Über 1 Millionen Menschen feiern nach dreijähriger coronabedingter Pause wieder Vielfalt und das Miteinander auf dem Karneval der Kulturen
Zum 25. Mal fand der Karneval der Kulturen in den Straßen Kreuzbergs statt. Berlin feiert mit dem Umzug und einem der größten deutschen Straßenfeste eine post-migrantische Tradition, die weltweit einzigartig in ihrer Vielfalt ist.
Im Straßenumzug zeigten ca. 2.500 Akteur*innen in 48 Gruppen, welches gesellschaftliche Thema sie in diesem Jahr umtreibt. Auf dem Straßenfest boten ca. 900 Künstler*innen auf drei Hauptbühnen, dem Rasen in Aktion und sieben Music Corners an vier Tagen ein bunt gefächertes, vielfältiges Programm. Der Großteil der Akteur* innen und Künstler*innen ist Berliner Herkunft und steht für den kulturellen Reichtum unserer Heimatstadt. Zusammen mit hunderttausenden Besucher*innen haben sie bewiesen, dass eine friedliche, offene und tolerante Gesellschaft dem Wunsch vieler Menschen entspricht. Das Manifest der Umzugsgruppen kann hier gelesen werden. https://www.karneval.berlin/de/karneval/manifest.html
Das Straßenfest besuchten an den vier Veranstaltungstagen 560.000 Besucher*innen, den Umzug am Pfingstsonntag 550.000.
28 Gruppen bestritten den Straßenumzug diesmal ohne Motorfahrzeug und stattdessen mit Lastenrädern, Rikschas, Bollerwagen und mit Muskelkraft geschobenen Plattformen, womit sie zu größerer Nachhaltigkeit beitrugen.
Der Schirmherr des Karneval der Kulturen, der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner, Kultursenator Joe Chialo, Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey, die Senatorin für Integration und Gleichstellung Cansel Kiziltepe und Bausenator Christian Gaebler nahmen auf der Tribüne am Südstern am Umzug teil und zeigten sich begeistert von der kreativen und professionellen Performance der Akteur*innen.
Die Präsentationen der Gruppen wurden durch eine Jury gewürdigt. Die Juror*innen Grace Kelly, Kadir (Amigo) Memiş, Nadja Mau, Nahed Mansour und Sister Fa machten sich ihre Entscheidungen ob zahlreicher kunst- und fantasievoll umgesetzter Beiträge nicht leicht. Die Würdigung ist mit je 1.000,- € pro Kategorie dotiert. Die Begründungen der Jury finden Sie im Anhang dieser Mail und in Kürze auch unter folgendem Link: https://www.karneval.berlin/de/umzug/wuerdigungen.html
Würdigungen von Umzugsgruppen in folgenden Kategorien:
Kinder- und Jugendgruppe: Kalibani e.V.
Wagenbau: Comparsa Chamanes
Nachhaltigkeit: Maracatu-Treffen
Gesamtformation: Love Korea!
Thema und Umsetzung: Grupo Canoafolk
Kostüme, Requisiten, Figuren: Artistania e.V.
Tanz und Musik: Ramanbaug Yuva Manch, Germany / Marathi Mitra Berlin e.V.
„Wir freuen uns mit allen Akteur*innen sehr, dass sie ihre künstlerischen Interventionen wieder auf die Straßen bringen konnten“, sagte Aissatou Binger‚ „und dass alles überwiegend friedlich und sicher verlaufen ist.“ „Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Fragmentierung ist es ein überwältigendes Erlebnis, dass so viele unterschiedliche Menschen gemeinsam für Zugehörigkeit und Miteinander stehen“, fügte Geraldine Hepp hinzu. Das an allen Tagen eingesetzte Awareness-Team arbeitete gut mit den zahlreichen Besucher*innen zusammen und konnte bei Bedarf vermitteln. Die Händler*innen des Straßenfestes zeigten sich trotz anfänglicher Sorge zufrieden mit den Umsätzen der Festtage.
Zukünftig ist geplant Berlins Leuchtturmveranstaltung noch nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten. Dazu sind die Veranstalter*innen bereits mit Expert*innen im Gespräch und prüfen die vorhandenen Möglichkeiten.