Wenn 12.601 Zuschauer in der restlos ausverkauften O2 World Berlin stehend applaudieren, muss es etwas Großartiges passiert sein! Beim zweiten ISTAF INDOOR am 14. Februar 2015 riss es das Publikum gleich mehrfach von den Sitzen. Wie die 62 Athletinnen und Athleten aus 23 Nationen liefen auch die Besucher des weltgrößten Leichtathletikmeetings in einer Arena zur Höchstform auf. Zu bejubeln gab es drei deutsche Siege, zwei Weltjahresbestleistungen, drei Weltrekordversuche und einen – wenn auch inoffiziellen – Weltrekord.
Höhepunkt des Abends war die Flugshow des französischen Olympiasiegers und Weltrekordhalters im Stabhochsprung, Renaud Lavillenie. Der 28- Jährige gewann zunächst den Wettbewerb in neuer Weltjahresbestleistung von 6,02 Metern. Anschließend scheiterte er unter den Augen von Altmeister Sergey Bubka dreimal knapp an der neuen Weltrekordhöhe von 6,17 Meter. Renaud Lavillenie versprach: „Nächstes Jahr komme ich wieder hierher, dann gehe ich den Weltrekord noch einmal an.“
Im Hürdensprint schenkte Cindy Roleder aus Leipzig dem Publikum den ersten deutschen Sieg des Abends. In 8,06 Sekunden stürmte sie über 60m Hürden vor der starken internationalen Konkurrenz als Erste ins Ziel. Im Hürdensprint der Männer schnappte sich Überraschungssieger Orlando Ortega aus Kuba auch die beste Zeit des Jahres mit 7,51 Sekunden. Die Olympiasieger Dayron Robles (7,53 s) und Aries Merritt (7,58 s) hatten das Nachsehen.

 
Bei den Sprintwettkämpfen über 60 Meter triumphierte die zweifache niederländische Europameisterin Dafne Schippers mit Meeting Rekord und persönlicher Bestzeit von 7,09 Sekunden bei den Frauen. Vorjahressiegerin Verena Sailer (Mannheim) wurde in 7,22 s Vierte. Ex-Weltmeister Kim Collins von den Karibikinseln St. Kitts & Nevis in 7,50 Sekunden Siegprämie und Meetingrekord. Dritter wurde Lokalmatador Lucas Jakubczyk mit neuer Saisonbestleistung von6,59 s.

Jubel brandete auch auf, als die Berliner Weitspringerin Melanie Bauschke sich mit 6,61 Meter die EM-Norm holte und Dritte wurde. Es siegte die Amerikanerin Funmi Jimoh mit 6,74 Metern.
Nach der Umbaupause ging es mit Diskuswurf weiter. Dabei setzte Vorjahresgewinner Martin Wierig seinen Siegesszug mit 64,24 Metern fort und holte sich den zweiten deutschen Erfolg der zweiten Auflage des ISTAF INDOOR.
Bei den Frauen gab es ein regelrechtes Weltrekord-Spektakel. Erst überbot Nadine Müller aus Halle mit 61,67 Metern die inoffizielle Weltbestweite der Finnin Senna Kämäräinen (60,67 m) um genau einen Meter. Dann legte sie noch einmal nach auf 62,00 Meter, bevor Shanice Craft noch einmal sieben Zentimeter auf 62,07 Meter nachlegte und den dritten deutschen Sieg des Abends einfuhr.
Auch Sergey Bubka zeigte sich beeindruckt: „Ich bin schwer beeindruckt, was Berlin hier auf die Beine stellt. Näher kann man nicht an den Athleten sein, das ist wirklich die Zukunft der Leichtathletik.“
Meeting Direktor Martin Seeber: „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben großartige sportliche Leistungen gesehen, die Athleten und die 12.601 Zuschauer gehen begeistert nach Hause. Mehr geht nicht. Wir werden in den nächsten Tagen mit den Vorbereitungen für die dritte Auflage beginnen. Die Erfolgsgeschichte des ISTAF INDOOR geht weiter.“

Volltext nach Login

Von admin

Schreibe einen Kommentar