Deutschlands älteste noch bestehende Wirtschafts- und Handelsschule feiert am 17.11. in Berlin ihr 150jähriges Bestehen – dort wurde sie 1867 gegründet
Die Rackow-Schulen in Berlin und Frankfurt/Main werden in diesem November 150 Jahre alt. Den Grundstein für diese bis heute andauernde Erfolgsgeschichte legte der Ausnahe-Pädagoge August Rackow im Jahr 1867, als er erstmals Klassenunterricht für Erwachsene einführte, um den Kriegsversehrten eine Möglichkeit zu geben, sich ihren Unterhalt zu verdienen – denn zu körperlicher Arbeit waren sie verletzungsbedingt nicht mehr in der Lage. Resultierend aus dieser zutiefst menschlichen Idee haben seit damals etliche Schüler, darunter auch Prominente wie Marianne von Weizsäcker oder Lonny Kellner, die Ehefrau des berühmten Entertainers Peter Frankenfeld, eine Rackow-Schule besucht, die es einstmals u.a. in Berlin, Frankfurt/Main, Leipzig, Dresden, Hannover sowie Hamburg gab. Heute lernen über 700 Schüler an den Standorten Berlin und Frankfurt/Main unter der Leitung der geschäftsführenden Gesellschafter Tim Balzer und Dennis Rabensdorf und profitieren von dem Wissen aus 150 Jahren Bildungsvermittlung. Bis heute ist die Schule mit der Gründerfamilie eng verbandelt, und so wird auch Frau Rakow, die Frau des Urenkels des Gründers August Rackow, beim Jubiläum mitfeiern.
Dennis Rabensdorf ist stolz auf die 150-Jährige Erfolgsgeschichte: „Ein Unternehmen zu führen mit einer derart langen Tradition ist natürlich auch eine Verpflichtung. Vieles hat sich über die Jahre verändert, natürlich ist der Bildungsbereich heutzutage viel schneller und technischer geworden. Unsere Herausforderung ist es deshalb, die Rackow-Schulen weiter optimal aufzustellen und ständig weiter zu entwickeln.“ Rabensdorf übernahm vor mehr als 13 Jahren gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Tim Balzer die Geschäftsführung. In dieser Zeit ist an den beiden aktuellen Standorten Frankfurt/Main und Berlin einiges erreicht worden, so Balzer: „Wir haben 2006 in Berlin eine relativ kleine Schule übernommen, erkannten aber das hinter dem Konzept steckende Potential. Zunächst konzentrierten wir uns auf die Entwicklung eines flexiblen Modulkonzepts und mit dem Umzug in das neue Schulgebäude nahe des Zoologischen Gartens in Berlin konnten wir dann unser großes Ziel, die Einführung und den Ausbau einer Ersatzschule, umsetzen.“ Heute bietet die Rackow-Schule Berlin vom Mittleren Schulabschluss über die allgemeine Fachhochschulreife bis hin zum Vollabitur ein breites Angebot. Dazu gibt es Ausbildungen zum Beispiel zum staatlich anerkannten Erzieher, staatlich geprüften Sozialassistenten oder für Kaufleute für Büromanagement bzw. Steuerfachangestellten.
Dennis Rabensdorf, Ina Czyborra, Klaus-Dieter Gröhler, Reinhard Naumann, Sebastian Czaja, Paul Fresdorf und Tim Balzer (v.l.n.r.)
Wichtigster Grundsatz an den Rackow-Schulen ist die fundierte Förderung der Schüler. „Hier arbeiten Menschen für und mit anderen Menschen. Das zieht sich durch alle Bereiche“, sagt Rabensdorf und ergänzt: „Wir betreuen unsere Schüler sehr intensiv und setzen dabei auch auf individuelle Kursfahrten und Ferienlernprogramme.“ Dabei versuche das Lehrerkollegium für alle Schüler eine angenehme und persönliche Lernatmosphäre zu schaffen. Ein besonderes Plus der Rackow-Schulen istzudem der besonders geringe Unterrichtsausfall von unter einem Prozent. Dennis Rabensdorf ist sich sicher, dass die Rackow-Schulen sich auch in den nächsten Jahrzehnten positiv weiter entwickeln werden: „Ein stets hoher Qualitätsanspruch, motivierte und engagierte Mitarbeiter sowie effiziente Strukturen werden es uns auch in den nächsten Jahrzehnten ermöglichen, zukunftsorientiert zu arbeiten und den Erfolg der Rackow-Schulen zu sichern.“
Geschichte der Rackow-Schulen
1867 gründete August Rackow die gleichnamige Schule in Berlin. Er wird als Schöpfer des Klassenunterrichts für Erwachsene bezeichnet. Ab 1890 folgen Einrichtungen in Dresden, Köln und in Frankfurt am Main. Rackow verstarb als anerkannter Pädagoge 1925 im Alter von 82 Jahren, doch bis 2004 blieb die Schule in der Hand der Rackow-Familie. 1972 erhalten die RackowSchulen die staatliche Anerkennung einer Höheren Handelsschule. 1982 wird der „Gemeinnützige Schulverein Rackow-Schule“ als Träger gegründet. Im Jahr 2004 übernehmen die Diplomkaufleute Tim Balzer und Dennis Rabensdorf die Schul- und Geschäftsführung, die Familie Rakow zieht sich aus dem Unternehmen zurück und begleitet die Schule zunächst beratend und dann freundschaftlich. Balzer und Rabensdorf strukturieren die Rackow-Schulen 2004 neu und führen das innovative „Modulkonzept“ im kaufmännischen Bereich ein. Seit 2005 wurden an den Standorten Berlin und Frankfurt verschiedene neue Schulformen eingeführt. Hierzu zählen in Berlin die Fachoberschule, die Berufsfachschule (ein-, zwei-, dreijährig) sowie die Berufsoberschule und die Fachschule für Sozialpädagogik. Am Standort Frankfurt existieren neben den Schulformen Fachoberschule und Berufsfachschule das Berufliche Gymnasium und die allgemeinbildenden Angebote Realschule und Gymnasium. Seit Spätsommer 2015 ist auch die erste von Balzer und Rabensdorf gegründete Kita in Berlin-Reinickendorf (Heiligensee) in Betrieb. Heute lernen über 700 Schüler und ca. 90 Kita-Kinder bei Rackow. Insgesamt werden an allen drei Standorten (Schule und Kita) ca. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahre 2017 erhält die Rackow-Schule Frankfurt die staatliche Anerkennung des Beruflichen Gymnasiums und feiert das 150-jährige Jubiläum.
Foto Valentin Paster
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