VANESSA BAERNTHOL PRÄSENTIERT DIE SS26-KOLLEKTION „VENEER“ IN FORM EINER PRÄSENTATION AUF DER BERLIN FASHION WEEK

 

Heute enthüllte Vanessa Baernthol auf der Berlin Fashion Week die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2026 „VENEER“. Bekannt für ihren architektonischen Ansatz in der Mode und ihr starkes Engagement für nachhaltige Produktion, präsentiert Baernthol eine Kollektion, die das Layering als künstlerische und funktionale Praxis dekonstruiert und definiert. Die Präsentation fand im Kunstzentrum Schlachter 151 in Berlin-Charlottenburg statt, in einem Moment zwischen Architektur und Bewegung, Stille und Klang, Beständigkeit und Transformation, Präsenz und Kraft.

Aufbauend auf dem konzeptionellen Fundament der FW25-Laufsteg-Debütkollektion „REBUILT“ geht „VENEER“ dieser Saison über den traditionellen Laufsteg hinaus und konzentriert sich auf den performativen Aspekt als ortsspezifisches, immersives Präsentationsformat im Schlachter 151. Bei ihrer Ankunft trafen die Gäste auf bereits im Raum positionierte Models – still und ruhig –, bis die Klanglandschaft die Performance aktivierte und subtile, instinktive Bewegungen lenkte und initiierte, die den gesamten Raum in wechselnde Präsenz tauchten.

„Bewegung, Pose und Ausdruck jeder sichtbaren Figur werden von einer Stimme gelenkt. Versagen, Funktion und Tempo werden durch das gesprochene Wort definiert. Vergessen und blindes Vertrauen werden nur durch eine klare Haltung gebrochen – die Präsenz und Präzision des Gangs des Models. Momente wiederholen sich; ähnliche, aber nicht identische Szenen entfalten sich vor den Augen des Betrachters. Interaktion ist auf ein Minimum beschränkt – dennoch funktioniert alles wie aus einem Guss.“

Die Performance fand in zwei Formen statt: live, indem sie den physischen Raum von Schlachter 151 aktivierte, und projiziert durch eine filmische Intervention, die den Abstieg einer Figur nach der anderen im monumentalen Treppenhaus der Staatsbibliothek zu Berlin Unter den Linden festhielt. Die Architektur der Staatsbibliothek mit ihrer opulenten und repräsentativen Fassade, der großen Treppe und der für den Neobarock charakteristischen reichen Ornamentik verkörpert Macht, Bildung und kulturelle Identität und spiegelt gleichzeitig die Symmetrie und Klarheit des Neoklassizismus wider.

„VENEER“ – SKULPTURELLE SCHICHTEN ALS ARTEFAKTE VON PRÄSENZ UND MACHT.

Stein und Metall sprechen als stumme Zeugen – Artefakte, die architektonisches Gedächtnis in sich tragen und historische Zeit widerspiegeln. Schichten falten und entfalten sich wie skulpturale Silhouetten und balancieren Präsenz und Gewicht. Die Gewänder bewegen sich zwischen Festigkeit und Transparenz und halten die Spannung zwischen Vergangenheit und Gegenwart aufrecht. Form und Funktion verflechten sich in einem architektonischen Rhythmus – strukturiert und doch fließend, gebieterisch und doch subtil. Formen wiederholen sich, verschieben und verwandeln sich – niemals statisch, immer präsent und kraftvoll. Kraft ist in jeder Falte, jeder Bewegung, jedem Pulsschlag des Raumes spürbar – verstärkt durch einen speziell kreierten Duft. Die Farbpalette basiert auf Salbei, aschigen Erdtönen, warmen Hellgrautönen und dunklem Schwarz.

WICHTIGSTE HIGHLIGHTS – FÜNF SKULPTURALE SILHOUETTEN

Eröffnungslook – ein Kapuzenblazer aus hellgrauer, fließender Seide fällt und rafft sich, sanft gerafft zu einem integrierten Korsett – nicht eng, sondern locker, fast offen. Der Saum ist roh, die Bewegung fließend. Strumpfhosen erden den Look, transparent und still. Zweiter Look – es folgt ein dreiteiliges Modell. Salbeifarbener Leinenjersey faltet sich symmetrisch – Oberteil mit Kapuze, fließende Hose – unterbrochen durch eine asymmetrische Rocklage, die den Rahmen quer durchschneidet. Präzision trifft auf Unterbrechung, Struktur auf Fluss. Dritter Look – ein geripptes Schlauchkleid aus Baumwolle, minimalistisch und fest. Darüber eine Ärmelauflage mit Kapuze aus natürlich strukturierter Seide. Metallische Risse durchbohren die Oberfläche – halb Nagel, halb Nadel – getragen wie Reliquien, entstanden in Zusammenarbeit mit Mean Goddess. Materialien sprechen. Erinnerungen dringen ein.

Vierter Look – ein gerüschtes schwarzes Kleid evoziert schwerelose Dichte. Volumen baut sich im Rock auf – darüber liegt ein transparentes Korsett als zusätzliche Schicht, zerbrechlich und doch definiert. Spannung entsteht zwischen Inszenierung und Zurückhaltung. Stille wird in Transparenz geformt. Finaler Look – Höhepunkt der Kollektion – ein schwarzes Seidenkleid mit natürlicher Textur, oben eng anliegendem Korsett, explodiert zu einem ballonartigen, gerüschten Rock. Eine lange Schleppe zieht hinterher – eine kraftvolle Spur über den Boden. Form erweitert sich, Präsenz verweilt.

Von admin