- Eliud Kipchoge mit Weltrekord
- Tigist Assefa läuft Streckenrekord
- Rollies-Sieger: Hug und Debrunner
- Schnellste Handbiker: Möller und Fritsch
Eliud Kipchoge krönte die 48. Auflage des BMW BERLIN-MARATHON mit einem Weltrekord von 2:01:09 Stunden. Damit verbesserte der 37-jährige Kenianer seine eigene Bestzeit, die er in Berlin 2018 gelaufen war, um genau eine halbe Minute. Eliud Kipchoge war zeitweilig sogar auf Kurs für eine Traumzeit von unter 2:00:00 Stunden, konnte dieses famose Tempo aber nicht halten. „Ich bin überglücklich, den Weltrekord in Berlin gebrochen zu haben. Ich wollte die erste Hälfte so schnell laufen“, sagte Eliud Kipchoge, der in Berlin den zwölften Weltrekord der Veranstaltungsgeschichte aufstellte. Bei keinem anderen Marathonlauf weltweit wurden mehr Weltrekorde aufgestellt.
Heftam Weldaj und Johannes Motschmann
Eliud Kipchoges Landsmann Mark Korir wurde Zweiter mit 2:05:58, Rang drei belegte der Äthiopier Tadu Abate mit 2:06:28. Einen starken elften Platz erreichte Haftom Weldaj (Hamburger LL), der sich auf 2:09:06 steigerte und damit zum sechstschnellsten deutschen Läufer aller Zeiten wurde. Er stellte auch eine deutsche Jahresbestzeit auf. Johannes Motschmann vom MARATHON TEAM BERLIN lief nur wenige Wochen nach der EM mit soliden 2:14:02 Stunden auf Platz 14.
Tigist Assefa erzielt Streckenrekord
Einen sensationellen Streckenrekord stellte Tigist Assefa auf. Als Außenseiterin mit einer persönlichen Bestzeit von zuvor 2:34:01 gestartet, lief die Äthiopierin bei exzellenten Wetterbedingungen das Rennen ihres Lebens und gewann in 2:15:37 Stunden. Damit erzielte die 26-Jährige die drittschnellste je gelaufene Zeit, einen äthiopischen Landesrekord und eine Jahresweltbestzeit. Den bisherigen Streckenrekord hatte die Kenianerin Gladys Cherono 2018 mit 2:18:11 aufgestellt. Auf Anhieb eine Weltklassezeit lief Rosemary Wanjiru. Die Kenianerin lief mit 2:18:00 Stunden das zweitschnellste Debüt aller Zeiten. Dritte wurde die Äthiopierin Tigist Abayechew, die nach 2:18:03 im Ziel war. Mit diesen beiden Ergebnissen sortieren sich die Läuferinnen in der Liste der schnellsten Athletinnen aller Zeiten auf den Rängen 15 und 16 ein. Mit der viertplatzierten Worknesh Edesa (Äthiopien), die nach 2:18:51 im Ziel war, lief eine weitere Athletin unter 2:20 Stunden. Erst einmal, in Tokio in diesem Jahr, gab es ein Marathonrennen, in dem vier Läuferinnen Zeiten von unter 2:19 Stunden erreichten. In Abwesenheit der deutschen Topläuferinnen war Florentine Beese (Hannover Athletics) auf Platz 55 mit 2:46:41 die schnellste nationale Läuferin.
Marcel Hug mit drittem Sieg
Dritter Sieg in Folge für den Schweizer Marcel Hug im Rennrollstuhl beim BMW BERLIN-MARATHON. Bei den Damen siegte mit Catherine Debrunner ebenfalls eine Schweizerin. Katrin Möller und Joseph Fritsch heißen die Sieger:innen mit dem Handbike. Besonders emotionale Momente hielt der Marathontag auch für Heinz Frei, 20-facher Sieger im Rennrollstuhl, sowie den Berliner Streckenrekordhalter und 6-fachen Sieger im Handbike, Vico Merklein, bereit: Sie beide sind mit ihren Konterfeis auf den Medaillen der Rollies und Handbiker verewigt.
“Auf den ersten Kilometern sind wir ein sehr taktisches Rennen gefahren. Bei Kilometer neun habe ich mich entschieden, endgültig in Führung zu gehen. Zum Schluss habe ich mich nur noch auf mich konzentriert und den Pace richtig hoch gehalten”, fasste Marcel Hug sein Rennen zusammen. Mit seiner Zeit von 1:24:56 Stunden hatte er im Ziel fast vier Minuten Vorsprung vor Daniel Romanchuk (USA/1:28:54 h) sowie David Weir (1:29:02 h) aus Großbritannien. David Weir hob die Berliner Strecke hervor: “Ich bin den Londoner Kurs gewohnt, daher war das Rennen heute angenehm flach und schnell zu fahren”, so der achtmalige Sieger des London Marathon.
Erfolgreiches Marathondebüt für Catherine Debrunner
Bei den Damen feierte die Schweizerin Catherine Debrunner ein überaus erfolgreiches Marathondebüt auf der Straße: Sie siegte in 1:36:47 Stunden vor der seit 2016 in Berlin ungeschlagenen Manuela Schär (1:36:50 h), ebenfalls aus der Schweiz. Als dritte Athletin im Rennrollstuhl überquerte Susannah Scaroni (USA) die Ziellinie knapp dahinter in 1:36:51 h die Ziellinie. “Es war ein unglaublich toller Tag für mich, auf der Straße zu starten ist etwas ganz anderes als auf der Bahn. Da muss man viel aufmerksamer sein”, so Debrunner im Ziel.
Joseph Fritsch unangefochten vorne
Bei den Handbikern konnte sich der Franzose Joseph Fritsch schon nach wenigen Kilometern vom Feld absetzen. Er überquerte die Ziellinie in 1:04:32 Stunden ungefährdet als Erster. Einen spannenden Zielsprint lieferte sich das Verfolgerfeld. Hier konnte sich der Berliner Vico Merklein (1:09:30 h) hauchdünn den zweiten Platz vor Johannes Herter (GER/1:09:30 h) sichern. Äußert knapp verpasste Marathonlegende Heinz Frei aus der Schweiz einen Podiumsplatz: Er kam in 1:09:31 Stunden auf Platz vier ins Ziel. Seine 20 Siege beim BMW BERLIN-MARATHON hat der 64-jährige Athlet mit dem Rennrollstuhl erzielt, seit einigen Jahren ist er vermehrt als Handbiker aktiv. “Es ist eine unglaubliche Ehre und Wertschätzung, die mir hier in Berlin entgegenkommt”, betonte Frei in Bezug auf die Medaille mit seinem Konterfei. “Ich habe hier in Berlin einen Koffer stehen und komme immer gerne wieder. Ich bin einfach sehr glücklich und dankbar darüber, was mir das Leben schenkt”, so Frei.
Bei den Damen heißt die Siegerin Katrin Möller. In 1:20:59 Stunden konnte sich die deutsche Fahrerin deutlich von der Vorjahressiegerin Yvonne Pijahn (GER/1:24:17 h) sowie Annett Zenker-Urban (GER/1:24:21 h) absetzen.
Fotoquelle: SCC EVENTS/camera4_Tilo Wiedensohler