Eröffnungsfeier der Grünen Woche 2025 *** Local Caption *** Opening Ceremony Grüne Woche 2025

 

Eröffnungsfeier der Grünen Woche 2025

Bundesminister Cem Özdemir hat die Grüne Woche 2025 eröffnet. „Seien Sie neugierig auf die Zukunft der Landwirtschaft, probieren Sie die tollen Produkte! Das ist das Ergebnis harter Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern. Eine Gelegenheit, Danke zu sagen“, sagte er bei der Eröffnungsveranstaltung. Die Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau ist bis zum 26. Januar 2025 für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

„Gutes Essen. Starkes Land. Zukunftsfeste Landwirtschaft“ – das Motto der BMEL-Halle 23a

In unserer Halle 23a gibt es ein vielfältiges und interaktives Programm zu den Themenbereichen des BMEL: An verschiedenen Themeninseln geht es um gutes Essen, Artenvielfalt und Klimaschutz, Fischerei, ländliche Regionen und regionale Wertschöpfung, zukunftsfeste Tierhaltung sowie BMEL-International.

Erfahren Sie zum Beispiel, wie Lebensmittelkennzeichnungen und Herkunftsangaben helfen, bewusster einzukaufen. Ein vier Meter hoher Kühlschrank der Initiative „Zu gut für die Tonne!“ zeigt praktische Tipps, wie einfach man Lebensmittelverschwendung im Alltag vermeiden kann.

Artenvielfalt und Klimaschutz sind in der Landwirtschaft eng miteinander verbunden. In der BMEL-Halle werden diese Themen auf vielfältige Weise erlebbar. Lassen Sie sich beispielsweise zeigen, wie Künstliche Intelligenz Unkraut von Möhren unterscheiden kann.

Ländliche Regionen sind das Rückgrat unseres Landes. In der BMEL-Halle erfahren Sie, wie sie gefördert und weiterentwickelt werden. Vielfältige Projekte zeigen, wie Menschen die Wirtschaft vor Ort stärken und auch damit für gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land sorgen.

Rede von Christophe Hansen, EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung, zur Eröffnungsfeier der Grünen Woche 2025

• Meine Damen und Herren, verehrte Gäste und geschätzte Partner,

• Es ist mir eine Ehre, heute mit Ihnen in Berlin bei der Eröffnungsfeier der Grünen Woche zu sein. Diese Messe zeigt nicht nur das Beste aus Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau, sondern spiegelt auch unser starkes Engagement für nachhaltige Innovation, globale Zusammenarbeit und die gemeinsamen Werte von Qualität und Nachhaltigkeit wider.

• Während wir hier zusammenkommen, möchte ich die entscheidende Rolle hervorheben, die die Landwirtschaft und die ländlichen Gebiete in der europäischen Wirtschaft spielen. Sie prägen unsere Kultur und sind Anker unserer strategischen Autonomie.

• Wir leben in einer Welt, die einen raschen Wandel erlebt und neue Lösungen für alte Herausforderungen braucht.

• Vom Klimawandel bis zur Ernährungssicherheit, von technologischen Fortschritten in der Landwirtschaft bis zum wachsenden Bedarf an nachhaltigen Lebensmittelsystemen.

• Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind dringend und weitreichend.

• Durch Foren wie die Grüne Woche können wir uns diesen Herausforderungen stellen.

Neue Vision

• Die Europäische Kommission arbeitet derzeit an einer neuen Vision für Landwirtschaft und Ernährung.

• Es wird ein Fahrplan für den weiteren Weg sein, der ein breites Spektrum an strategischen Fragen für die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie sowie für die Landwirte abdeckt.

• Unser Ausgangspunkt ist eine einfache Frage: Was braucht ein junger Landwirt oder eine junge Landwirtin heute und auch im Jahr 2040, um in diesen Beruf einzusteigen, zu bleiben und sich zu entwickeln?

• Wenn wir nicht die richtigen Voraussetzungen für die Zukunft schaffen, laufen wir Gefahr, die nächste Generation von Landwirten zu verlieren.

• Deshalb möchte ich den Generationswechsel zu einem zentralen Grundsatz für die Zukunft machen, mit dem Schwerpunkt auf ausreichendem Einkommen, wichtigen Ressourcen, Schlüsselqualifikationen und Technologien für eine nachhaltige Landwirtschaft in einem sich verändernden Klima.

• Die Wettbewerbsfähigkeit wird im Mittelpunkt der Agenda dieser Kommission stehen, wobei der Erhalt eines fairen Anteils unabhängig von Größe und Region Priorität hat.

• Wir müssen das Unternehmertum in der Lebensmittelwertschöpfungskette unterstützen, in Forschung und Innovation investieren, Ungleichgewichte in der Lebensmittelkette korrigieren und die Investitionslücken in der Landwirtschaft schließen.

• Auch die ökologische Nachhaltigkeit ist entscheidend. Wir brauchen einen klaren Kompass, um die Umweltbemühungen der Landwirte sichtbar zu machen und anzuerkennen.

• Landwirtschaft und Natur können Hand in Hand gehen, und die europäischen Landwirte wollen ihren Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten.

• Sie sind auf gesunde Böden angewiesen, und sie wissen das besser als jeder andere.

• Fairness für die Landwirte ist eine weitere Priorität, wobei der Schwerpunkt auf fairen Beziehungen zwischen den Unternehmen, einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den Landwirten und erweiterten Möglichkeiten für freiwillige Ansätze zur Zusammenarbeit in der gesamten Agrar- und Lebensmittelkette liegt.

• Wenn wir in die Zukunft blicken, richten sich alle Augen auf die neue GAP nach 2027.

• Diese Politik muss ihr Ziel der öffentlichen Unterstützung beibehalten, das für die Landwirtschaft in der gesamten EU von zentraler Bedeutung ist.

• Wir werden niemals Kompromisse bei unserer Ernährungssicherheit und Ernährungssouveränität eingehen. Die neue GAP muss gezielter, einfacher und wirksamer sein, um den Übergang zur Nachhaltigkeit zu erleichtern.

• Aus diesem Grund ist eine Vereinfachung unerlässlich. Die Zeit, darüber zu reden, ist vorbei: Jetzt ist es an der Zeit, sie in die Tat umzusetzen. Im vergangenen Jahr hat die Kommission bereits den Verwaltungsaufwand verringert, und ich werde in den kommenden Monaten Maßnahmen zur Vereinfachung der GAP vorschlagen.

International

• Die EU ist der weltweit größte Exporteur von Lebensmitteln aus der Landwirtschaft mit einem positiven Handelsbilanzüberschuss von über 5 Mrd. EUR pro Monat.

• Für uns ist der Handel also kein „Nice to have“. Er ist unerlässlich.

• Auch unsere internationalen Partner profitieren in hohem Maße vom Handel.

• Die Lebensmittelexporte der EU tragen erheblich zur Ernährungssicherheit in Regionen bei, die auf die Einfuhr von Lebensmitteln angewiesen sind.

• Unsere Handelspolitik zielt aktiv darauf ab, neue Märkte zu erschließen und die Lieferketten zu diversifizieren. Infolgedessen hat sich die EU-Landwirtschaft trotz der störenden Auswirkungen der illegalen Invasion Russlands in der Ukraine als äußerst widerstandsfähig erwiesen. Darüber hinaus haben sich die Preise für Agrarrohstoffe nach dem anfänglichen Schock des Krieges inzwischen stabilisiert. [Dies ist auch dem Beitrag der EU-Ukraine Solidary Lanes zu verdanken, die es dem umkämpften Land ermöglichten, mit dem Weltmarkt verbunden zu bleiben und in den ersten zwei Jahren des Konflikts über 88 Millionen Tonnen Getreide in Drittländer zu exportieren.]

• Wir setzen uns weiterhin für ein regelbasiertes, friedliches und transparentes internationales Handelssystem ein, u. a. durch eine Reform der WTO, damit Lebensmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse den Bedarf der Bedürftigen bestmöglich decken können.

• Die EU ist der weltweit größte Geber humanitärer Hilfe und stellt jährlich über 50 Mrd. EUR für die Überwindung der Armut und die Förderung der globalen Entwicklung bereit,

• Außerdem leisten wir finanzielle Unterstützung für Stabilitäts- und Transparenzmechanismen wie das Agrarmarktinformationssystem der G20.

• Eine der schwierigsten Aufgaben für die Landwirtschaft in den kommenden Jahren besteht darin, den kurzfristigen dringenden Bedarf mit den langfristigen Herausforderungen der Nachhaltigkeit, des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel in Einklang zu bringen. Wir müssen die Ernährungssicherheit gewährleisten und gleichzeitig die internationalen Umwelt- und Qualitätsstandards verbessern.

• Wie Sie wissen, hat das deutsche Landwirtschaftsministerium parallel zur Grünen Woche das Global Forum for Food and Agriculture organisiert. Dies ist eine der größten Zusammenkünfte von Agrarministern und hochrangigen Interessenvertretern aus aller Welt.

• In diesem Zusammenhang möchte ich die Initiative meines Kollegen, Minister Özdemir, loben, die Bioökonomie als innovativen Ansatz für die nachhaltige Transformation der Landwirtschaft zu identifizieren.

Schlusswort

• Zum Schluss, meine Damen und Herren: Wir feiern hier in Berlin nicht nur die Produkte, die im Mittelpunkt des Welthandels stehen, sondern auch die Menschen, die dahinter stehen, die Menschen, die sie produzieren.

• Wir würdigen die Landwirte als Innovatoren, Forscher und Unternehmer, deren Engagement den Fortschritt in allen Bereichen des Agrar- und Ernährungssektors vorantreibt.

• Wir haben viele Herausforderungen vor uns, aber ich möchte jeden dazu auffordern, sie auch als Chancen zu sehen. Und um das Beste aus diesen Chancen zu machen, ist es unerlässlich, die Polarisierung zu überwinden und zusammenzuarbeiten.

• Der Strategische Dialog war ein großartiges Beispiel dafür, wie wir eine gemeinsame Basis schaffen können. Ich werde den Vorsitz des European Board on Agri-food, EBAF, übernehmen und bekräftige meine Bereitschaft, allen Beteiligten zuzuhören und mit ihnen zusammenzuarbeiten, damit wir auf diesem Schwung aufbauen können.

• Also: Lassen Sie uns zusammenarbeiten. Lassen Sie uns die entscheidende Rolle anerkennen, die die Landwirtschaft und die ländlichen Gebiete in unserer Wirtschaft und Kultur spielen, und lassen Sie uns eine bessere Zukunft für unsere Landwirte, unsere ländlichen Gemeinden und unseren Planeten aufbauen.

• Ich wünsche allen eine fruchtbare und inspirierende Erfahrung auf der diesjährigen Internationalen Grünen Woche.

• Ich danke Ihnen!

 

Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied zur Eröffnung der Grünen Woche 2025

(DBV) In seiner Rede zur offiziellen Eröffnung der Grünen Woche 2025 in Berlin hebt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, die Bedeutung einer starken heimischen Landwirtschaft hervor und blickt auf die bevorstehende Bundestagswahl. In der kommenden Legislaturperiode brauche es nicht nur eine stabile und vertrauensbildende Regierung, sondern auch deutliche Veränderungen in der Art und Weise, wie Politik gestaltet werde:

 

„Was es jetzt braucht, ist ein echter Politikwechsel und ein grundsätzlicher Neustart! Insbesondere angesichts der enormen wirtschaftlichen Belastungen und Unsicherheiten erwarten wir eine Regierungspolitik, die von Pragmatismus geprägt ist, den Praktikern zuhört und langfristige Planungssicherheit bietet“, so der Bauernverbandspräsident. Dazu müsse man wieder raus aus dem ständigen Krisenmodus und an den großen Stellschrauben drehen, um die Zukunft positiv gestalten zu können, appelliert Rukwied.

 

„Unsere Gesellschaft benötigt insgesamt wieder mehr Optimismus“, so Rukwied weiter. „Die kommende Bundesregierung steht vor der großen Aufgabe, den Menschen wieder mehr Zuversicht für die kommenden Jahre zugeben. Dafür bedarf es einen klaren politischen Kompass und Entscheidungen, die Orientierung geben, nachvollziehbar sind und von der Mehrheit der Gesellschaft mitgetragen werden können.“

 

Den Landwirtinnen und Landwirten komme laut Rukwied gerade in diesen unsicheren Zeiten eine entscheidende Rolle zu. „Ernährungssicherheit ist keine Selbstverständlichkeit und gleichzeitig ist sie ein Garant für politische und gesellschaftliche Stabilität. Auch deshalb müssen wir eine sichere Versorgung mit heimischen Lebensmitteln aufrechterhalten und dürfen uns nicht von Importen aus dem Ausland abhängig machen. Hierfür braucht es dringend ein Programm zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Markt und endlich einen wirksamen Bürokratieabbau für unsere Betriebe“, fordert der DBV-Präsident.

 

Beim Klima- und Biodiversitätsschutz seien sich die Landwirtinnen und Landwirte ihrer Verantwortung bewusst und würden bereits zahlreiche Klima- und Naturschutzmaßnahmen umsetzen, so Rukwied weiter. Auch in diesem Jahr steht für den Deutschen Bauernverband das Zusammenspiel zwischen Ernährungssicherheit, Klima- und Artenschutz im Mittelpunkt der Grünen Woche, wie es das Motto „Klima schützen, Artenvielfalt erhalten, Ernährung sichern“ unterstreicht. „Landwirtschaft spielt eine Schlüsselrolle bei der Lösung dieser großen Herausforderungen unserer Zeit. Entscheidend ist, dass auch hier die richtigen politischen Rahmenbedingungen gesetzt werden. Überregulierung ist der falsche Weg“, betont Bauernpräsident Rukwied.

Von admin