Josef Hader erhält Ernst-Lubitsch-Preis 2025

Feierliche Verleihung im Berliner Kino Babylon – Hommage an feinen Humor und filmische Eleganz

Im traditionsreichen Berliner Kino Babylon wurde am Mittwochabend der Ernst-Lubitsch-Preis 2025 verliehen. Der österreichische Schauspieler, Regisseur und Autor Josef Hader erhielt die Auszeichnung für seine Tragikomödie „Andrea lässt sich scheiden“.
Die Preisverleihung würdigt seit 1958 herausragende komödiantische Leistungen im deutschsprachigen Film – in der Tradition des großen Regisseurs Ernst Lubitsch, dessen Name bis heute für Ironie, Eleganz und die Kunst des leisen Humors steht.
Die Veranstaltung wurde vom Club der Filmjournalisten Berlin e.V. organisiert, der seit seiner Gründung 1957 den Preis trägt.

Ein Abend zwischen Ironie und Eleganz

Durch den Abend führte die Moderatorin Raquel Crawford, die die Gäste mit Charme und pointierter Leichtigkeit begrüßte. Nach einer Einführung wurde Lubitschs Klassiker „Design for Living“ (OmU) gezeigt, bevor die Bühne dem diesjährigen Preisträger gehörte.
Unter anhaltendem Applaus nahm Josef Hader den Preis entgegen. In seiner Dankesrede würdigte er Lubitsch als „Meister der Zwischentöne“ und erklärte, dass Humor „immer auch eine Form der Zärtlichkeit“ sei. Haders Film „Andrea lässt sich scheiden“, der zugleich Regiearbeit und Drehbuchautorenschaft des Künstlers vereint, überzeugte die Jury durch seine präzise Beobachtung gesellschaftlicher Zwänge und seine leise, lakonische Komik.

Glamour und Begegnung

Zahlreiche prominente Gäste aus Film, Theater und Fernsehen fanden sich zur Verleihung ein. Auf dem roten Teppich herrschte bereits ab dem späten Nachmittag reger Betrieb, während Fotografinnen und Journalisten die Ankunft der Nominierten begleiteten.
Im Anschluss an die offizielle Ehrung fand eine Aftershow-Party im Hotel AMANO in der Berliner Auguststraße statt – ein Abend, der in Gesprächen über Humor, Kino und die Kunst der subtilen Pointe ausklang. Alternativ wurde im Babylon eine zusätzliche Vorführung des Preisträgerfilms angeboten.

Rückblick auf frühere Preisträger

Der Ernst-Lubitsch-Preis blickt auf eine lange Tradition zurück – hier einige ausgewählte Stationen:

  • Der erste Preisträger war Kurt Hoffmann für die Regie von „Das Wirtshaus im Spessart“ (1958) mit der Begründung einer herausragenden komödiantischen Leistung.
  • 1959 ging der Preis an Heinz Rühmann für seine Rolle in „Der Pauker“.
  • Weitere bedeutende Preisträger sind etwa Gert Fröbe (1961) und Ulrich Schamoni (1969) – sie zeigen die Bandbreite von Regie- wie Schauspielleistungen.
  • Jüngere Beispiele: Charly Hübner wurde 2017 ausgezeichnet für seine Leistung in „Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt“.
  • Aktueller: Marc Hosemann erhielt den Preis 2024 für seine Rolle in „Sophia, der Tod und ich“.

Diese Auswahl zeigt: Der Preis ehrt sowohl etablierte Größen als auch jüngere Talente, wobei stets das komödiantische Element im Vordergrund steht.

Bedeutung und Ausblick

Mit der Verleihung an Josef Hader bestätigt sich einmal mehr der Anspruch des Ernst-Lubitsch-Preises, die feine Balance zwischen Komödie und Lebensweisheit im deutschsprachigen Film zu würdigen – ganz im Geiste seines Namensgebers, dessen berühmter „Lubitsch-Touch“ bis heute als Gütesiegel filmischer Intelligenz gilt. Der Abend im Kino Babylon setzte diesem Anspruch ein sichtbares Zeichen.
Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Komödie in der deutschsprachigen Filmlandschaft weiterentwickelt – und welche Künstler der Preis in Zukunft auszeichnen wird.

Von admin