118. Berliner Presseball im Hotel Maritim

Im Jahre 1949 trat das Grundgesetz in Kraft – daher fand der Presseball Berlin als Auftaktveranstaltung, dieses Jahr unter dem Motto: “70 Jahre Bundesrepublik Deutschland” und „30 Jahre Mauerfall“ statt.
Der Presseball Berlin gehört zu den gesellschaftlichen Top-Ereignissen in Deutschland und eröffnet traditionell die Ballsaison in Europa.

Mit dem Motto „30 Jahre Mauerfall“ würde sogar  eine Mauersegment mit Presseball-Logo  und Graffiti mitten ins Foyer des Hotel Maritim aufgestellt und würde exessif als  selfie-Hinter genutzt

Die Reden des Abends betonten einstimmig den freiheitlichen Charakter dieses Festes, insbesondere Festrednerin Familienministerin Franziska Giffey, welche ein echtes Stück Mauer mitgebracht hat als Symbol für alles, was überwunden wurde ist, wie zum Beispiel Schießbefehl und Passkontrollen. Sie zeigte auf, was alles besser geworden ist : „Als Politiker sind wir nicht gewählt worden, uns zu streiten, sondern um eine gute Arbeit zu machen.“

Grußwort von Michael Müller Regierender Bürgermeister von Berlin

Herzlich willkommen zum Presseball Berlin 2019 – in einem Jahr, das gleich mehrfach von wichtigen Jubiläen und Gedenkanlässen geprägt ist. Es ist das Jahr, in dem sich der Mauerfall von 1989 zum 30. Mal jährt, der in herausragender Weise für das Ende der Teilung Deutschlands steht. Zugleich ist es 2019 siebzig Jahre her, dass durch den entschlossenen Freiheitswillen der Berliner Bevölkerung und die unvergessliche Unterstützung der westlichen Alliierten die Blockade West-Berlins beendet werden konnte. Und genauso viele Jahre liegt auch die doppelte Staatsgründung zurück. Es ist damit ein Presseball, der neben der beschwingten Zusammenkunft von Politik, Kultur, Wirtschaft und Medien auch dazu einlädt, sich die besondere Bedeutung dieser Ereignisse in Erinnerung zu rufen. In einer Zeit, in der wir in Europa vor großen Herausforderungen stehen und erkämpfte Grundwerte, wie die der Meinungs- und Pressefreiheit, erneut unter Druck geraten. Einmal mehr ist mit dem Presseball somit ein klares Statement für die Grundwerte unserer Demokratie verbunden. Darüber hinaus ist dieses jährliche Highlight gleichermaßen ein bewährter Ort des Austauschs und Dialogs wie auch ein Fest der Sinne mit Tanz, Musik und kulinarischen Genüssen. Was kann es Besseres geben, als einander in diesem illustren Rahmen zu begegnen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen glanzvollen und anregenden Abend.

Grußwort von Daniel Günther Bundesratspräsident / Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein

Dieses Jahr wird ein ganz besonderes sein für die Bundesrepublik Deutschland. Wir feiern ihr 70-Jähriges Bestehen – und gleichzeitig 30 Jahre Mauerfall. Noch ein weiteres Ereignis jährt sich in diesen Tagen: die Nationalversammlung wurde am 19. Januar 1919 zum ersten Mal gewählt – vor genau 100 Jahren. Sie ist ein Symbol für den Beginn der ersten demokratischen Epoche in Deutschland und gleichzeitig ein Mahnmal für das Scheitern der Demokratie. Gerade unsere jungen Bürgerinnen und Bürger, die nach 1989 Geborenen, kennen Deutschland nur als freies und demokratisches Land, als geeintes Land. Sie sind in einer Zeit aufgewachsen, die von Wohlstand und Frieden geprägt ist, von friedlichem Miteinander. Die Zeit des Europas ohne Grenzen. Und vor allem: Eine Zeit, in der jeder seine Meinung frei äußern darf. Für viele ist Meinungs- und Pressefreiheit mittlerweile selbstverständlich. Die Jubiläen sind ein guter Anlass, um uns daran zu erinnern, dass die Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland und in weiten Teilen Europas eine große Errungenschaft der letzten Jahrzehnte ist. Eine Errungenschaft, die es zu schützen gilt und die leider in vielen Ländern noch immer keine Selbstverständlichkeit ist. Immer wieder lesen wir von inhaftierten Journalisten in der Türkei. Wir lesen von der Beeinϐlussung der Medien durch die Politik in Russland. Wir sehen die Situation in einigen EU-Staaten, wie z.B. Polen oder Ungarn. Wir hören von Verunglimpfungen kritischer Medien in den USA. Auch in Deutschland ϐinden zunehmend Ausdrücke wie „Lügenpresse“ und „alternative Fakten“ Eingang in das Vokabular einiger Menschen. Die Meinungs- und Pressefreiheit gerät zunehmend unter Druck – auch angesichts der sich verändernden Medienwelt, in der Informationen sich ungeϐiltert immer schneller und immer weiter verbreiten. Deswegen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich an eine Zeit zu erinnern, in der Deutschland noch durch eine Mauer getrennt wurde. In der Meinungsfreiheit für einen Teil unserer Bevölkerung allenfalls ein Luftschloss war. Aus dieser Erinnerung müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen: Wir müssen uns mehr denn je für eine Welt einsetzen, in der Meinungs- und Pressefreiheit selbstverständlich sind. Auch die Politik muss ihren Teil dazu beitragen. Ich werde mich als Bundesratspräsident dafür einsetzen, die Entscheidungen des Bundesrates transparenter zu machen. Denn erst wenn alle relevanten Informationen zugänglich sind, können die Bürgerinnen und Bürger sich eine eigene Meinung bilden. Eine freie und umfassende Meinungsbildung und der Zugang zu unabhängigen und glaubwürdigen Informationen sind die Grundpfeiler der Demokratie. Ein Einsatz für die Meinungs- und Pressefreiheit ist daher immer auch ein Einsatz für die Demokratie – und das gilt es zu forcieren.

Im Jahr 1872 , haben Dichter, Denker und Journalisten diesen Ball in Berlin ins Leben gerufen. Seit dem hatte der Presseball Berlin über 300.000 Besucher aus 163 Nationen und 5 Kontinenten. Persönlichkeiten aus Gesellschaft und Politik wie Walter Scheel, Karl Carstens, Franz Josef Strauß, Willi Brandt, Helmut und Hannelore Kohl sowie Walter Kohl, Gerhard Schröder, Joschka Fischer, Helmut Schmidt, Eberhard Diepgen, aus der Kultur und Musikszene Claudio Abbado, Gilbert Bécaud, Ray Charles, Marlene Dietrich, Boney M, Engelbert Humperdinck, Wilhelm Furtwängler, Hildegard Knef, Gina Lollobrigida, Brigitte Nielsen, Spitzensportler wie Max Schmeling, Arthur Abraham sowie Wirtschafts- und Verlagsgrößen wie Friede Springer, Ferdinand Porsche, Richard Lugner um nur einige zu nennen, haben zur Bedeutung und Popularität des Presseball Berlin beigetragen.