Zum 19. Mal wurden am 9. Dezember 2024 in Berlin die Spitzen-Azubis aus den IHK-Berufen vor rund 900 Gästen ausgezeichnet. Diese Bundesbesten haben in ihren Abschlussprüfungen bei den Industrie- und Handelskammern die höchsten Punktzahlen in ihren Berufen erreicht und sich damit unter rund 250.000 IHK-Prüfungsteilnehmern durchgesetzt. „Uns ist wichtig, dass die duale Ausbildung sichtbar ist und die guten Leistungen wie in Berlin gewürdigt werden“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Insgesamt gibt es in diesem Jahr 207 Bundesbeste. Zweimal erreichten zwei Top-Azubis im gleichen Beruf die exakt gleiche Punktzahl bei ihren Prüfungsergebnissen. Die Bundesländer mit den meisten Besten sind Bayern und Nordrhein-Westfalen mit jeweils 37 Super-Azubis. Es folgt Baden-Württemberg mit 35 Besten. Zwei Bundesbeste erreichten in ihren Prüfungen unschlagbare 100,00 Punkte: Beide haben den Beruf Verkäufer/Verkäuferin erlernt. Wie schon in den vergangenen Jahren schafften es einige Betriebe, mehrere Bundesbeste in verschiedenen Berufen auszubilden. Und einer Reihe von Unternehmen ist es zum wiederholten Male gelungen, eine Bundesbeste oder einen Bundesbesten auszubilden. Aus Ostwürttemberg waren Milena Hofmann (EDEKA Miller), Fabian Krieg (LEICHT Küchen) und Arturas Valancius (Carl Zeiss AG) als Bundesbeste in Berlin gelistet.
Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), sowie Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gratulierten den Preisträgerinnen und Preisträgern, die mit Pokalen und Urkunden ausgezeichnet wurden. Adrian sprach den Bundesbesten seine Anerkennung aus. „Das ist Ihr Abend! Darauf dürfen Sie sehr stolz sein. Ohne Ihr Engagement wäre die Bühne heute leer“, lobte er. Gleichzeitig dankte er den Ausbilderinnen und Ausbildern sowie den Lehrerinnen und Lehrern an den beruflichen Schulen für das Engagement in der dualen Ausbildung.
Erfolgsmodell vor Herausforderungen
Peter Adrian wies auf einige Herausforderungen für das Erfolgsmodell duale Ausbildung hin. „Laut unserer DIHK-Ausbildungsumfrage konnte zuletzt jeder zweite IHK-Ausbildungsbetrieb nicht alle Ausbildungsplätze besetzen“, warnte Adrian. „Das ist ein neuer Negativrekord. Fast 30.000 Ausbildungsbetriebe haben nicht einmal eine einzige Bewerbung erhalten.“
Eine erfolgreiche Ausbildung fange in der Schule an. „Wir brauchen darum eine verpflichtende und ausgewogene Berufsorientierung in allen Schulen. Nur so können Schulabgänger flächendeckend ihre beste Berufswahl treffen. Auch die Gymnasien müssen flächendeckend über die vielfältigen Chancen einer Ausbildung informieren“, betonte Adrian. IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler sagte angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels: „Wir können uns nicht leisten, dass junge Menschen nicht ausgebildet werden.“
Habeck: „Es braucht Vorbilder wie Sie“
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte den hohen Stellenwert der individuellen Bestleistungen der Auszubildenden: „Qualifizierte und engagierte Auszubildende sind unsere Fachkräfte von morgen. Es braucht Vorbilder wie Sie, die aufzeigen, wie attraktiv die Berufliche Bildung sein kann und welche Vorteile dieser Bildungszweig sowohl für die Ausgebildeten selbst, aber auch für die Betriebe mit sich bringt. Ihr enormer Einsatz trägt entscheidend dazu bei, dem drängenden Fachkräftebedarf zu begegnen!“
An der Bestenehrung nahmen neben den Eltern und Angehörigen der Besten vor allem Vertreterinnen und Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Bundestagsabgeordnete, darunter auch Anna-Chiara Naujoks, stellvertretende Bereichsleiterin Bildung der IHK Ostwürttemberg, teil. Moderator Thore Schölermann führte zum dritten Mal durch die Veranstaltung.