Esther Perbandt
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„Astro Noir Lab“
17. Januar 2023, 18.00 – 22 Uhr, Kulturforum
Die gebürtige Berlinerin Esther Perbandt studierte Modedesign an der Universität der Künste Berlin und machte einen Master in Fashion and Textile Design in Paris. Bevor sie im Jahr 2004 ihr eigenes Modelabel esther perbandt gründete, arbeitete sie für 1,5 Jahre als Designerin bei dem französischen Modelabel Chacok an der Cote d’Azur. Mittlerweile hat sie sich einen Namen gemacht für ihren interdisziplinären Ansatz an die Mode und als Berlin’s Queen of black mit ihren fast ausschliesslich schwarzen Kollektionen und ihren performativen Modenschau-Inszenierungen. Im Jahr 2020 kam sie bis ins Finale der internationalen Designer Casting Show„Making The Cut“ auf Amazon Prime mit Heidi Klum und Tim Gunn, wo sie bis zum Schluss unterstützt wurde von Jurymitglied Naomi Camp- bell und Heidi Klum. Nur knapp verfehlte sie den 1. Platz und die damit verbundenen 1 Mio USD.
Im Rahmen der Berlin Fashion Week zeigt die Berliner Designerin Esther Perbandt in Kooperation mit der Kunstbibliothek eine im- mersive Mixed Reality Präsentation. Vor dem Hintergrund der Frage, wie sie in 10 Jahren 100% nachhaltig arbeiten wird, präsentiert sie ihre aufwändig gefertigten Kleider mit integrierten Chips, über die die Wertschöpfungsketten und Herkünfte der Materialien digital visualisiert werden. Alle 16 gezeigten “Astro Noir”-Looks sind Teil von Esther Perbandts Couture-Linie und nur auf Bestellung erhältlich. Jedoch wird es eine passende “Easy Access”-Kollektion geben, die dann auch im eigenen Onlinestore und in der Berliner Boutique erhältlich ist.
Viele der Looks sind Umsetzungen von digitalen Modeentwürfen, die Esther Perbandt erstmals im Juli 2021 während ihrer digitalen Modenschau„Astro Noir“ im Livestream gezeigt hat. Sie ist damit eine der deutschen PionierInnen was digitale 3D Kollektionen anbel- angt. Auf der Berliner Kunstmesse Positions im September 2021 konnten sich wiederum Besucherinnen und Besucher Designs dieser Kollektion via AR (Augmented Reality) auf den eigenen Körper projizieren. Im Astro Noir Lab werden diese virtuellen Designs nun real und ihre jeweiligen Kleider-Geschichten können digital erkundet werden.
Durch unterschiedlichste Medien erzählt Esther Perbandt von ihrem schwarzen Universum und setzt durch die Überhöhung ein un- missverständliches Statement gegen‚Fast Fashion‘ und für Nachhaltigkeit. Dabei verfeinert sie ihre Handschrift als Universalkünstlerin, die nicht nur in der Modewelt, sondern auch über diese hinaus, immer wieder neue Maßstäbe setzt. Immer wieder in ihrer langen Karriere ist die Unendlichkeit Esthers zentrales Schaffenselement. Die unterschiedlichsten Schwarztöne stehen dabei für Erhabenheit, für die Summe aller Farben, als auch für das Universum, die Unendlichkeit, die Unterschiedlichkeit in vermeintlicher Gleichheit aber auch symbolisch für die Ursprünge in allem. Im Schwarz liegt der Anfang. Schwarz und Licht haben eine existentielle Koexistenz.
Auch die Kunstbibliothek am Kulturforum verwandelt Esther Perbandt mit vermeintlicher Leichtigkeit in einen Traum von Unend- lichkeit. Ein 400 qm großer schwarzen Raum, in dem punktierte Scheinwerfer und Hologramm-ähnliche Bildschirme leuchten wie Satelliten im Universum. Auf acht transparenten Screens bewegen sich futuristisch anmutende, körperlose Avatare, die die 16 Looks umfassende digitale Kollektion„Astro Noir“ präsentieren. Es gibt Momente, in denen auf allen 8 Screens die„invisible“ Avatare den gleichen Look synchron im typischen Catwalk laufen und damit das Gefühl der Unendlichkeit im Raum noch unterstreichen.
Zu den digitalen Looks gesellen sich zusätzlich die gleichen Outfits auch physisch an hochgewachsenen Körpern, die ebenfalls aus dem All zu kommen scheinen. Diese drapieren sich wie ein Tableau Vivant um ein kleines Podest und machen damit die Bühne frei für den Hauptakt des Abends: Ein 15 minütiger Live-Act der kanadische Mezzo-Sopranistin Emily D’Angelo. Sie ist “eine der besten jungen Sängerinnen der Welt” (NY Times) und hat ihren kometenhaften Aufstieg fortgesetzt und sich fest als eine der aufregendsten und von der Kritik gefeierten Künstlerinnen ihrer Generation etabliert. D’Angelo gab ihr Bühnendebüt im Alter von nur 21 Jahren in 2016, wo sie sofort mit dem Monini-Preis ausgezeichnet wurde