Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist am Abend in Berlin mit dem Politikaward als „Politiker des Jahres“ ausgezeichnet worden. „Die Leute interessieren sich nicht für Personaldebatten. Wir haben ein Vertrauensproblem in der Politik. Ich habe gesagt, dass ich bereit bin, Verantwortung zu übernehmen. In welcher Konstellation, werden wir in den nächsten Tagen besprechen.“, sagte der CDU-Politiker bei seiner Dankesrede. „Jens Spahn liefert und bringt die meisten Gesetzesentwürfe aller Kabinettsmitglieder ein“, so die Begründung der Jury. „Er nimmt als Minister den Regierungsauftrag ernst, ist souverän und geht auch Kompromisse ein. Mit Herzblut hat er große gesellschaftliche Themen gesetzt und vorangetrieben.“ Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber schloss sich in seiner Laudatio auf den Münsterländer an. „Ich wünsche dir, dass du die Auseinandersetzung so sachlich, fair und durchsetzungsstark führst wie bisher“, sagte der CSU-Politiker mit Blick auf das Rennen um den CDU-Vorsitz. „Ich bin gespannt, was wir vom Politiker des Jahres in den nächsten Wochen hören und sehen.“ Die feierliche Verleihung des Politikawards fand vor rund 350 geladenen Gästen in der AXICA am Pariser Platz in Berlin statt.
Ein weiterer Preisträger des Abends war der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der den Politikaward für sein Lebenswerk erhielt. Den Preis als „Aufsteigerin des Jahres“ gewann FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg. Der Politikaward wurde zudem erstmals an den „DAX30 CEO des Jahres“ verliehen, bestimmt durch eine Befragung von Spitzenpolitiker*innen im Sommer 2019. Preisträger ist Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG.
Nächster Höhepunkt des Abends war die Würdigung anwesender Lokalpolitiker*innen, die ihre Arbeit trotz Anfeindungen und Bedrohungen fortführen und „Politik wagen“. Torben Werner, Geschäftsführer des Veranstalters Quadriga, kündigte den Start einer gleichnamigen Initiative an. „Mit dieser Initiative möchten wir, gemeinsam mit weiteren Partnern, bedrohten Politiker*innen aktive und praktische Unterstützung geben und damit der zunehmenden Verrohung unserer demokratischen politischen Kultur entgegenwirken“, sagte Werner.
Wie jedes Jahr zeichnete eine Jury wieder herausragende Projekte mit dem Politikaward aus. Den Preis für den „Wahlkampf des Jahres“ erhielten Bündnis 90/Die Grünen für die Europawahl 2019, für den sich die Agentur dieckerschmidt verantwortlich zeichnete. Mit dem Politikaward für die beste „Gesellschaftliche Kampagne“ wurde die Kampagne #MEHRPLATZFÜRSRAD vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club prämiert, die Ballhaus West entworfen hatte. In der Kategorie „Kampagne von Bund, Ländern und Gemeinden“ wurden das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und der Deutschen Verkehrssicherheitsrat für die Kampagne „Looks like shit. But saves my life“ geehrt, für die die Agentur Scholz & Friends Berlin beauftragt wurde.
Der Politikaward für die beste „Kampagne von Unternehmen und Verbänden“ ging an die Deutsche Kreditbank für #geldverbesserer – die DKB-Kampagne zur Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft, für die der Auftrag an die Agentur Jung von Matt/Neckar ging. Das Magazin politik&kommunikation und die Quadriga Hochschule Berlin ehren mit dem Politikaward seit 2003 Persönlichkeiten, die im politischen Raum durch besondere Leistungen hervorgetreten sind. Darüber hinaus werden die besten politischen und gesellschaftlichen Kampagnen des Jahres ausgezeichnet.