrzehnten trage der Bremer Literaturpreis dazu bei und werde durch die Literarische Woche eindrucksvoll begleitet. Dank galt auch dem Deutschlandradio, das nicht nur den Förderpreis stiftet, sondern künftig als Medienpartner die Veranstaltung unterstützen wird. Intendant Stefan Raue unterstrich, dass die Unterstützung dieses Preises eine Anerkennung des lokalen literarischen Schaffens sei und zugleich dazu beitrage, jungen Stimmen und neuen Perspektiven Gehör zu verschaffen.

Wilhelm Bartsch erhält den mit 25.000 € dotierten Bremer Literaturpreis 2025 für seinen im Wallstein Verlag erschienenen Gedichtband Hohe See und niemands Land.

Die Jury begründet die Vergabe:
„Der Bremer Literaturpreis 2025 geht an Wilhelm Bartsch für seinen Gedichtband Hohe See und niemands Land, der im lebendigen Dialog mit der europäischen Tradition Bilder einer Nordlandfahrt mit Abgesängen auf die verschwindende Natur verknüpft. Im großen Formenspektrum seines literarischen Kosmos ist die Liebeslyrik Shakespeares ebenso gut aufgehoben wie die historische Erfahrung Ostdeutschlands zwischen DDR und Gegenwart.“ Wilhelm Bartsch, geboren 1950 in Eberswalde, studierte Philosophie in Leipzig und lehrte am dortigen Literaturinstitut. Er erhielt diverse Arbeits- und Aufenthaltsstipendien im In- und Ausland und u. a. den Brüder-Grimm-Preis, den Wilhelm-Müller-Preis und in 2024 den Rainer-Malkowski-Preis. Er schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays, zuletzt u. a. Frankensteinmonstrum, Gotische Knoten und Neun Irrfahrten zu Hilbig. Wilhelm Bartsch lebt seit 1976 in Halle (Saale).

Den mit 6.000 € dotierten Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2025 erhält Stefanie Sargnagel für ihren Roman Iowa – Ein Ausflug nach Amerika, der im Rowohlt Verlag erschienen ist.

Die Jury begründet die Vergabe: „Den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis erhält Stefanie Sargnagel für ihren Roman Iowa – Ein Ausflug nach Amerika, eine hochkomische und zugleich präzise Erkundung des Mittleren Westens der USA, bei der das medial vermittelte Amerika-Stereotyp staunend wiederentdeckt, aber nicht verurteilt wird. Auf hintersinnige Weise unterläuft dieser Reisebericht zweier Freundinnen aus zwei Generationen konventionelle Lebenskonzepte.“ Stefanie Sargnagel, geboren 1986 in Wien, studierte in der von Daniel Richter angeleiteten Klasse der Akademie der Bildenden Künste Wien Malerei, verbrachte aber mehr Zeit bei ihrem Brotjob im Call-Center. Seit 2016 ist sie freie Autorin und verbringt seitdem mehr Zeit bei ihrem Steuerberater. Sie erhielt den BKS-Bank-Publikumspreis beim Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis 2016. Ihre beiden Bücher Statusmeldungen und Dicht waren Bestseller.

Die Jury zum Bremer Literaturpreis 2025 tagte unter dem diesjährigen Vorsitz von Dr. Lothar Müller (Journalist) mit den Mitgliedern: Richard Kämmerlings (Die Welt), Barbara Lison (Stiftung Bremer Literaturpreis), Dr. Wiebke Porombka (Deutschlandfunk Kultur), Dr. Daniela Strigl (Österreich), Stefan Zweifel (Schweiz).

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