Jörg Woltmann und der Vorstand, sowie das Kuratorium der Stiftung Königliche Porzellan-Manufaktur luden anlässlich der Enthüllung des vollständig, restaurierten Fliesenwandgemäldes „Glory of Germania“ und des 261. Geburtstags der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin zum Flying Dinner in die historische Ringkammerofenhalle auf dem Manufakturgelände ein.

„Nach 130 Jahren ist das Fliesenwandgemälde „Germania – Beschützerin von Kunst und Wissenschaft“ zur KPM Berlin zurückgekehrt. Ich bin stolz, dass dieses wichtige Kulturgut heute wieder in seiner vollen Pracht erstrahlen kann und im vollständig restaurierten Zustand für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist.

 Jörg Woltmann

Der Abend war einer besonderen Würdenträgerin gewidmet: 1893 zur Weltausstellung nach Chicago exportiert, kehrte die „Germania“ – ein monumentales Kunstwerk aus 1057 Porzellanfliesen – nach 130 Jahren zur KPM Berlin zurück, wo sich KPM-Mitarbeiter und die Restauratorin Anne Göbel ihrer Instandsetzung annahmen. Die ausgewählten Gäste aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Medien, darunter etwa Tini Gräfin Rothkirch, Vera Gäde-Butzlaff, Joe Groebel, Alice und Kilian Jay von Seldeneck, die ehemaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Michael Müller, Dennenesch Zoudé, Gerhard Schöningh, Graf Patrick von Faber-Castell, Franz-Friedrich Prinz von Preußen und der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner, hatten an diesem Abend das Privileg als Erste einen Blick auf das vollständig restaurierte Gemälde in seiner vollen Größe und Pracht von rund 6 mal 5 Metern werfen zu dürfen. Kai Wegner bedankte sich bei Jörg Woltmann mit einer ergreifenden Rede für seine Verdienste um die KPM Berlin und den Erhalt eines wichtigen deutschen Kulturgutes.

Im einzigartigen Ambiente der historischen Ringkammerofenhalle der KPM Berlin genossen die Gäste zu jazzigen Sounds des Carolyn del Rosario Trios ein abwechslungsreiches Stiftungsfest.

VERSCHOLLENE BESCHÜTZERIN

RESTAURIERTES WANDBILD AUS 1057 FLIESEN WIRD
DER ÖFFENTLICHKEIT PRÄSENTIERT

1057 Fliesen verpackt in 23 Kisten. Darin: ein beeindruckendes Beispiel feinster Handarbeit. Vor fünf Jahren wurde das Wandgemälde “Germania – Beschützerin der Wissenschaft und Kunst” auf dem Dachboden eines Altersheims in Chicago gefunden – ein Fund von historischer Relevanz. Vor zwei Jahren kehrte eines der größten, je von der KPM
gefertigten Wandbilder wieder zurück an seinen Entstehungsort, die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin.

Gefertigt wurde das Kunstwerk „Germania – Beschützerin der Wissenschaft und Kunst“ für die “World’s Columbian”, eine sechs Monate andauernde Weltausstellung, die 1893 in Chicago stattfand. Die Hauptattraktion des deutschen Pavillons fertigte die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin: Ein virtuos gemaltes Porzellanbild von – setzt man die 1057 Fliesen zusammen – rund 6 mal 5 Metern, das von opulenten Säulen und einem Baldachin gerahmt wurde. Die Allegorie der Germania als Schutzpatronin der Wissenschaft und Kunst wird abgebildet u.a. mit Johannes Gutenberg, Albrecht Dürer, Gottfried Wilhelm Leibniz, aber auch Johann Friedrich Böttger, dem Erfinder des europäischen Porzellans. Das Gemälde wurde seinerzeit von Alexander Kips gestaltet, dem damaligen künstlerischen Leiter der KPM Berlin, der für dieses Wandbild prämiert wurde.

Nach der Weltausstellung ging das Porzellangemälde in den Besitz des Germania Clubs in Chicago über und schmückte dort den Ballsaal. 1953 besichtigte Bundeskanzler Konrad Adenauer dort das beeindruckende Werk. Nach Auflösung des Clubs ging das Wandbild in den Besitz des German-American Heritage Institute (GAHI) über. Die über Tausend Einzelteile wurden verpackt, auf dem Dachboden eines Altersheims eingelagert und gerieten dort in Vergessenheit.

Professor Reinhard Andress Loyola University Chicago begab sich auf jahrelange Recherche nach dem Wandbild, bevor er es dann vor vier Jahren auf dem Dachboden des Altersheims entdeckte. Im Zuge seiner Recherchen wandte sich Prof. Andress an die Königliche Porzellan-Manufaktur in Berlin. Eine freundschaftliche Beziehung beider Institutionen entwickelte sich und es wurde klar, dass dieses kunsthistorisch bedeutende Werk seinen Weg zurück an seinen Ursprungsort finden musste„Als Wissenschaftler hat mich das Wandbild sehr fasziniert, zumal es mit so spannenden Aspekten verbunden war. Nach langen Überlegungen schien es für uns die beste Lösung, es der Stiftung Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin zu schenken. Dort ist es in ausgezeichneten Händen aufgehoben und kann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“ so Prof. Andress. „Wir sind überaus dankbar, diese großzügige Schenkung erhalten zu haben. Ein Meilenstein für die Stiftung Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin und ein Zeichen für die Deutsch-Amerikanische Freundschaft. Wir sind stolz, dass das einzigartige Wandgemälde nach 130 Jahren wieder seinen Weg nach Hause findet.“ so Jörg Woltmann, Inhaber der KPM und Stifter sowie Vorstandsvorsitzender der Stiftung Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin.

Die Restaurierung des Gemäldes wurde jetzt erfolgreich vollendet und soll im Spätherbst 2024 auch einer breiten Öffentlichkeit auf dem Manufakturgelände am Tiergarten im Rahmen von Führungen zugänglich gemacht werden. Experten aus Kultur und Kunst mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten haben die Stiftung Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin bei der Ausübung ihrer Aufgaben unterstützt und haben ihre fundierten Kenntnisse als Mitglieder von Vorstand und Kuratorium oder als externe Unterstützer in die Stiftungsarbeit einfließen lassen.

Um die erforderlichen Mittel für Transport, Restaurierung und Ausstellungsraum zu decken, wurde außerdem ein Patenschaftsprogramm ins Leben gerufen. Für 500 Euro können Liebhaber und Kulturinteressierte die Patenschaft für eine Fliese übernehmen und erhalten dafür eine Urkunde. Es besteht zudem die Möglichkeit, mehrere Patenschaften zu erwerben und auf einer Ehrentafel genannt zu werden.

Inszeniert wurde die Präsentation der „Germania – Beschützerin der Wissenschaft und Kunst“ vom Studio weltunit unter der Leitung von Daniel von Seld.

Von admin